Bau einer Kindertagesstätte in Roth

Holzrahmenbauweise mit Mineralwolle kombiniert

Dämmstoffe
Aus geleimtem Fichten-Brettschichtholz wird ein 36 cm starkes Holzständerwerk erstellt, das mit einer tragenden OSB-Platte beplankt wird. Fensterbereiche werden dabei ausgespart. Foto: Ursa

ROTH (ABZ). - Seit dem 1. August 2013 können Eltern den Anspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz rechtlich geltend machen. Viele Gemeinden stellt dies vor die Herausforderung, bestehende Einrichtungen zu erweitern oder neu zu schaffen. Auch die Stadt Roth (Mittelfranken) baut derzeit in Innenstadtnähe am Stadtpark eine neue Kindertagesstätte. Naturnah entsteht hier ein architektonisch ansprechendes und zugleich nachhaltiges Gebäude in Holzrahmenbauweise. Die vorgefertigten Elemente reduzieren die Bauzeit erheblich – zugleich passt der natürliche Baustoff zum pädagogischen Konzept der Kita.

In Verbindung mit der doppellagig eingesetzten, natürlichen weißen Mineralwolle PureOne by Ursa entstehen zudem hochwärme- und schalldämmende Wände, so dass auch dem gehobenen Anspruch an Energieeffizienz und Behaglichkeit Rechnung getragen wird. Der Dämmstoff aus Mineralwolle wirkt sich außerdem positiv auf das Innenraumklima aus und trägt so seinen Teil zur kindgerechten Wohlfühlatmosphäre bei. In Roth entsteht derzeit eine neue Kindertagesstätte, die das vorhandene Betreuungsangebot der Gemeinde bedarfsgerecht erweitert. In ökologischer Bauweise mit begrüntem Dach fügt sich das eingeschossige Gebäude in die naturnahe Umgebung am Stadtpark ein. Umweltbewusstes Denken und Handeln ist hier Teil des pädagogischen Konzeptes. Mit der zentralen Lage ist die Kita direkt an das Stadtgebiet angeschlossen und hat dennoch einen unmittelbaren Zugang zu Spielmöglichkeiten im Freien, zum Stadtgarten und dem Stadtpark.

Dem Klimawandel entgegen zu wirken, Ressourcen zu schützen und nach den Prinzipien einer umfassenden Nachhaltigkeit zu handeln, zählt zu den gesamtgesellschaftlichen Aufgaben. Auch der Landkreis Roth (Mittelfranken) hat sich zum Ziel gesetzt, jede neue Bauaufgabe hinsichtlich möglicher Energieeffizienz zu prüfen.

So spielen Energieverbrauch und Nachhaltigkeit beim Bau der neuen Kindertagesstätte daher eine entscheidende Rolle: Der Jahresprimärenergiebedarf liegt bei 104,04 kWh/(m²a) und damit um rund 35 % unter dem Energiebedarf eines Gebäudes nach aktuell geltendem Standard der Energie-Einsparverordnung (EnEV). Das ökologische, naturnahe Konzept der Kindertagesstätte spiegelt sich auch bei der Wahl der eingesetzten Baustoffe wieder. Architekt Thomas Wenzel setzt auf eine energieeffiziente und natürliche Holzbauweise. Die vorgefertigten Elemente reduzieren sowohl die Planungs- und Errichtungs- als auch die Unterhaltskosten erheblich.

Die insgesamt 36 Außen- und 34 Innenwände werden von der Holzbau Moser KG in Hirschfeld (Sachsen) innerhalb von 14 Tagen vorgefertigt. Während die Innenwände erst auf der Baustelle gedämmt werden, erfolgt das Dämmen der Außenwände bereits im Werk. Aus geleimtem Fichten-Brettschichtholz stellt das Team ein 36 cm starkes Holzständerwerk her und beplankt dieses mit einer statisch tragenden 22 mm dicken OSB-Platte. Schließlich wird das Dämmmaterial zugeschnitten und exakt in das Gefach eingepasst, so dass keine Hohlräume und damit verbundene Wärmeverluste entstehen. Abschließend erfolgt das Aufbringen der 55 mm dicken Holzweichfaserplatten, die über Nut und Feder miteinander verbunden werden. Alle einzelnen verwendeten Komponenten – vom Holz, über Klammern bis hin zum Haftklebeband – sind geprüft, entsprechen den technischen Regeln und sind bauaufsichtlich zugelassen. Bei der Auswahl des Dämmstoffes spielen Aspekte der Nachhaltigkeit eine entscheidende Rolle. Eingesetzt wird daher die natürlich weiße Mineralwolle PureOne by Ursa. Sie ist hoch wärme- und schalldämmend, weich, nicht brennbar und glimmt nicht. Ein weiterer, entscheidender Materialvorteil: PureOne ist nahezu staubfrei und einfach zu verarbeiten. "Im Gegensatz zu manch anderer Dämmwolle kratzt PureOne nicht unangenehm auf der Haut. Dies macht die Arbeit mit dem Material sehr komfortabel", erläutert Daniel Kiefel, Zimmermeister der Holzbau Moser KG.

