Bahnbrücke Kattwyk

Blähton schützt vor ungebetenen Nagern

HanseGrand Baustoffe
Die runde Form des Blähtons hilft dabei, ein Bauwerk vor Nagerbefall zu schützen. Denn die Blähton-Kügelchen sacken bei jeder Bewegung sofort nach und machen damit das Eindringen der Nager in den Hohlraum überaus schwer. Foto: Hansegrand Klimabaustoffe

Hamburg (ABZ). – Im Zuge des Neubaus der Bahnbrücke Kattwyk wird die bestehende Verkehrssituation entflochten. Straßen- und Schienenverkehr werden getrennt. Um den Deichverteidigungsweg an die neue Verkehrsanlage anzubinden, war ein Damm nötig, der direkt neben einer Hochwasserschutzwand aus Spundbohlen gebaut wurde. Die besondere Herausforderung bestand darin, dass der Damm keinerlei Last auf die Spundwand bringen durfte. Deshalb wurde ein Hohlraum belassen zwischen Damm und Spundwand, der aus Sicherheitsgründen fachgerecht zu verschließen war. Als Verfüllmaterial wurde HansePor, der Blähton der Fa. HanseGrand Klimabaustoffe mit Sitz in Selsingen, gewählt. Denn HansePor bietet sicheren Schutz vor Nagetieren und ist schnell und leicht einfüllbar.

Seit 1973 spielt die Kattwyk Brücke im Hamburger Hafen eine wichtige Rolle. Da der Verkehrsdruck stetig wächst, stößt die technische Leistungsfähigkeit der bestehenden Brücke in absehbarer Zeit an ihre Grenzen. Die Lösung dieses Problems besteht im Bau einer neuen Brücke, bei der Straßen- und Schienenverkehr voneinander getrennt sind. Über den Kattwykdamm hinweg führt dann ein Bahnviadukt den Schienenverkehr in Richtung der neuen Brücke. Das Mammutprojekt wurde bereits 2014 begonnen und soll spätestens 2020 fertiggestellt sein.

Dabei sind vielerlei technische Herausforderungen zu bewältigen. So wie bspw. der Damm an der Zufahrt vom Deichverteidigungsweg zur Brücke. Dieser wurde von der Firma Tesch Straßenbau und dem Geokunststoffproduzenten Huesker Synthetic als kunststoffbewehrten Erde-Damm geplant und umgesetzt. Da direkt neben dem Damm eine Hochwasserschutzwand aus Spundbohlen steht, entstand zum Schutz der Spundwand ein Hohlraum von ca. 60 cm Breite und 4 m Tiefe. Breit genug, dass er eine Gefahr für die Arbeiter während der Bauarbeiten wie auch für Passanten nach Fertigstellung der Brücke darstellt. Darüber hinaus können durch den Hohlraum Nagetiere in die Kunststoffkonstruktion des Dammes gelangen und die tragenden Kunststoffgitter anfressen. Durch eine Beschädigung dieser Gitter könnte die Konstruktion ihre Standsicherheit verlieren.

Bei der Suche nach Verfüllmaterial, das gegen Nagerbiss schützt, wurde die ausführende Baufirma Kemna Bau schnell fündig: "Wir haben uns für Blähton entschieden, da sich der Baustoff leicht und schnell einbauen lässt. Dadurch werden Arbeitszeit und Arbeitskosten minimiert", erläutert Marcel Franke, der als Polier für die Baustelle verantwortlich ist. Der Blähton wurde über einen Schlauch in den Hohlraum eingeblasen. Dabei wurde etwas Wasser zugegeben, so dass sich die Staubentwicklung auf ein Minimum reduzierte. Doch HansePor-Blähton schützt nicht nur vor Nagerbiss, sondern unterbindet auch die Grabversuche von Nagern. In der runden Form, die für die Verfüllung gewählt wurde, sacken die Blähton-Kügelchen bei jeder Bewegung sofort nach und machen damit das Eindringen der Nager in den Hohlraum überaus schwer.

Neben dem Schutz vor Nagern und dem einfachen Einbau bietet HansePor-Blähton viele weitere positive Eigenschaften. Als natürlicher Baustoff, der im Feuer geboren wird, ist er witterungsbeständig, atmungsaktiv und natürlich feuerfest: Der natürliche Ton wird geknetet, in einem Drehrohrofen bei einer Temperatur von 1100 °C gebrannt und in runde Blähtonkügelchen geformt.

Im Vergleich zu herkömmlichen Baustoffen ist Blähton leicht und spart viel Gewicht ein. Deshalb wird er häufig im Erdbau eingesetzt. Dort vermindert er Belastungen und Setzungen und reduziert den Erddruck. Auffüllungen mit Blähton verringern je Kubikmeter Blähton den Druck um ca. 1 t. "Mit dem Einsatz von HansePor-Blähton lässt sich der Druck auf ein unterhalb liegendes Bauwerk um rd. 60 % im Vergleich zu herkömmlichen Füllmaterialien reduzieren", erläutert Bernd Lüke, Produktleiter Geo- und Betonbaustoffe im Hause Hansegrand. "Und obwohl Blähton leicht ist, ist er stark belastbar." Bei vielen Großprojekten wird das Leichtgewicht Blähton bereits eingesetzt, denn bei Mengen von 5000 m³ Blähton, wie es bspw. beim Ausbau des Mittellandkanals der Fall war, wird der Druck auf darunterliegende Bauwerke gewaltig reduziert.

Neben dem Erdbau wird HansePor-Blähton auch im Bau genutzt. Hier sind seine wärme- und schalldämmenden Eigenschaften von großer Bedeutung. Blähton wird häufig als Bauzuschlagsstoff für Leichtbeton verwendet. Doch auch im Trockenbau und als Kabelschutz in Schächten und Leitungen leistet er wertvolle Dienste. Weitere Einsatzgebiete befinden sich im GaLaBau und in der Dachbegrünung. Mit HansePor-Blähton, der in Belgien von der Firma argex produziert wird, entwickelte sich HanseGrand Klimabaustoffe zu einem der führenden Blähtonhändler in Europa.

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