Autobahngesellschaft warnt vor schnellem Fahren
A49-Teilstück eröffnet bald
Die für 21. März geplante Inbetriebnahme des letzten Teilstücks der Autobahn 49 wird schrittweise erfolgen. Die Autofahrer sollten die Strecke zwischen Schwalmstadt (Schwalm-Eder-Kreis) und dem Ohmtal-Dreieck an der Autobahn 5 zum Start möglichst achtsam und mit reduzierter Geschwindigkeit befahren, sagte Christoph Wetter, Technischer Geschäftsführer der A49 Autobahngesellschaft. Durch letzte Restarbeiten könne es noch zu Einschränkungen kommen. Die Polizei, Autobahnmeisterei und weitere Beteiligten würden aber dafür sorgen, dass die Freigabe so verkehrssicher wie möglich laufe. Eine genaue Uhrzeit nannte Wetter nicht.
Mit der Inbetriebnahme des umstrittenen Lückenschlusses nach gut vier Jahren Bauzeit wird die A49 zwischen Kassel und dem Ohmtal-Dreieck durchgehend befahrbar sein. Die Autobahn soll die Städte Kassel und Gießen direkter miteinander verbinden, umliegende Straßen vom Verkehr entlasten und für eine bessere Erschließung der Region sorgen.
Seit Wochenbeginn werde die Trasse derzeit für die Verkehrsfreigabe gereinigt, sagte Wetter. Während es zu Beginn an der Strecke noch zu punktuellen Geschwindigkeitsbegrenzungen kommen dürfte, sei dort auf längere Sicht „freie Fahrt” vorgesehen. Die Strecke sei so ausgelegt, dass sie dafür entsprechend freie Sicht biete. Insgesamt umfasst das neue, rund 30 Kilometer lange Autobahnteilstück neben dem Ohmtal-Dreieck vier Anschlussstellen sowie einen Parkplatz mit WC. Die Investitionssumme für den in einer öffentlich-privaten Partnerschaft errichteten und betriebenen Lückenschluss beläuft sich auf rund 1,45 Milliarden Euro.
Gegen die Rodungen für den Weiterbau der A49 hatte es vor allem zu Beginn massive Proteste von Umweltschützern gegeben. Ihren Höhepunkt erreichten diese während der Baumfällarbeiten im Dannenröder Forst nahe Homberg/Ohm, wo Aktivisten zahlreiche Baumhäuser und Barrikaden errichteten.
Auch während der Bauarbeiten sei es immer wieder zu „kleineren Sabotageakten” gekommen, sagte Thomas Süßmeier, Technischer Projektleiter der Bau-ARGE A 49, der Deutschen Presse-Agentur. „Das hat uns stetig begleitet.” So seien Radmuttern an Baumaschinen gelockert und Metallkrallen in Baustellen eingegraben worden mit dem Ziel, Reifen zu beschädigen. In zahlreichen Fällen habe man Anzeige erstattet - „mit wenig Erfolg”, wie Süßmeier sagte.
„Es ist nach wie vor so, dass wir so einen massiven Widerstand gegen Rodungen noch nie erlebt und auch seitdem nicht wieder erlebt haben”, sagte ein Sprecher der Projektgesellschaft Deges. Deren Projektleiter Daniel Schneider hob hervor, dass für das Vorhaben hohe Umweltauflagen galten, die man durch zahlreiche Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen umgesetzt habe, etwa durch das Anlegen von Teichen für den Kammmolch oder durch die Umwandlung von Ackerflächen in Grünland.