Bagger für Mineralstoffwerk

Neues Schlüsselgerät für Direktabbau angeschafft

Hitachi Bagger und Lader
Die große Reichweite von maximal 13,75 m ermöglicht wirtschaftliche Reiß- und Lademanöver ohne häufiges Umsetzen. Fotos: Kiesel

MÖNSHEIM (ABZ). - Ende Oktober nahm im Steinbruch Mönsheim der MSW Mineralstoffwerke Südwest ein neuer Hitachi EX1200-6 seinen Betrieb auf.

Der 120-t-Bagger mit Tieflöffelausrüstung baut im Reiß-/Ladeeinsatz Oberen Muschelkalk ab, der im MSW-Steinwerk mit angeschlossener Asphaltproduktion zu Straßenbaustoffen für den Großraum Stuttgart und die nahe Oberrhein-Region Karlsruhe/Baden-Baden verarbeitetet wird. Neben den Leistungswerten des EX1200-6 überzeugte insbesondere die Betreuung durch den regional zuständigen Händler Kiesel-Ungeheuer (Freigelände F5, Stand 505/4). Mit der Eröffnung seines Vertriebs- und Serviceneubaus in Leonberg investierte das Unternehmen erst kürzlich in den Kundendienst für die Regionen Stuttgart und Nord-Württemberg.

Seit 1978 in Betrieb, ist der Steinbruch Mönsheim das Stammwerk der MSW Mineralstoffwerke Südwest, einem 100-prozentigen Tochterfirma des Unternehmens Heinrich Mertz mit Hauptsitz in Stuttgart. Bald in vierter Generation ist das mittelständische Gruppenunternehmen unter der Leitung von Heinz Albert Mertz mit eigenen Betrieben und Beteiligungen seit mehr als 80 Jahren in der Gesteinsgewinnung, Baustoffproduktion und -logistik überregional aktiv.

Neben Muschelkalkqualitäten zählen zum Angebot auch Sand- und Kieslieferungen per Straße, Bahn oder Schiff aus dem Rheintal, regionale Transportbeton- und Asphaltwerke sowie das Handhabung von Altbaustoffen. Auch die etwa 300.000 t MSW-Jahresproduktion aus Mönsheim finden dank des verkehrsgünstigen Standortes ihren überregionalen Markt: Unmittelbar an der A 8 zwischen Pforzheim und Stuttgart gelegen, liefert Mönsheim in den gesamten Stuttgarter Ballungsraum und erreicht dank wirtschaftlicher Kies-Rückfrachten aus Mertz-Partnerbetrieben auch die Oberrheinregionen Karlsruhe und Baden-Baden.

Rund 4,5 ha beträgt derzeit die offene Abbaufläche in Mönsheim, wo der in Mächtigkeiten von 25 bis 50 m anstehende Obere Muschelkalk in Wandhöhen von 5 m sprengfrei abgebaut wird. Als Abbautechnik kommt ein Großbagger mit Tieflöffelausleger und kombinierten Reiß-/Ladelöffel zum Einsatz, zwei 60-t-Starrmuldenkipper verbringen das Rohgestein über knapp 1000 m zum Vorbrecher der 300-t/h-Aufbereitung.

Noch etwa anderthalb Jahre reichen die Reserven laut Betriebsleiter Stefan Kunkel im derzeitigen Abbaugebiet, dann schließt MSW die für weitere 25 Jahre genehmigten Lagerstätten in Südrichtung auf. Dann werden die Umläufe deutlich länger, was die Anforderungen an das Schlüsselgerät Gewinnungsbagger erhöht und mithin neue Möglichkeiten für die bedarfsgerechte Anpassung der Aufbereitungskapazitäten schafft.

"Nach neun Jahren mit etwa 2000 Betriebsstunden verschlechterte sich die Einsatzbilanz unseres bisherigen 120-Tonners rapide. Nicht nur was verschleißbedingte Teile- und Servicekosten anbelangt, selbst geringfügige Stillstandszeiten wirkten sich auf die Organisation unseres Einschicht-Betriebs schnell nachteilig aus", skizziert Stefan Kunkel die Bedarfslage, die Ende vergangenen Jahres zur Ausschreibung eines neuen Schlüsselgerätes führte.

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Hitachi Bagger und Lader
Kiesel-Lieferpartner Loc-matic steuerte den Felsreißlöffel HDTL 84-S bei, der mit spezieller Geometrie und hochfesten Werkstoffen die hohen Ladekräfte des Tieflöffelauslegers umsetzt.

Neben dem bisherigen Lieferanten und Servicepartner fragte MSW auch die anderen Anbieter in der 120-t-Klasse an. Darunter befand sich auch der deutsche Hitachi-Exklusivpartner Kiesel, der sich parallel zum Aufbau seiner flächendeckenden Vertriebs- und Servicestruktur im Baumaschinenbereich seit gut drei Jahren auch in der projektintensiven Betreuung von Großgeräten im Gewinnungssegment positioniert.

