Aus Arbeitgeberverband
Gewerkschaft kritisiert Ausstieg von Hochtief
Frankfurt/Main (dpa). – Die Entscheidung des traditionsreichen Essener Baukonzerns Hochtief, den Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) zu verlassen, ist bei der Gewerkschaft auf scharfe Kritik gestoßen. "Der Hochtief-Vorstand begibt sich damit ins gesellschaftliche Abseits", rügte der stellvertretende Bundesvorsitzende der IG Bauen Agrar Umwelt, Dietmar Schäfers. Er kündigte an, die Gewerkschaft werde nun mit dem Konzernbetriebsrat über das weitere Vorgehen beraten. Das Ausscheren des Baukonzerns aus der bundesweiten Tarifbindung dürfe für die 3600 Hochtief-Mitarbeiter in Deutschland keine Nachteile haben. Hochtief will zum Jahresende aus dem HDB austreten, wie ein Unternehmenssprecher bestätigte. Der Industrieverband vertritt nach eigenen Angaben die Interessen von 2000 mittelständischen und großen Bauunternehmen. Hochtief wolle seine Interessen "künftig eigenständig vertreten", sagte der Firmensprecher. Der Essener Konzern war 2011 vom spanischen ACS-Konzern übernommen worden. Bei der IG Bau stieß die Begründung des Schrittes durch Hochtief auf Unverständnis.