Bagger auf einem Ponton eingesetzt

Klappbrücke über die Schlei wird neu gebaut

Lindaunis (ABZ). – Die Klappbrücke über die Schlei bei Lindaunis wird durch eine komplett neue Klappbrücke ersetzt. Die Brücke wurde 1924 errichtet und kann als Klappbrücke vom Schiffen durchfahren werden. Schienen- und Straßenverkehr teilen sich – von Ampeln geregelt – die vorhandene Fahrbahn.
Bagger und Lader
Die Klappbrücke über die Schlei bei Lindaunis wird gleichermaßen vom Eisenbahn- und Straßenverkehr sowie Fußgängern und Radfahrern genutzt. Sie wird durch eine komplett neue Klappbrücke ersetzt. Foto: Bärbel Koppe

Fußgänger und Radfahrer müssen schmale Notgehwege benutzen. Fährt ein Zug über die Brücke, müssen Autos, Fußgänger und Radfahrer warten. Fahrzeuge können die Brücke zudem immer nur in eine Richtung passieren. Dadurch gibt es oft Wartezeiten – zusätzlich zu denen, wenn die Brücke für Schiffe hochgeklappt wird.

Da eine grundlegende Instandsetzung der Brücke nicht wirtschaftlich wäre, ist geplant, 12 m weiter östlich, parallel zur vorhandenen Brücke, eine neue Klappbrücke zu bauen. Sie wird etwa 126 m lang sein und aus drei Teilen bestehen: einer zweifeldrigen Vorlandbrücke Süd, der Klappe zur Öffnung der Brücke für die Durchfahrt der Schiffe und einer einfeldrigen Vorlandbrücke Nord.

Es gibt dann eine zweispurige Straßenfahrbahn mit kombinierter Schiene und separatem Geh- und Radweg. Wie bisher kann auch die neue Brücke also gleichermaßen vom Eisenbahn- und Straßenverkehr, Radfahrern und Fußgängern genutzt werden. Für Autos wird es nach dem Umbau aber je Fahrtrichtung einen eigenen Fahrstreifen geben. Auch für Fußgänger und Radfahrer ist einseitig ein separater, gemeinsamer Geh- und Radweg geplant. Bei einer Zugdurchfahrt werden künftig nur die Kfz-Fahrstreifen gesperrt. Fußgänger und Radfahrer können neben dem Zugverkehr die Brücke passieren. Züge und Autos können außerdem künftig schneller fahren: Züge dürfen mit 80 statt wie bisher mit 50 km/h unterwegs sein, Autos mit 50 km/h statt 30 km/h.

Die neue Klappbrücke wird zwischen Sonnenauf- und -untergang einmal in der Stunde geöffnet, damit Schiffe passieren können. Dann müssen Fußgänger, Radfahrer und der Eisenbahn- und Straßenverkehr weiterhin warten. Die letzten bauvorbereitenden Maßnahmen, wie Stabilisierungsmaßnahmen an der alten Brücke, wurden im Juli 2020 abgeschlossen. Die Deutsche Bahn beginnt Mitte September mit den ersten Hauptarbeiten zur Erneuerung. Die ersten Bautätigkeiten starten mit der Grundräumung der Gewässersohle zur Vorbereitung der Dammerweiterung, der Herstellung der Uferwände und der Pfeiler für die neue Brücke. Hierfür wird ein Bagger auf einem Ponton eingesetzt.

Diese Arbeiten sind bis Ende Oktober geplant. Danach verbreitert die Deutsche Bahn dann auch die vorhandenen Dämme mit der Herstellung der Uferwände Nord und Süd. Der Bau der neuen Brückenpfeiler beginnt Anfang nächsten Jahres. Ab November 2021 wird dort, wo die neue Bahntrasse verläuft, vorübergehend eine 3 m dicke Lage aus Sand-Kies-Gemisch aufgebracht. Dies ist zur Festigung des Untergrundes für das neue Gleisbett notwendig. Diese Sand-Kies-Lage muss für etwa 30 Wochen dort verbleiben. Erst dann kann mit der Montage der neuen Brücke begonnen werden. Die Inbetriebnahme des neuen, kombinierten Bauwerks für die Straße und die Schiene als Neubau neben dem Bestandsbauwerk ist für Ende 2023 geplant. Um die Sperrzeiten bis zur vollständigen Inbetriebnahme so gering wie möglich zu halten, ist geplant, nach der Fertigstellung zunächst beide Brücken parallel zu nutzen: Die Autos über das neue Bauwerk, die Züge fahren weiter über die alte Überführung. Wenn die neuen Brückengleise mit dem Streckennetz verbunden sind, werden auch die Züge über den Neubau fahren. Abschließend wird die alte Klappbrücke zurückgebaut.

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