A/U/F-Initiative

Recycling ohne Qualitätseinbußen

von:

Walter Lonsinger

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Walter Lonsinger: Seit Jahrzehnten werden hochwertige Fassaden, Fenster und Türen aus Aluminiumprofilen hergestellt und montiert. Als eingetragener Verein fördert der A/U/F die Aufbereitung und Wiederverwertung ausgebauter Bauelemente von Fenstern, Türen und Fassaden aus Aluminium. Fotos: A/U/F

FRANKFURT/MAIN. – Die umwelt- und ressourcenschonende Verwendung von Baustoffen wächst ständig. Rohstoffe, Primärmetall und Energie werden teurer – die Bedeutung von Recyclingmaterial steigt. Wie kein zweites Metall zeichnet sich Aluminium durch seine besonderen Recyclingqualitäten aus. Das Einschmelzen von gebrauchtem Aluminium erfordert nur 5 % der Energie, die zur Ersterzeugung des Metalls erforderlich ist und spart 95 % CO2. Auch deshalb wurde schon vor rund 20 Jahren die A/U/F-Initiative "Aluminium und Umwelt im Fenster- und Fassadenbau" gegründet mit dem Ziel, das Recycling und den geschlossenen Wertstoffkreislauf des Leichtmetalls zu dokumentieren.Seit Jahrzehnten werden hochwertige Fassaden, Fenster und Türen aus Aluminiumprofilen hergestellt und montiert. Als eingetragener Verein fördert der A/U/F die Aufbereitung und Wiederverwertung ausgebauter Bauelemente von Fenstern, Türen und Fassaden aus Aluminium. Inzwischen zählen wir mehr als 170 Mitglieder, darunter Systemhäuser, Metall- und Fassadenbauer, Berater, Planer und Architekten ebenso wie Bauelemente-Händler oder Recyclingunternehmen/Schrottverwerter.Der Aluminiumkreislauf von der Gewinnung über die Verarbeitung und Nutzung bis hin zur Rückgewinnung des Metalls funktioniert. Dies gilt seit langem in langlebigen Anwendungen bei Automobilen oder im Bausektor mit Recyclingraten von rund 95 %. Aluminium kann immer wieder verwendet werden, und das ohne Qualitätseinbußen. Die Recycling-Eigenschaften des Leichtmetalls sind einzigartig: Beim Einschmelzen von gebrauchtem Aluminium werden nur 5 % der Energie benötigt die zur Erzeugung von Primärmetall erforderlich sind. Ziel der A/U/F ist es deshalb, Aluminium aus Bauanwendungen – hier vor allem Fenster, Türen und Fassaden – einem geschlossenen Stoffkreislauf zuzuführen. Neue patentierte Sortiertechniken zur Aufbereitung von Alt-Schrotten ermöglichen es mittlerweile, Aluminiumlegierungen für Bauanwendungen aus bis zu 90 % Recyclingmaterialien herzustellen. So wird für neue Fenster- oder Fassaden-profile nur noch ein kleiner Anteil an Reinaluminium benötigt, um die gewünschten Materialeigenschaften zuverlässig sicherzustellen.Drei Viertel des weltweit jemals verarbeiteten Aluminiums befinden sich heute noch im Material- und Wertstoffkreislauf. Deshalb ist in den nächsten Jahren mit einem massiv ansteigenden Aufkommen von Aluminiumschrotten zu rechnen, weil die Rücklauf- und Sammelquoten steigen. Da diese Schrotte am Weltmarkt stark nachgefragt werden, verpflichtet sich die A/U/F-Initiative und ihre Partner, das Material in Deutschland und Europa zu halten. Gebrauchtes Aluminium ist eine wertvolle Rohstoffquelle zur Metallversorgung der verarbeitenden Betriebe, gerade auch in einem rohstoffarmen Land wie Deutschland. Die Initiative und ihre Mitglieder arbeiten daran, den Wertstoff Aluminium in Europa zu halten und nicht quer durch die Welt zu transportieren. Viele Entscheider sind keineswegs ausreichend über die spezifischen Vorteile dieses Werkstoffes informiert.Ein funktionierender Aluminiumkreislauf setzt ein durchdachtes Sammelsystem voraus, das auf der Baustelle oder beim Fassadenhersteller beginnt.

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Aus diesem Profilschrott werden wieder Aluminiumprofile hergestellt. Der A/U/F arbeitet an einem geschlossenen Stoffkreislauf für Fenster, Türen und Fassaden aus Aluminium.

Hier sorgt A/U/F zusammen mit einem eingespielten Team von Recycling-Spezialisten und zertifizierten Schrotthändlern für einen reibungslosen Ablauf. Dazu hat die Initiative entsprechende Vereinbarungen geschlossen und ein leistungsfähiges Netz von Sammelpartnern installiert. Auf diese Weise dokumentiert A/U/F die fachgerechte Demontage der gebrauchten Aluminiumelemente und überwacht deren Weg zum Recycling. Damit entsteht ein belastbarer Nachweis, der die Nachhaltigkeit des Werkstoffes Aluminium bei Bauanwendungen belegt. In vielen Ausschreibungen und Leistungsverzeichnissen werden bereits entsprechende Zertifikate verlangt. Bauherren und Planer müssen auf solche Nachweise zurückgreifen können, um sicher zu sein, dass sie nachhaltig und umweltbewusst handeln.Damit sich A/U/F noch besser auf Schrottmengen und -ströme einstellen kann, wur-de jetzt eine umfangreiche Untersuchung in Auftrag gegeben. Ermittelt werden soll zweierlei:

  • Welche weiteren Recyclingpotenziale gibt es noch für Aluminiumschrotte aus Hochbauanwendungen?
  • Welche Maßnahmen sind notwendig, um möglichst viele Schrotte dem Produktspezifischen Recyclingkreislauf zuzuführen?

Die Befragung findet bei 500 Firmen statt, die eng mit der Thematik befasst sind. Wir erwarten schon im Herbst erste Ergebnisse, auf deren Basis wir weitere Aktivitäten einleiten können. Nur wenn wir uns alle zielorientiert und bewusst den Themen Nachhaltigkeit und Ressourcen stellen, handeln wir umweltgerecht und positiv für künftige Generationen.

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