Bahn

Zweiter S-Bahn-Tunnel wird vorerst nicht teurer

MÜNCHEN (dpa). - Der zweite S-Bahn-Tunnel in München soll nach Angaben der Deutschen Bahn vorerst doch nicht teurer werden als zuletzt geplant. Die Projektkosten, die auch Gegenstand des Spitzengesprächs bei Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) Ende November waren, hätten sich nicht verändert, teilte Bahn-Vorstand Volker Kefer mit. Die Bahn verwies aber darauf, dass im Bau- und Finanzierungsvertrag neben den Kosten von 2,047 Milliarden Euro ein Risikobudget von 500 Millionen Euro vorgesehen sei. Von dieser Summe habe die Bahn "rein vorsorglich" einen gewissen Teil, nämlich 251 Millionen Euro, in ihren Finanzplanungen berücksichtigt – wobei dieser Kalkulation eine Inbetriebnahme der zweiten Stammstrecke im Jahr 2019 zugrunde liegt.

Darüber hinaus habe die Bahn bereits eingetretene oder drohende Verzögerungen beim Bau bis zum Jahr 2022 – und die damit verbundenen Preissteigerungen – in ihren Planungen berücksichtigt. Zieldatum der Inbetriebnahme bleibe aber Ende 2020, betonte Kefer. Dieses eine Jahr Verzögerung, von dem damit ausgegangen wird, ist in den genannten Kosten von 2,047 Milliarden Euro aber nicht enthalten.

Seehofer stellte klar, dass die Staatsregierung den zweiten Tunnel weiterhin für ein wichtiges Infrastrukturprojekt hält, dabei aber kein finanzielles Abenteuer eingehen will. Auf die Frage, unter welchen Umständen er das Projekt beerdigen würde, sagte er am Rande der Klausur der CSU-Landesgruppe in Kreuth: "Wenn ich den Eindruck habe, dass das Gesamtprojekt nicht zu beherrschen ist." Die "Süddeutsche Zeitung" hatte zuvor berichtet, dass in einer internen Übersicht für den Bahn-Aufsichtsrat eine Gesamtsumme von 2,433 Milliarden Euro genannt wird. Daraufhin hatte Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP) die Bahn scharf kritisiert. Zeil begrüßte nun die "Klarstellung der Bahn". Er betonte: "Wir werden weiterhin streng darauf achten, dass wir beim Bau der zweiten Stammstrecke in keine finanziellen Risiken laufen. Deshalb haben wir ja von Anfang an auf eine strenge Kostenkontrolle geachtet, inklusive großzügigem Risikobudget." Zahlen, die in internen Sitzungen genannt würden, seien noch keine Kostensteigerungen. Er versprach: "Ich werde die Öffentlichkeit als erster unterrichten, falls es den geringsten Anhaltspunkt für tatsächliche Kostensteigerungen geben sollte."

Konkret verwies die Bahn darauf, dass die Finanzierungsverhandlungen zwischen Freistaat, Bund, Stadt München und Bahn ein Jahr gedauert hätten. Deshalb könne die zweite Stammstrecke möglicherweise erst ein Jahr später als geplant, also 2020, in Betrieb genommen werden. Entscheidend seien nun der Verlauf der Planfeststellungsverfahren sowie die Erlangung des Baurechts. Hinzukommen könnten nach Angaben der Bahn aber weitere "eventuelle zeitliche Verschiebungen", etwa durch unerwartet lange Gerichtsverfahren. Deshalb habe die Bahn "vorsorglich in einer extrem konservativen Abschätzung in den internen Finanzplanungen eine Inbetriebnahme erst Ende 2022 mit den damit verbundenen Preissteigerungen berücksichtigt", hieß es in der Bahn-Mitteilung.

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