Bau eines 2800 Meter langen Verbindungssammlers

Nachhaltig unterwegs

Hachenburg (ABZ). – Dass man gemeinsam stärker ist, zeigt sich im rheinland-pfälzischen Hachenburg derzeit gleich an zwei Beispielen. Um eine mehr als 30 Jahre alte, sanierungsbedürftige Teichkläranlage stilllegen und zurückbauen und den für den Transport der anfallenden Abwässer notwendigen 2800 m langen Verbindungssammler bauen zu können, kooperieren die Verbandsgemeindewerke Hachenburg mit der Nachbarkommune.

Auch die eingesetzten Kanalrohre sind ein Resultat einer guten "Partnerschaft". Verlegt wird nämlich das FABEKUN-Kanalrohrsystem, das aus Beton und Kunststoff besteht und somit die Stärken zweier Werkstoffe verbindet.

"Rund 5 200.000 m³ Abwasser fallen jedes Jahr in der rheinland-pfälzischen Verbandsgemeinde Hachenburg an", erklärt Nikolai Puderbach von Fischer Teamplan Ingenieurbüro GmbH aus Koblenz, das die Planung aufgestellt hat. "Dort wird die Menge in zwölf Kläranlagen aufbereitet. Zumindest ist dies derzeit noch der Fall. Denn die zuständigen Verbandsgemeindewerke (VGWE) wollen die Anlagen in den nächsten 20 Jahren auf drei reduzieren, um die Abwasserreinigung zu optimieren."

Um das zu erreichen ist eine interkommunale Kooperation nötig, wie das erste Teilprojekt zeigt. Anfang 2024 startete die Walter Feickert GmbH, Weilburg-Gaudernbach, mit dem Bau eines rund 2800 m langen Verbindungssammlers zwischen Giesenhausen und Sörth.

Nachhaltiges Kanalrohrsystem

Nach der Fertigstellung soll die Sammelleitung das anfallende Mischwasser aus Giesenhausen nach Sörth transportieren, von wo aus es dann über die bestehende Kanalisation weiter zur Kläranlage Altenkirchen-Leuzbach geleitet wird. Angela Kaslakov, Projektleiterin des "Zukunftskonzeptes Abwasserreinigung" (ZKA) bei den VGWE Hachenburg, erklärt die Vorgehensweise: "Bislang wird das Mischwasser aus Giesenhausen noch einer 1991 errichteten, längst überholten Teichkläranlage zugeführt. Nach der Fertigstellung der Sammelleitung werden wir diese Teichkläranlage außer Betrieb nehmen." Schon bei anderen Bauvorhaben in der Verbandsgemeinde Hachenburg kam das FABEKUN-Kanalrohrsystem zum Einsatz. Das Thema Nachhaltigkeit spielte dabei eine große Rolle, denn FABEKUN steht für Langlebigkeit. Das Kanalrohrsystem vereint zwei Werkstoffe in einem Rohr, wobei beide Materialien ihre jeweiligen Stärken für ein hoch belastbares, chemisch widerstandsfähiges, wurzelfestes Produkt einbringen – quasi eine Kombination des Besten aus zwei Welten: Die äußere Betonummantelung sorgt für besondere Stabilität, während das innen liegende Kunststoffrohr vor allem durch seine hohe Korrosionsbeständigkeit, aber auch durch seine gute Hydraulik punktet. Korrosionsbeständigkeit ist von Vorteil. Nachteile durch die Kombination der verschiedenen Werkstoffe müssen nicht befürchtet werden.

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"Das innenliegende PVC-U-Rohr wird eigens ohne Stege und Verankerungen in das Betonrohr einbetoniert. Dadurch sind Spannungen kein Thema", unterstreicht Außendienstmitarbeiter Rüdiger Göbel von der P.V. Betonfertigteilwerke GmbH.

Besonders gut ist das Rohr-in-Rohr-Prinzip auch mit Blick auf die Dichtung. FABEKUN-Rohre verfügen mit einer innen gekammerten Vakuumdichtung zur Verbindung der Kunststoffrohre und einer äußeren Lippendichtung im Betonrohr über zwei unabhängig voneinander bestehende Dichtsysteme.

35 Schächte verbaut

Neben den Kanalrohren kommen auf der 2800 m langen Strecke 35 Schächte zum Einsatz. Sie stehen den Rohren in puncto Dichtigkeit, Hydraulik und Korrosionsbeständigkeit in nichts nach, denn die außen aus Beton bestehenden FABEKUN-Schachtunterteile sind innen mit Polyurethan (PU) ausgekleidet. Durch ein besonderes Verfahren werden Auskleidungen auch bei Muffen fugenfrei und ohne Klebestellen produziert.

Mit den Fortschritten sind die Beteiligten zufrieden, wie Jan Kohlhauer vom Bereich Bauabwicklung bei der Walter Feickert GmbH sagt. Die Kosten des Verbindungssammlers belaufen sich zwar auf 2,9 Millionen Euro. Langfristig sparen die VGWE mit ihrer Zentralisierung auf wenige Kläranlagen aber Kosten und Energie.

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