Barrierefreies Bauen

Querungshilfen aufkleben

Hermann Meudt Betonsteinwerk
Im Idealfall wird die Querungshilfe einfach auf die vorhandene Fahrbahn geklebt. Foto: Hermann Meudt Betonsteinwerk

Wallmerod (ABZ). – Zwischen seh- und mobilitätsbehinderten Menschen besteht im Straßenverkehr in der Regel ein Interessenkonflikt. Blinde Menschen wünschen sich bei der Gestaltung von Querungsstellen möglichst eindeutig ertastbare Höhenunterschiede an Bordsteinanlagen, wie diese mit Bordsteinhöhen von 10 bis 12 cm bis in die 70er-Jahre des letzten Jhs. an Fußgängerfurten üblich waren. Menschen mit Rollator oder Rollstuhl dagegen bevorzugen niveaugleiche Straßenquerungen, um diese mit vertretbarem Kräfteaufwand passieren zu können. Querungsstellen mit Absenkungen auf "Null" bzw. auf gleichem Niveau stellen jedoch eine Gefahr für blinde und sehbehinderte Menschen dar. Ist es für sie nicht möglich, die Grenzlinie zwischen sicherem Geh- und gefährlichem Fahrbereich zu ertasten, so können sie leicht auf die Fahrbahn und in erhebliche Gefahr geraten. Wenn mobilitätsbehinderte Personen eine möglichst niedrige, sehbehinderte Menschen dagegen eine hohe und gut ertastbare Bordsteinkante benötigen, liegt es nahe, dass Querungsstellen über zwei Bereiche verfügen sollten, die sich deutlich voneinander unterscheiden. Die Lösung lautet: "Getrennte Querungsstelle mit differenzierter Bordsteinhöhe". Mit seinen Bordsteinkomponenten "Tastbord 30 x 18 mit Fase 2" und "Rollbord M0-3" als "Null-Absenkung", den dazugehörigen Übergangssteinen und Bodenindikatoren bietet das Betonwerk Hermann Meudt aus Wallmerod eine Lösung, um auf einfache Weise getrennte Querungsstellen zu gestalten. Bei besonders breiten und/oder hochfrequentierten Fahrbahnen kommen hierbei in der Fahrbahnmitte oft zusätzlich sog. Querungshilfen zum Einsatz, um den Fußgängern die Überquerung der Fahrbahn zu erleichtern. Dank der Meudt-Klebetechnik kann der Einbau dieser Querungshilfen auch nachträglich ohne Aufgrabungen zeit- und kostensparend auf einer bereits vorhandenen Beton- oder Asphaltdecke erfolgen.

In der Regel weist der Querungsbereich für sehbehinderte Menschen eine Bordhöhe von 6 cm auf, der Tastbord dient dabei als taktiles Element. Daneben führt die "Nullabsenkung" mit Bordhöhe 0–3 cm vom Gehweg- auf das Straßenniveau hinab. Zwischen diesen beiden Ebenen und zu den benachbarten Borden mit üblichen Höhen von 10 bis 12 cm gleichen Übergangssteine als "Adapter" die Höhenunterschiede aus. Mit Rücksicht auf gehbehinderte Menschen sollten Nullabsenkungen zwar so breit wie nötig, für sehbehinderte Menschen aber so schmal wie möglich gestaltet sein, denn der Blindenstock sollte bei normalem Pendeln zumindest einen Rest der Bordsteinkante erfassen. Daraus folgt, dass die Nullabsenkung nicht schmaler sein darf als 90 cm, vor allem aber nicht breiter sein sollte als 100 cm. Außerdem sollte die gesamte Absenkung inkl. Adapter von Null auf 3 cm Höhe nur eine max. Breite von 1,5 m aufweisen.

Die Bordsteinkomponenten "Tastbord 30 x 18 mit Fase 2" und "Rollbord M0-3" als "0-Absenkung" aus dem Hause Meudt stellen zwei Systemlinien dar, mit denen beliebige getrennte Querungsstellen errichtet werden können. Mit den dazugehörigen Bodenindikatoren und einer Reihe von Ergänzungs-, Übergangs- und Adaptersteinen ist es möglich, mit hoher Individualität den normativen Forderungen gerecht zu werden. Das Komplettsystem der Firma Meudt ermöglicht zudem eine Gestaltung der Querungsstellen aus einem Guss. Ein großer Vorteil für Querungsstellen mit einer Querungshilfe ergibt sich aus der Klebetechnik: Diese vermeidet für die Querungshilfe den baulichen Eingriff in den Straßenaufbau und erlaubt es damit, Bauzeiten zu reduzieren, denn der komplette Asphaltaufbau bleibt ungestört. Bei diesem System werden alle erforderlichen Steine für die Querungshilfe bereits im Betonwerk auf eine exakte Bedarfshöhe geschnitten. Nach Reinigung der Fahrbahn wird in einem Dünnbettklebeverfahren 2-K-Kunststoffkleber auf der Asphalt- oder Betonfahrbahn aufgebracht und die Bordsteine, die Bodenindikatoren und Begleitplatten mit der geschnittenen Seite als auch die MMA-Platten verklebt. Der Vorteil: Da die vorhandenen Flächen lediglich gereinigt aber nicht aufgegraben werden müssen, spart man sich erhebliche Arbeitszeit im Vergleich zur konventionellen Bauweise. Ein weiterer Vorteil liegt in den exakten Maßen der Steine. Durch den werkseitigen Schneideprozess werden die sonst üblichen fertigungsbedingten Höhenschwankungen eliminiert, da die Steine für die Verklebung sozusagen kalibriert sind. Maßtoleranzen sind damit nahezu ausgeschlossen.

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