In allen Außenwandelementen kommen insgesamt 800 m² des Spannfilzes Pure 35 RN SF mit Wärmeleitfähigkeitsstufe 035 in 180 mm Dicke doppellagig zum Einsatzsowie rund 105 m² in 200 mm Dicke. Die opaken Außenbauteile erreichen so einen U-Wert von 0,093 W/(m²K) und übertreffen damit den anspruchsvollen Passivhausstandard. Da die Außenwände den größten Flächenanteil am Gebäude haben, beeinflusst ihre Dämmung die Energieeffizienz des Gebäudes im besonderen Maße. Auch die eingesetzten Fenster entsprechen dem hohen energetischen Standard. PureOne überzeugt jedoch nicht nur mit einer angenehmen Verarbeitung und sehr guten Wärmedämmeigenschaften sondern wirkt sich auch positiv auf das Innenraumklima aus.

Dies belegen das Umweltzeichen "Der Blaue Engel – schützt Umwelt und Gesundheit, weil emissionsarm" und das Zertifikat "Eurofins Indoor Air Comfort Gold". Dank des umweltfreundlichen Acrylbindemittels auf Wasserbasis entsteht im Produktionsprozess von PureOne beim Aushärten des Bindemittels als einziges Nebenprodukt Wasserdampf. Darüber hinaus treten weder Emissionen von Formaldehyd auf, noch sind Lösungsmittel oder andere flüchtige Bestandteile enthalten. Aus diesem Grund ist auch PureOne selbst formaldehydfrei und geruchsneutral.

Weiterer Vorteil des seit über zehn Jahren bewährten Dämmstoffes: Er bietet Insekten, Bakterien oder auch Schimmelpilzen keinerlei Nährboden. Damit wird das Risiko eines entsprechenden Befalls nachhaltig unterbunden. PureOne by Ursa trägt damit zu einer wohngesunden, kindgerechten Raumatmosphäre bei.

Die vorgefertigten, bereits gedämmten Wandelemente der Außenwände sowie die Innenwände werden auf die Baustelle transportiert und dort montiert. Das ebenerdi-ge Gebäude verfügt über einen Betonsockel im Boden- und Spritzwasserbereich, auf den die vorgefertigten Wandelemente gestellt werden. Die abschließende Massivholzdecke kragt in gerundeter Form über das Gebäude hinaus und verleiht der Kindertagesstätte eine organische Formgebung.

Der natürliche Charakter der Umgebung und der Baustoffe wird somit auch in der architektonischen Gestaltung des Gebäudes aufgenommen.

Die Innenwände der Kindertagesstätte werden dann auf der Baustelle mit einer entsprechenden Dämmung versehen, um den Schallschutz der Wände zwischen den Räumen zu verbessern. Damit die Kinder und Betreuer später keine kalten Füßen bekommen, ist die Kindertagesstätte nicht nur mit einer Zusatz-Notheizung ausgestattet sondern verfügt auch über eine Fußbodenheizung, die über ein Mini-Blockheizkraftwerk betrieben wird.

Mit dem Bau der Kita verfolgt die Stadt Roth nicht nur ein naturnahes Spiel- und Lernkonzept verbunden mit einem angenehmen Raumklima, sondern zeigt auch einen verantwortungsvollen Umgang mit vorhandenen Ressourcen.

Langfristig wird sich dies auch finanziell auszahlen: Nach Berechnungen werden die Unterhaltskosten für die Kreisstadt wesentlich geringer ausfallen als bei Bestandsgebäuden. Dies liegt ist vor allem an der hochwärmegedämmten Außenwand.

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