Autobahnverlängerung mit Talbrücke

24 unterschiedlich hohe konische Pfeiler mit Trägerschalung erstellt

NOE Autobahn A 14 bauma München
Einsatz der H20-Trägerschalung und des Noe-Klettergerüsts beim Schaft. Fotos: Noe-Schaltechnik
NOE Autobahn A 14 bauma München
Für die richtige Holzmaserung der Sichtbetonoberflächen sorgte die Noeplast Strukturmatrize "Freiburg".

PENIG (ABZ). - Die über 50-jährige Autobahn A 72 wird zwischen Chemnitz und Leipzig verlängert. Damit schafft man eine Verbindung zwischen der A 4 und der A 14.

Bei Penig entsteht die größte Brücke dieses Bauabschnitts, die Talbrücke über die Zwickauer Mulde mit einer Länge von 710 m. Die Brückenbaustelle wird unter anderem mit Schalungstechnik von Noe-Schaltechnik Süssen, Niederlassung Cottbus, beliefert (Halle A2, Stand 417/515).

Das Brückenbauwerk wird imposant in die Landschaft eingebunden. Der Straßenverlauf der B95 kreuzt unter dem neu entstehenden Brückenbauwerk 20, und der Autofahrer kann den Baufortschritt an den neu entstehenden schlanken Betonpfeilern erkennen. Auffällig sind schon die 24 konischen Betonpfeiler mit einer Höhe von bis zu 26 m, die in der Landschaft stehen und teilweise bereits durch den Fahrbahnenüberbau miteinander verbunden sind. 2011 soll dann der gesamte Autobahnabschnitt fertig gestellt sein und für den Verkehr freigegeben werden.

Für den Betrachter sehen alle Pfeiler gleich aus, aber jeder Betonpfeiler ist entsprechend seiner Position im Bauwerk unterschiedlich in der Höhe. Durch das ausgetüftelte Schalungskonzept der Niederlassung Cottbus der Noe-Schaltechnik wurde, bei vom Kopf abwärts gleichmäßig veränderlichen Außenkonturen der Pfeiler, eine Anpassung im Bereich der zurückgesetzten Spiegel vorgenommen. Gelöst wurde diese Aufgabe über vorgefertigte Spiegelkästen, die mit auf den jeweiligen Schuss zugeschnittenen Keilkästen ergänzt wurden. In einer kurzen Planungsphase wurde ein maßgeschneidertes Konzept für das Bauwerk 20 der A 72 erstellt.

Aus den ursprünglich geplanten vier Schaftschalungssätzen und einer Vielzahl von Anfängersätzen konnten die benötigten Sätze auf zwei reduziert werden, ergänzt durch einen optimierten Anfängersatz für alle 24 Anfänger. Selbst für die beiden Pfeiler in der Achse 60, die sich beim Anzug der Längsseiten und den Kopfabmessungen von den anderen 22 Pfeilern unterscheiden, konnten die Schalungen teilweise mit geringfügigem Umbau verwendet werden.

Anschauenswert ist nach Unternehmensangaben nicht zuletzt neben der Gestaltung der Pfeiler auch der Sichtbeton der Sichtbetonklasse SB 3, der sich sehen lassen kann und der die verwendete Holzbelagsstruktur und die glatte Oberfläche der Spiegel schön wiedergibt. Die Holzmaserung wurde mit Noeplast-Strukturmatrizen "Freiburg" nachempfunden. Der Vorteil der verwendeten Matrizen ist laut Hersteller der, dass auch nach 24 Einsätzen keine Abnutzungserscheinungen sichtbar sind und bis zu 100 Einsätzen mit diesen Strukturmatrizen bei gleich bleibender Betonoberfläche und bei sachgemäßer Anwendung möglich sind.

Für die Ausführung der glatten Spiegel wurden filmbeschichtete Sperrholzplatten verwendet. Sämtliche Spiegel- und Voutenkästen werden rückseitig an den Grundelementen aus dem Noe-Programm befestigt. Die unterschiedlich breiten Stirnseiten der Pfeiler sind ebenfalls mit Standardelementen abgeschalt.

