Aufwändig geplanter Ersatzneubau
Porr fertigt Frankipfähle zur Erneuerung der Huntebrücke
Der erste Bauabschnitt hatte sich von Juni bis September 2024 erstreckt. Für Statik, Tragfähigkeitsmessungen, Probebelastungen sowie die Bewehrungsplanung ist die Porr Spezialtiefbau Planung mit an Bord. Die Chemnitzer Niederlassung des Spezialtiefbau wurde mit Hangsicherungen durch vernagelte Spritzbetonwände beauftragt, wie Porr berichtet
Etwa 4 Kilometer östlich des Oldenburger Stadtzentrums befand sich nach Konzernangaben eine im Jahr 1978 erbaute Brücke über die Hunte, einen Nebenfluss der Weser. Berechnungen hätten gezeigt, dass die langfristige Belastbarkeit der Brücke nicht mehr sichergestellt war. Zudem prognostizieren Verkehrszählungen einen deutlichen Anstieg des täglichen Verkehrsaufkommens bis zum Jahr 2030, informiert Porr. Daher hätte die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr einen Ersatzneubau geplant, für den seit 2021 die Autobahn GmbH des Bundes verantwortlich sei. Mit 441 Metern Spannweite, 31 Metern Breite und knapp 30 Metern Höhe habe er die gleichen Abmessungen wie die Bestandsbrücke.
Im Gegensatz zu ihrer Vorgängerin soll die neue Brücke auf 14 V-Pfeilern statt auf 36 Einzelpfeilern ruhen. Laut Porr übertragen Frankipfähle NG die Lasten in die tragfähigen Sandschichten des Baugrunds, die in rund 15 Metern Tiefe auf einen Untergrund aus Auffüllungen, Torf und Klei folgen. Für die Herstellung der insgesamt 260 Pfähle mit einem Durchmesser von 610 Millimetern und einer Länge bis zu 15 Metern sollen Franki-Rammen zum Einsatz gekommen sein.
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Porr-Niederlassungsleiter Lars Brömstrup beschreibt die Herausforderungen: "Die Ausführung forderte aufgrund der hohen Rammwiderstände und der engen Anordnung der Pfähle unsere gesamte Spezialtiefbau-Expertise. Darüber hinaus setzte die einspurige Zufahrt zur Baustelle entlang der Hunte eine enge Kommunikation mit allen Projektbeteiligten voraus."
Der Schutz der Hunte sowie der Flora und Fauna in den Auengebieten haben auf der Baustelle einen hohen Stellenwert, heißt es. Daher werden laut Porr Gefahrstoffe in Wannen gelagert, Ölbindemittel wird vorgehalten und beim Betanken der Geräte darf kein einziger Tropfen in den Baugrund gelangen.
Eine weitere Brückenbaustelle unter Beteiligung von Porr wird schon bald eröffnet werden. Mit der Erneuerung der Luegbrücke an der Brenner Autobahn in Tirol ist nach eigenen Angaben ein Konsortium der Baukonzerne Porr und Strabag beauftragt worden. Mit 1,8 Kilometern ist die Luegbrücke laut dem Unternehmen die längste Brücke der A 3 Brenner-Autobahn in Tirol. Täglich werde sie durchschnittlich von 32.000 Fahrzeugen befahren.
Porr und Strabag sollen in den nächsten sechs Jahren eine Plattenbalkenbrücke in Verbundbauweise errichten. Das bestehende Bauwerk wird dabei nach eigener Aussage schrittweise durch zwei getrennte Tragwerke ersetzt Auch die Sill muss überbrückt werden. Die geschieht durch ein 110 Meter langes Teiltragwerk mit Pfeilerhöhen von bis zu 60 Metern.