Neben Starrahmenkippern und der wachsenden Zaxis-Radladerfamilie, die derzeit vor allem noch in der Rückverladung und Haldenbewirtschaftung von Steine & Erden-Betrieben zum Einsatz kommt, stoßen vor allem die Hitachi-Hydraulikbagger von 50 bis 120 t Einsatzgewicht auf großes Interesse in der deutschen Gewinnungsindustrie. Mit fünf gut abgestuften Baureihen aus seinem insgesamt zehn Modellen bis 800 t Einsatzgewicht umfassenden Steinbruch- und Abbauprogramm deckt der Hersteller nicht nur alle typischen Leistungsbereiche im deutschen Tagebau ab, sondern stellt sich gemeinsam mit Lieferpartner Kiesel dank umfangreicher Varianten seiner ZX- und EX-Modelle auch gut auf kundenspezifische Bedürfnisse in der Betriebsorganisation ein. Dazu zählen Tief- oder Hochlöffel-Ladegeometrien bis hinunter zum 50-t-Modell ZX470 ebenso, wie spezielle Felsausrüstungen für Führerstand und Unterwagen.

Der Hitachi EX1200-6 ist der kleinste der originären EX-Abbaubaggerfamilie. Seit der deutschen Markteinführung 2005 konnte Kiesel bereits acht Geräte des 120-t-Baggers vornehmlich in Gewinnungsbetrieben der Naturstein- und Kalkindustrie platzieren. Erstmals kommt dabei in Mönsheim eine Tieflöffelversion der aktuellen 6er-Generation zum Einsatz, die durch optimierte Hydraulikfunktionen den schnellen und hoch produktiven Ladebetrieb gewährleistet und dabei mit Verbesserungen an Unterwagen, Drehkranz und Antriebsstrang die Wirtschaftlichkeit über eine lange Lebensdauer sichert. Dazu tragen auch die neue Kabine und zahlreiche bedienungs- und sicherheitsspezifischen Verbesserungen mit bei, die Betrieb und Wartung weiter vereinfachen.

In Mönsheim arbeitet der 567 kW starke Hitachi EX1200-6 mit 7,55-m-BE-Ausleger und 3,4-m-BE-Stiel auf 4,60 m breiten Unterwagen mit 700 mm Plattenbreite. Da Abbau und Skw-Verladung im MSW-Betrieb oft auf der gleichen Sohle erfolgen, wurde der Tieflöffelbagger mit einer Kabinenerhöhung ausgerüstet, das durch die um 1,1m erhöhte Fahrerposition jetzt eine gute Sicht in die Lademulde bietet und auch das Arbeiten an der Wand erleichtert.

Für den verschleißintensiven Reißladeeinsatz entschied sich die Betriebsleitung für einen 6,2-m³-Fels-Reißlöffel HDTL 84-S des Allershausener Kiesel-Lieferpartners Loc-matic. Der 9,8-t-Löffel besitzt gute Freischnitteigenschaften, die hohe Eindring- und Füllmomente gewährleistet, seine spezifische Konstruktion und hochfeste Werkstoffe machen den Löffel verwindungssteif und ermöglichen so die volle Ausnutzung der hohen Losbrech- und Reißkräfte des EX1200 (nach ISO: 569 kN beziehungsweise 438 kN). Als Zahn-System kommt das speziell auf Hartsteinanforderungen ausgelegte System 75SV2 des Ausrüstungspartners Esco zum Einsatz.

Federführend in dem Projekt war die Stuttgarter Niederlassung der regional zuständigen Kiesel-Ungeheuer-Gesellschaft im nur 15 km entfernten Leonberg. "Diese Nähe und die gute Kommunikation und Kooperation mit allen beteiligten Technikexperten in der Kiesel-Zentrale und bei Hitachi gaben sicherlich mit den Ausschlag", resümiert Betriebsleiter Stefan Kunkel die Entscheidung, gerade beim Schlüsselgerät im Betrieb erstmals auf diesen Hersteller zu setzen. "Wir gehen davon aus, dass sich das auch im Betrieb weiter rechnet, wenn schnelle Servicereaktionen die Verfügbarkeit unseres Gewinnungsbaggers sicherstellen."

Die langfristigen Grundlagen dafür hat Kiesel-Ungeheuer mit hohen Investitionen in Leonberg geschaffen. Erst Ende dieses Jahres wurde ein Verwaltungs- und Serviceneubau eröffnet, der auf rund 6000 m² Fläche die Kundendienst- und Servicekapazitäten der "schwäbischen" Kiesel-Ungeheuer-Niederlassung bündelt.

Neben den beiden badischen Standorten Karlsruhe und Mannheim ist Leonberg für die Regionen Mittlerer Neckar, Ostalb und Hohenlohe zuständig. Wie alle bundesweit inzwischen 32 Niederlassungen und Stützpunkte ist auch der neue Standort voll in das Netzwerk der Kiesel-Gruppe integriert, was einerseits den schnellen Zugriff auf technische Informationen aus den branchen- und maschinenspezifischen Kompetenzzentren, andererseits aber auch die schnelle Vermittlung von Serviceleistungen bei Reparatur und Wartung oder im Mietbereich gewährleistet.

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