Bau-Arbeitgeber

Tarifforderungen der IG Bau zu hoch

BERLIN (ABZ).- "Die derzeit positive Entwicklung der Baukonjunktur darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Wettbewerbsverhältnisse auf dem Baumarkt nach wie vor schwierig sind. Auskömmliche Preise sind nur schwer zu erzielen und die Ertragssituation bleibt angespannt. Dafür spricht auch die im Vergleich aller Branchen mehr als doppelt so hohe Insolvenzquote im Bauhauptgewerbe. Die Lohnforderung der IG Bau in Höhe von 7 % ist daher unangemessen hoch." Mit diesen Worten wies der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Andreas Schmieg, Vizepräsident Sozialpolitik des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, in Berlin die Tarifforderung der IG Bau zurück. Hinzu komme, dass es nach wie vor erhebliche Unterschiede zwischen Ost und West gebe. Zudem habe die IG Bau bei ihrer Forderung auch nicht berücksichtigt, dass die Einführung einer neuen kapitalgedeckten Alterssicherung für die rund 760.000 Beschäftigten im Bauhauptgewerbe die Arbeitgeber zusätzlich belaste. Es müsse allen Beteiligten klar sein, dass dies den Verhandlungsspielraum weiter einenge. "Eine zukunftsorientierte Altersversorgung ist nicht zum Nulltarif zu haben", erklärte Schmieg. -

"Die IG Bau scheint bei ihrer Lohnforderung eine andere Branche als unsere im Auge zu haben. Jedenfalls kennt sie die Ertragslage unserer Unternehmen nicht. 7 % sind realitätsfern", so der Vizepräsident des Zentralverbandes Deutsches Baugewerbe (ZDB), Frank Dupré, zu der Lohnforderung der IG Bauen-Agrar-Umwelt für die diesjährige Tarifrunde. Umsatz sei nicht gleich Gewinn, betonte Dupré. Dieser einfache betriebswirtschaftliche Grundsatz scheine der IG Bau unbekannt zu sein. Zwar werde der Branchenumsatz in diesem Jahr steigen, was aber nicht zwangsläufig bedeute, dass die Gewinne der Bauunternehmen in ähnlicher Größenordnung zulegen würden. Dupré verwies darauf, dass die Bauunternehmen z. B. im Bereich des Wohnungsneubaus ihre Margen nicht nachhaltig verbessern konnten. Das zeigten auch die vom Statistischen Bundesamt für den Bereich des Neubaus von Wohngebäuden ermittelten Zahlen.

Dupré erinnerte darüber hinaus daran, dass die IG Bau Tarifabschlüsse mit anderen Branchen im Baubereich vereinbart, die regelmäßig wesentlich günstiger sind, als diejenigen, die das Bauhauptgewerbe betreffen. "Wir appellieren an die Gewerkschaft, die Wettbeawerbssituation zwischen Unternehmen, die auf dem Markt um dieselben Aufträge konkurrieren, nicht weiter zu ver-schärfen und die betriebswirtschaftliche Situation der Unternehmen im Auge zu behalten." Verhandlungsauftakt ist am 6. März in Berlin.

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