Ausfall von Schmutzwasserpumpen

Der "seidene Faden" ist das Kabel

Düsseldorf (ABZ). – Steht die Entscheidung für eine neue Schmutzwasserpumpe an, werden die Aggregate gern akribisch verglichen. Dabei übersehen Anwender jedoch schnell, dass der Erfolg der Wasserhaltung wesentlich vom verwendeten Kabel abhängt.
Tsurumi Baumaschinen
Welches Kabel ist das richtige? Defekte Stromkabel sind die häufigste Ursache für Stromausfälle. Foto: Tsurumi

Was viele nicht wissen, die Reparaturstatistik aber beweist: Ein defektes Stromkabel ist die häufigste Ursache für einen Pumpenausfall. Darauf weißt der Pumpenhersteller Tsurumi hin. Das Unternehmen gilt eigenen Angaben zufolge als weltgrößter Hersteller von Wasserpumpen für das Baugewerbe. Regelmäßig wertet es Nutzererfahrungen aus. Es geht um viel: Das Kabel sei immerhin das erste Glied in der Ausfallkette und daher das wichtigste Element, das es zunächst zu beachten gelte.

Bei genauer Betrachtung zeigen sich verschiedene Ausfallursachen. Unsachgemäßer Gebrauch ist ein wesentlicher Faktor. Wohl überall kommt es gelegentlich zu zeitlichen Engpässen. Doch wenn es schnell gehen muss, werden nicht immer die Vorgaben der Hersteller beachtet. "Dann wird die Pumpe schon mal am Kabel aus dem Pumpensumpf gezogen", weiß Stefan Himmelsbach.

Der Experte bei Tsurumi in Düsseldorf kennt alle Schadensbilder. Er verweist auf Griff und Ringschrauben, die sich aus gutem Grund an den Pumpen befinden – nur hier sind Punktlasten gestattet. "Eine weitere Ursache sind Quetschschäden." Das könne allerdings immer mal unbeabsichtigt passieren. Meist überführen schwere Fahrzeuge das auf steinigem Grund liegende Kabel oder beim Abladen von Baustoffen und Anlagen werde das Kabel übersehen.

Es leuchtet daher ein, dass Güteklasse und Qualität des verwendeten Kabels von ganz praktischer Relevanz sind. Marktüblich sind Gummischlauchleitungen, etwa nach der Spezifikation H07RN-F. Diese seien zulässig, erfüllten jedoch lediglich die Basisanforderungen, so Himmelsbach.

Im direkten Vergleich relevant seien technische Aspekte wie etwa der Aufbau der Litze, das Material von Aderisolierung, Außenmantel und (sofern vorhanden) des Innenmantels, die maximalen Spannungen und Strombelastbarkeiten, der Biegeradius und der Temperaturbereich, in dem das Kabel die zugesicherten Eigenschaften halten kann.

Bei den eigenen 400-Volt-Pumpen verwendet Tsurumi demnach Kabel höherer Qualität. "Vor zehn Jahren haben wir hier auf NSSHÖU-Kabel umgestellt", sagt Himmelsbach. Und für einphasige Pumpen verwende man Kabel der Spezifikation H07RN8-F. "Seitdem sind Pumpenausfälle aufgrund von Kabelschäden drastisch zurückgegangen." Sie seien heute kein Thema mehr. Bei dem NSSHÖU-Kabel handelt es sich um eine mechanisch robuste Gummileitung, die eigentlich für den aufreibenden Einsatz im Berg- und Tagebau vorgesehen ist. Doch die Erfahrung zeigt, dass auch bei normaler Verwendung schnell die Grenzen der Physik erreicht sind.

Der Hersteller hat diese Kabel daher zum Standard für die meisten Pumpen in seinem großen Sortiment gemacht. Tsurumi liefere – branchenunüblich meist sofort ab Lager – demnach immerhin über 500 Modelle mit Fördermengen bis 30 m³/min oder 216 m maximaler Förderhöhe.

Technisch unterscheide sich das Tsurumi-Kabel laut eigenen Angaben in vielen Aspekten von der vorgenannten Einfachvariante. Vor allem sei es robuster, abriebfester und biete eine größere Kerb- und Zugfestigkeit. Auch seien die Kabel erheblich resistenter gegenüber höheren Temperaturen – wichtig, weil Scherung und Druck Wärme erzeugen.

Doch ganz unabhängig vom Kabel gibt es an jeder Pumpe einen neuralgischen Punkt, der die Betriebssicherheit nicht minder gefährdet: die Kabeleinführung in das Gehäuse. Hier haben sich die Japaner eine clevere Lösung ausgedacht. Jeden einzelnen elektrischen Leiter vergießen sie in Kunstharz, was den Einlass hermetisch dicht verschließt. Pumpenausfälle durch eindringende Kriechfeuchte gelten damit als ausgeschlossen.

Den doppelten Einkaufspreis für seine Kabel sieht der Pumpenhersteller gut angelegt, versichert Tsurumi: Kein Kunde soll jemals durch eine Tsurumi-Pumpe verletzt werden. Weitere Informationen und Beschreibungen zu allen Produkten sind im Netz unter der Adresse www.tsurumi.eu zu finden.

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