Auf Ecoprec gebettet

Schäden durch stehendes Wasser in der Pflasterfläche werden auf lange Sicht vermieden

SF-Kooperation
Das Bettungs- und Fugenmaterial Ecoprec puffert die Schub- und Horizontalkräfte des Verkehrs ab und leitet sie gleichmäßig in die Tragschichten. Foto: SF-Kooperation Beton-Konzepte

München (ABZ). – Das Problem ist vielen Städten und Gemeinden bekannt: überall dort, wo vermehrt schwere Fahrzeuge innerstädtische Verkehrsflächen nutzen, ist die Gefahr groß, dass über kurz oder lang Schäden an Fahrbahnbelägen auftreten.

Insbesondere die fachgerechte Ausprägung von Pflasterfugen und die Ableitung anfallender Niederschläge spielen dabei eine wichtige Rolle. Kann die Fuge ihre Funktion als elastischer Puffer zwischen den Steinen nicht ausreichend wahrnehmen, so werden dynamisch einwirkende Lasten nicht mehr abgefangen. Verdrehungen und Lockerungen einzelner Steine sind die Folge.

Kann zudem Niederschlagswasser nicht durch Bettung und Tragschicht versickern, so besteht die Gefahr, dass unter Belastung Fugen-/Bettungs- beziehungsweise Tragschichtmaterial aus der Fläche ausgeschwemmt werden.

Um diese Probleme zu umgehen, setzt die bayerische Landeshauptstadt bei der Sanierung von Teilbereichen der Fußgängerzone auf das Bettungs- und Fugenmaterial Ecoprec von der SF-Kooperation. So wollen die Verantwortlichen Schäden, die auf stehendes Wasser in der Pflasterdecke zurückzuführen sind, auf lange Sicht vermeiden.

1994 wurde die Kaufingerstraße – Münchens zentrale Fußgängermeile – zuletzt mit der "Münchner Gehwegplatte" im Format 35 x 35 x 10 cm saniert. Ronny Varges vom Baureferat Tiefbau der Stadt München berichtet: "Als Unterlage wurde seinerzeit eine etwa 45 Zentimeter dicke Schottertragschicht eingebaut.

Die Platten wurden auf einer Splittbettung 2/5 verlegt, wobei die Verfugung mit einem Sand-/Splittgemisch mit Kalkzugabe erfolgte, um das Aussaugen durch Kehrfahrzeuge zu erschweren." Er fährt fort:

"Aufgrund der stetig steigenden Verkehrsbelastungen durch Lieferverkehr mit erheblichem dynamischen Lasteintrag in Bettung und Fugen, kam es im Bereich der Hauptfahrgasse dennoch über die Jahre vermehrt zu Kornumlagerungen und Kornzertrümmerungen, wodurch die vorhandene Tragschicht zwischenzeitlich derart verfestigt wurde, dass der vertikale Abfluss von eindringendem Niederschlagwasser stark reduziert wurde. Zudem behinderten verschieden hohe Unterbauungen sowie Sparten und Einbauten den vertikalen Wasserabfluss.

Durch die schlechte Wasserabführung war die horizontale Verformungsstabilität des Plattenbelags deutlich herabsetzt", so Varges. "Die Folge war, dass sich die Gehwegplatten verschoben und unterschiedlich gesetzt haben", erklärt Alan Avdibegovic vom Betonwerk Linden aus Herbertsfelden. "Teilweise hatten sich Platten gelockert und waren dann unter Belastung gebrochen oder es kam zu erheblichen Kantenabplatzungen an benachbarten Platten. Ebenso war zu beobachten, dass die Fugenfüllung zwischen den Platten nahezu nicht mehr vorhanden war, insbesondere bei den losen Platten, welche dann knirsch aneinander lagen.

An diesen Stellen war sogar an den Plattenrändern das hochgepumpte Feinmaterial aus der Bettung erkennbar. Dies deutet auf eine nahezu wasserundurchlässige Schicht im Oberbau hin", erläutert Avdibegovic.

Hätten die Verantwortlichen an der bisherigen Bauweise mit Splittbettung festgehalten, so wäre nach geltenden Fachregeln eine vollständige Erneuerung und ein Austausch der Tragschicht bis zum Untergrund notwendig gewesen, um einen ausreichenden Wassertransport durch den Oberbau wieder sicherzustellten.

Um dies zu vermeiden, entschieden sich die Planer für eine Flächenbefestigung, bei der in die Konstruktion eindringendes Wasser in die Konstruktion weitgehend verhindert wird. Auf einer etwa 2300 m² großen Flächen wurde nun das Bettungs- und Fugenmaterial Ecoprec von der SF-Kooperation eingesetzt. Dabei handelt es sich um ein bitumenhaltiges Fugen- und Bettungsmaterial, das auf die Tragschicht im Heiß- oder Kalteinbau aufgetragen wird. Alan Avdibegovic fährt fort: "Hier in München wurde die Ecoprec-Cold-Variante zur Ausführung gebracht.

Der Einbau erfolgte dann wie bei einer herkömmlichen Splittbettung in einer Stärke von 4 Zentimetern." Als Belag griff man wieder auf die Münchner Gehwegplatte im Format 35 x 35 x 10 cm zurück.

"Uns war vor allem der hydrophobe Aspekt der ungebundenen Ausbildung der Pflasterdecke wichtig, damit die bestehende Tragschicht weiterhin genutzt werden kann beziehungsweise nicht ausgebaut werden musste.

Weil das Material Ecoprec nahezu wasserundurchlässig ist, war dies hiermit realisierbar", führt Varges aus. "Die Eingrifftiefe in den Bestand konnte daher minimiert werden. Andererseits sorgt das bituminöse Material für eine dauerhaft stabile Fuge.

Die üblichen Probleme, die man von Pflasterflächen kennt, bei denen sich beispielsweise Fugenmaterial auswäscht und es dann zu Schäden kommt, sind hier somit kein Thema. Schäden durch eindringendes Wasser sowie Frostschäden müssen wir nicht mehr befürchten, denn auftretendes Niederschlagswasser gelangt nicht in die Pflasterdecke, sondern wird über das Rinnensystem oberflächlich abgeführt", erklärt der Experte abschließend.

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