Auf den neuesten Stand gebracht

Berufskolleg erhält Generalsanierung

Baustoffe
Die neue Fassade spiegelt die technische Ausrichtung der Schule nach außen. Foto: Axel Hartmann

Wuppertal (ABZ). – Als Schule für Gestaltung und Technik zeigt sich das Berufskolleg am Haspel nach umfangreicher Sanierung mit einem modernen Gesicht. Den Innenraum prägen entsprechend jede Menge Technik und flexible Raumaufteilungen.

Das Berufskolleg am Haspel wurde in den Jahren 1960 bis 1964 als Stahlbetonskelettbau direkt am Ufer der Wupper errichtet. Die Bruttogrundrissfläche des Gebäudes von 8900 m² erstreckt sich über drei Gebäudeteile. Dabei sind die Gebäude A und B viergeschossig, der Gebäudeteil C fünfgeschossig ausgebildet. In Vorbereitung einer für das Jahr 2011 geplanten Brandschutz- und Fachraumsanierung wurde das Gebäude umfassend auf weitere Mängel untersucht.

Neben einer Schadstoffbelastung stellte man die Notwendigkeit der Erneuerung der Elektro- und Sanitärinstallationen, der Grundleitungen sowie der Heizung und der Lüftungsanlage fest. Nicht zuletzt erfüllte das Berufskolleg nicht mehr die Anforderungen an den Brandschutz und die Energieeffizienz.

Der eng gesteckte Terminplan sah einen Sanierungszeitraum von nur einem Jahr für jedes der drei Gebäudeteile vor. Um diese Vorgaben einzuhalten, aber auch um den Schulbetrieb während der Sanierung fortführen zu können, erfolgte die Gesamtsanierung in drei Bauabschnitten. Auf diese Weise konnte der Schulbetrieb stets in zwei Gebäudeteilen fortgeführt und ein Gebäude modernisiert werden.

Eine besondere Herausforderung stellte dabei die äußerst beengte räumliche Situation dar, weil rund um das Schulgebäude nur wenig Platz bestand. Alle drei Gebäudeteile wurden nach demselben Prinzip saniert.

Nach dem vollständigen Rückbau bis auf die Rohbaukonstruktion erfolgten eine Schadstoffsanierung, eine Betonsanierung der Stahlbetonstützen der Fassade sowie die Erneuerung der Heizungsanlage, der Elektroleitungen und die Installation einer neuen Lüftungsanlage.

Darüber hinaus wurden die erdberührten Bereiche, sofern diese von innen zugänglich waren, mittels einer Beschichtung vor zukünftigem Feuchteeintritt durch kapillaren Wassereintritt aufgrund der Nähe zur Wupper geschützt.

Um den Anforderungen des schnellen technischen Wandels und einer zeitgemäßen Pädagogik gerecht zu werden, umfasste die Anpassung der Grundrisse die Entwicklung einer zukunftsfähigen Infrastruktur und flexibler Räumlichkeiten unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Aspekte der Inklusion. Die barrierefreie Erschließung aller Gebäudeteile konnte durch die Einbringung eines Aufzugs im mittleren Gebäude realisiert werden. Über punktuell eingezogene Glasfassaden an den Schnittpunkten Treppenhaus/Flur wird nicht nur eine bessere Belichtung, sondern auch eine verbesserte Orientierung gewährleistet.

Das Berufskolleg am Haspel, die Schule für Gestaltung und Technik, versteht sich als Kompetenzzentrum für berufliche Qualifikation und bietet unter anderem die Bildungsgänge Chemieberufe, Elektrotechnik, Elektronik, Robotik, IT und Bautechnik an. Dementsprechend wurden auch die technischen Einbauten und Ausstattungen auf den neuesten Stand der Technik gebracht. In jedem Raum finden sich nach der Sanierung Beamer und Dokumentenkameras. Farbdrucker und Filmkameras ergänzen das Angebot. Darüber hinaus gibt es einen Praktikumsraum mit sechs Digestorien. Die anderen Räume sind jeweils mit einem Lehrerarbeitstisch und Digestorien ausgestattet.

Alle naturwissenschaftlichen Räume wurden hochwertig ausgestattet. Die Böden wurden als Hohlböden ausgebildet, um bei Bedarf weitere Technik zu installieren. Die gesamte Schule ist über das Internet vernetzt, sodass sich Lehrer auf Schülercomputer schalten und die Arbeit innerhalb unterschiedlicher Kurse fortgesetzt werden kann.

Um dem Berufskolleg ein ansprechendes äußeres Erscheinungsbild zu verleihen, das die technische Nutzung nach außen wiederspiegelt, aber vor allem um den heutigen Anforderungen der EnEV gerecht zu werden, wurde dieses vollständig erneuert. Zuvor erfolgte die Untersuchung unterschiedlicher Fassadenvarianten. Ein Wärmedämmverbundsystem wurde aufgrund zu erwartender Algenbildung infolge des Baumbestandes und der Nähe zur Wupper verworfen, die Entscheidung fiel zugunsten einer hoch wärmegedämmten hinterlüfteten, vorgehängten Fassade aus. So wurden die Baukörper A und B mit schlichten Eternit-Fassadentafeln in einem hellen Farbton verkleidet, der Sockel mit dunklen Fassadenplatten akzentuiert. Die Zusammenfassung der streng, im Rhythmus der Geschosse gegliederten Fensterbänder erfolgte raumweise.

Einzelne Pfeiler zwischen den Fensterbändern wurden ebenfalls mittels dunkler Fassadenplatten betont. Der Haupt-erschließtrakt C hebt sich mit seinem äußeren Erscheinungsbild von den anderen Baukörpern ab. So wurde dieser mit unterschiedlich breiten und unterschiedlich farbigen Faserzementplatten in horizontaler Gliederung verkleidet.

Ein besonderes Highlight der Fassadensanierung stellen die neuen Verschattungselemente dar. Die Grundform hierfür wurde durch den Bauherrn vorgegeben. Die Weiterentwicklung bis zum fertigen System erfolgte in enger Zusammenarbeit von pbr, dem Bauherrn und dem Statiker. Das starre System besteht aus dreieckigen, gelochten Blechen, die oben und seitlich am Fenster moniert wurden. Um die bestmögliche Verschattung zu erzielen, wurden vorab unterschiedliche Berechnungen in einem Simulationsprogramm durchgeführt und ein Prototyp hergestellt.

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