Auftrag in Köln für Porr Hochbau West
Beengte Platzverhältnisse als Herausforderung für Baulogistik
Die Sanierung soll laut Aussage des Unternehmens ein Beispiel dafür sein, wie der Balanceakt zwischen Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit, Funktionalität und Ästhetik gelingen kann. Der Bürokomplex war 1978 und 1982 in zwei Bauabschnitten in Stahlbetonskelettbauweise errichtet worden. Bis 2018 waren dort das Jobcenter Köln und die Agentur für Arbeit untergebracht. Nach der Sanierung soll das Gebäude als Justizzentrum genutzt werden. Die Entwürfe des Architekturbüros GPB Architekten sehen hierfür eine vollständige Entkernung der Gebäude sowie eine neue, bauphysikalisch optimierte Fassade vor.
Ein neuer Aufzugskern sowie zusätzliche Fluchttreppenhäuser sollen Statik und Brandschutz verbessern und zukünftig eine flexible Innenaufteilung ermöglichen, um bisher tragende Innenwände entfernen zu können. "Das Objekt beweist, dass moderne und komfortable Arbeitswelten auch im Bestand geschaffen werden können. Das spart Ressourcen und Treibhausgasemissionen und wertet den Charakter der Immobilie auf", erklärt hier Porr-Niederlassungsleiter Jean Francois Restoueix.
Die fristgerechte Ausführung der Arbeiten habe dabei oberste Priorität, damit der Innenausbau ohne Verzögerung beginnen kann. Innerhalb von rund neun Monaten sollen Decken und Wände abgebrochen, neue Schächte für die Haustechnik gebaut, neue Betondecken errichtet sowie alte Betonbauteile saniert werden. In den Geschossen im Bereich der Brüstungen und im Untergeschoss führt Porr Hochbau West zusätzlich Maurerarbeiten aus. Restoueix verweist darauf, dass das Bauen im Bestand und die beengten innerstädtischen Platzverhältnisse die Baulogistik zu einer echten Herausforderung machen, da die Materialien einschließlich der Schalung über Bauaufzüge in die oberirdischen Etagen transportiert werden müssen. Ins Untergeschoss soll das Material sogar meist nur per Muskelkraft getragen werden.