Auf die Schippe genommen
Smarte Ehe
"Smart Everything": Smartphone, Smartwatch, smarte Haushaltsgeräte, smarteAutos, smarte Häuser – alle versprechen, unser Leben einfacher zu machen und uns Arbeit abzunehmen. Die Welt der smarten Dinge wächst und gedeiht weiter. Wer hätte vor ein paar Jahren vermutet, dass der Toaster einmal mit dem Netz verbunden sein könnte? Inzwischen schickt uns der Kühlschrank dieEinkaufsliste aufs Smartphone und sicher ist es auch ein nettes Gimmick, wenn die Waschmaschine das fehlende Pulver nachbestellt. Jetzt scheint die smarte Technik in einen weiteren Bereich des Lebens vorzudringen: In Österreich wurde jetzt der erste "smarte" Ehevertrag per Blockchain geschlossen, der allerdings in Papierform von einem Notar beglaubigt werden musste. Der "Smart Wedding Contract" regelt u.a. die Besitzverhältnisse der Ehepartner im Falle der Scheidung. Beide Ehepartner erhalten eine Ethereum-Wallet. So soll der Smart Contract sich ständig an Veränderungen der Besitzverhältnisse anpassen können. Hochtransparent, wird hier jede Ein- und Auszahlung automatisch protokolliert. Neue Vermögensobjekte wie Immobilien oder Autos? Schon hinzuaddiert (oder wieder entfernt) – und direkt klar nach Anteilsverhältnissen separiert. Für den Fall der Scheidung ist die Vermögungsaufteilung dann schon geregelt. Ein langwieriger Rosenkrieg könnte so vermieden werden. Insbesondere dann, wenn die Vertragsbedingungen in deterministische Codes gefasst werden und bei Eintritt bestimmter Bedingungen automatisch konkrete Handlungen auslösen ("self-executing"). Eine komplette "Ethereum-Ehe" wird in Zukunft also vielleicht möglich sein. Dann wird es heißen: "Bis dass der Code uns scheidet." aw