Auf die Schippe genommen
Mitbewohner
Wer schon mal an einem WG-Casting teilgenommen hat, weiß: zukünftige Mitbewohner wer-den auf Herz und Nieren geprüft, Freizeitverhalten kritisch hinter-fragt ("Und was machst Du so am Wochenende?") und Ess-Rituale angemahnt ("Wir kochen auch gerne zusammen"). Aber wer denkt, dass er schon alles gesehen und gehört hat, der sollte sich einmal die un-gewöhnliche Suchanzeige eines Twitter-Users zu Gemüte führen. Twitter-User @rxdazn – der als Standort London und Paris angibt – sucht einen neuen Mitbewohnerund hat dafür einen etwas längeren Text verfasst. Er postete eine Liste mit insgesamt zwölf Forderungen an seine künftigen Untermieter. So heißt es u. a.: "Wenn du mehr als dreimal Besuch in der Woche hast, ist das zuviel" und "Kein Kochen vor 8.30 Uhr oder nach 23.00 Uhr. Von Zeit zu Zeit werde ich es mal erlauben, du kannst auch einen Haferbrei machen oder die Mikrowelle außerhalb dieser Zeiten benutzen, aber nichts, für das du Töpfe oder Pfannen brauchst." Oder: "Ich will nicht, dass viele Geräusche aus deinem Zimmer dringen. Z. B. lautes Lachen nach 23.00 Uhr." Die Annonce schließt dann mit dem Satz: "Eigentlich bin ich aber total locker". Der Tweet wurde inzwischen hundertfach geteilt und tausendfach kommentiert. Ob die Suche Erfolg haben wird, bleibt abzuwarten. Vielleicht findet sich ein harmloses Nachtgespenst, das tagsüber in einer eisenbeschlagenen Eichentruhe schläft und nachts außer Haus ist und durch die Stadt streift: Ein Mitbewohner, von dem man nichts hört, nichts sieht und der noch nicht einmal etwas zu essen braucht. aw
ABZ-Stellenmarkt
