Aufträge steigen zum Jahresstart deutlich

Bauwirtschaft mit Rückenwind

Berlin (ABZ). – Die Bauwirtschaft ist mit Rückenwind ins Jahr 2025 gestartet. Insgesamt stiegen die Aufträge im Januar gegenüber dem Vorjahresmonat um 10,3 Prozent, saison-, kalender- und preisbereinigt, nominal um gut 12 Prozent.
Baukonjunktur Baupolitik
Baukräne stehen in einem Neubaugebiet. Die Bauverbände melden Umsatzzuwächse, besonders im Wohnungsbau. Foto: picture alliance/dpa | Karl-Josef Hildenbrand

Besonders der Wohnungsbau zog kräftig an, informiert der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB).

"Das Baujahr beginnt mit einem Hoffnungsschimmer", sagt Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des ZDB. "Im Hochbau lagen die neuen Aufträge rund 10 Prozent über dem Vorjahreswert, im Tiefbau waren es etwa 14 Prozent mehr." "Ob es sich hierbei aber um eine Trendwende oder nur um ein Strohfeuer handelt, werden die kommenden Monate zeigen. Schließlich gibt es bereits vereinzelt Meldungen, dass die aktuell wieder gestiegenen Bauzinsen schon einige Projekte 'abgewürgt' hätten", kommentiert der Hauptgeschäftsführer des Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB), Tim-Oliver Müller, die jüngst veröffentlichten Konjunkturindikatoren für den Bau. Von der positiven Entwicklung im Wohnungsbau hätten laut HDB nahezu alle Bundesländer profitiert. Das sei auch kein Wunder, schließlich hätten die meisten Regionen im Januar des Vorjahres deutliche Rückgänge zu verzeichnen gehabt.

Besonders auffällig sei laut ZDB der Zuwachs im Wohnungsbau: Hier stiegen die Bestellungen um mehr als 36 Prozent. Doch Pakleppa warnt vor zu viel Euphorie. "Wir kommen beim Wohnungsbau von einem extrem niedrigen Niveau, der Januar 2024 war sehr schwach. Zudem sind in diesem Januar einige Großaufträge an den Markt gekommen. Die positive Veränderungsrate spiegelt noch keine Trendwende am Wohnungsbau. Bei den Baugenehmigungen sehen wir nämlich bisher nur eine Stabilisierung der Nachfrage auf niedrigem Niveau." Deshalb bleibe der Handlungsdruck für die neue Bundesregierung hoch. "Wir brauchen Investitionen im Wohnungsbau. Bezahlbarer Wohnraum ist und bleibt eine zentrale soziale Aufgabe", betont Pakleppa.

Müller führt aus: "Wir befinden uns im Wohnungsbau nach den vergangenen drei Jahren mit rückläufigen Baugenehmigungen und Auftragseingängen auf einem sehr niedrigen Niveau. Die gewerblichen, aber auch die privaten Investoren sind wegen der hohen Baukosten nach wie vor stark verunsichert."

Im Hochbau lagen die neuen Aufträge rund 10 Prozent über dem Vorjahreswert, im Tiefbau waren es etwa 14 Prozent mehr.

Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des ZDB

Weniger gut sieht es nach Angaben des ZDB im gewerblichen Hochbau aus. Die Aufträge lagen rund 4 Prozent unter dem Vorjahr. "Hier setzt sich die schwache Nachfrage aus dem vergangenen Jahr fort", so Pakleppa. Grund sei die geringe Nachfrage aus der Industrie. Besser läuft es dagegen weiter im Wirtschaftstiefbau. Dort legten die Aufträge um rund 28 Prozent zu.

"Der Ausbau der Infrastruktur bei Schiene, Stromtrassen und öffentlichen Nahverkehr hält Tempo. Und das ist für den Wirtschaftsstandort Deutschland auch dringend geboten. Hier sind auch im Januar wieder Großprojekte an den Markt gegangen."

Auch die Umsatzzahlen zeigen ein Plus: Laut Statistischem Bundesamt erwirtschaftete das Bauhauptgewerbe im Januar rund 5,7 Milliarden Euro – ein Zuwachs von 13 Prozent. Der Wohnungsbau kam dabei auf etwa 1,3 Milliarden Euro (Plus 7 Prozent), der Wirtschaftsbau auf 2,7 Milliarden Euro (Plus 13 Prozent), der öffentliche Bau auf rund 1,7 Milliarden Euro (Plus 18,5 Prozent).

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