Bauaussichten 2015

Ausblick auf 2015 ist verhalten positiv

von: Helmuth Jacobi, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Ziegelindustrie, Bonn
Baupolitik

Ungewöhnlich warme Temperaturen zum Jahresanfang erlaubten einen guten Start in die Baukonjunktur. Im Verlauf des Jahres hat sich dann aber gezeigt, dass die Auftragslage doch nicht so gut wie ursprünglich erwartet war und in Folge dessen die Baunachfrage und auch der Verkauf unserer Produkte stark nachgelassen hat. Nach wie vor wird der Neubau stark vom Luxussegment getragen. Es bauen Wohlhabende für sich oder für andere, die sich das teure Eigentum leisten können. Weit überwiegend geschieht dies in den prosperierenden Ballungszentren oder in Regionen mit starkem Bevölkerungszuwachs, wie etwa in den Universitätsstädten. Der Markt bleibt sich dabei im wesentlichen selbst überlassen. Von der Politik kommen keinerlei positiven Impulse. Ganz im Gegenteil: Mit der Einführung der Mietpreisbremse durch die Bundesregierung und der fast flächendeckenden starken Erhöhung der Grunderwerbssteuer durch die Bundesländer sendet die Politik Signale, die einen Grunderwerb unattraktiv werden lassen. So wird die bereits jetzt bestehende und sich noch verschärfende Wohnraumknappheit in Deutschland nicht behoben!

Angesichts eines bereits jetzt schon vorhandenen Defizits in vielen Regionen in Deutschland und einem Zuwanderungssaldo von jährlich fast einer halben Million Menschen kann sich die Politik nicht länger hinter ihrem ganz großen Ziel – dem ausgeglichenen Haushalt – verstecken.

Im Sanierungsmarkt, der insbesondere uns Dachziegler betrifft, war das Jahr 2014 ein verlorenes Jahr. Die anhaltende Diskussion um eine mögliche steuerliche Förderung von energetischen Sanierungsmaßnahmen am Haus haben wiederum viele potentielle Bauherren zuwarten lassen, ob es nicht doch noch Geld vom Staat gibt. Nunmehr sieht es so aus, als ob ihre Hoffnung tatsächlich in Erfüllung gehen würde. Es ist eine teilweise steuerliche Befreiung von energetischen Sanierungsmaßnahmen vom Kabinett beschlossen worden. Damit nicht wieder Hoffnungen enttäuscht werden und damit endlich auch in diesem Bausegment eine dringend erforderliche Aktivität losgetreten wird, muss sich die Bundesregierung möglichst noch in den ersten zwei Monaten des Jahres mit den Bundesländern einigen, damit die steuerliche Förderung wie geplant rückwirkend zum 1. Januar 2015 in Kraft tritt.

Dies wäre eine äußerst sinnvolle Maßnahme, auch um zur Einhaltung des Klimaziels der Bundesregierung beizutragen. Alle Experten sind sich einig, dass neben dem Austausch einer veralteten Heizanlage die Dämmung des Daches eine der effektivsten energetischen Sanierungsmaßnahmen ist, die sich auch innerhalb von überschaubarer Zeit für den Gebäudeeigentümer rechnet. In Zeiten von Null-Zinsen für Anlagen auf der Bank ist eine solche Maßnahme auch wirtschaftlich sinnvoll.

Der Ausblick für das Jahr 2015 ist verhalten positiv. Wenn die oben beschriebene Steuererleichterung kommt, wird es auf jeden Fall eine Belebung auf dem Sanierungsmarkt geben, von dem auch die Dachziegel profitieren dürften.

Der Absatz von Mauerziegeln ist regional sehr unterschiedlich. Angesichts der nach wie vor optimalen finanziellen Rahmendaten und der hohen Nachfrage nach Wohneigentum dürfte auch der Absatz von Mauerziegeln leicht zunehmen. Es liegt nun an unseren Herstellern, im Wettbewerb mit anderen Substitutionsprodukten die Vorteile des Ziegels herauszustellen. Wenn dies gelingt, dürfte 2015 für die deutsche Ziegelindustrie kein schlechtes Jahr werden.

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