Zum Einsatz kam die H20-Trägerschalung des Süssener Anbieters, die durch vertikale Anfütterungen zur Ausbildung der Pfeilerkontur ergänzt wurde. Insbesondere die Schalungen für den Kopfbereich der Pfeiler mussten zum einen für die besondere Form und zum anderen für die zu erwartenden hohen Frischbetonlasten konzipiert werden.

Die Schalungen wurden werksseitig von der Noe Schaltechnik komplett vormontiert und je Schalungssatz sechs- beziehungsweise achtteilig auf die Baustelle geliefert und vor Ort auf der Grundlage der umfangreichen Schal- und Montagepläne zusammengesetzt.

Die H20-Trägerschalung hat sich bereits bei einer Vielzahl von Baustellen bewährt. Entscheidend sind nicht nur die geringen Kosten, sondern auch die geringere Masse und die großflächigen Elementabmessungen für ein schnelles Umsetzen auf der Baustelle. Je nach Anwendungsfall wird das Programm der H20-Trägerschalung ergänzt durch Verbindungselemente wie die Combi-20-Stoßlaschen, Ecklaschen, Gelenklaschen beziehungsweise Ausgleichslaschen mit Spannkeillaschen sowie zahlreichen Sonderlösungen für abweichende Einsatzfälle. All diese Teile sind präzise auf den Schalplänen wieder zu finden.

Die Schalelementabmessungen haben Standardbreiten von 100 bis 300 cm (im Raster von 25 cm) und Standardhöhen von 340 cm, 400 cm, 500 cm und 600 cm, die durch Aufstockelemente mit 50 und 210 cm Höhe ergänzt werden können. Diese Standardgrößen können im Bedarfsfall erweitert werden. Der aufzunehmende maximale Frischbetondruck kann je nach Elementabmessung zwischen 50 und 80 kN/m² liegen, und dabei wird je nach Ankerabständen eine Ebenheitstoleranz der Zeile 6 beziehungsweise 7 nach DIN 18202 eingehalten. Für die Pfeiler des Brückenbauwerks über die Zwickauer Mulde wurden für die Klettergerüste an den Schäften Noe-Klettenkonsolen eingesetzt, deren Aufhängung über Schraubanker M 36 erfolgte. Im Bereich der Pfeilerköpfe wurde ein schweres Arbeitsgerüst auf Basis von Abstützböcken des Süssener Unternehmens und einem Stahlträgerrost entwickelt. Für Einzellasten bis zu 260 kN wurden spezielle Aufhängungen und Ankerungen konzipiert. Um auch für die größere Breite des Schaftes in der Achse 60 eingesetzt werden zu können, wurde das Kopfgerüst im Zuge der Ausführungsplanung gleich für dieses abweichende Maß ausgelegt, so dass hier nur geringe Umbaumaßnahmen an der Bühne erforderlich waren.

Auch bei diesen Elementen erfolgte die Endmontage transportbedingt erst auf der Baustelle. Durch die Schalungstechniker der Niederlassung Cottbus wurden Umsetz- und Montagepläne dem Bauunternehmen übergeben, die an den Bauablauf präzise angepasst wurden. Diesen Service und die Zusammenarbeit bei Problemlösungen schätzt der Oberbauleiter Höpping vom Arlt Bauunternehmen aus Frankenhain besonders: "Dies bringt uns auch wesentliche Zeiteinsparungen bei den stets sehr kurzen Bauzeiten. Ausgezeichnete Kompetenz und gut durchdachte Lösungen für den optimierten Einsatz auf der Baustelle sparen Zeit und Geld für das Bauunternehmen."

Die Bauunternehmen hat sich erneut für das Noe-Schalungssystem entschieden, "da die Dienstleistungen, der Service und die Beratung vor und während der Bauphase sehr gut sind", wie betont wird. Nicht zuletzt ist auch die gute Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber, dem Autobahnamt Sachsen, bei der Zustimmung des Schalungskonzepts zu erwähnen.

"Die H20-Trägerschalung in Kombination mit Sonderschalungen und Klettergerüsten bringt jedes Betonbauwerk in die richtige Form", wird betont. Gerade die Spezifik jedes einzelnen Bauwerkes sei die Herausforderung für die Ingenieure, um den Kunden ein auf der Baustelle optimiertes und gut nutzbares Schalungssystem zur Verfügung zu stellen.

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