Bauaussichten 2015

Baubereich als verlässlicher Partner für Klimaschutz und Wirtschaftswachstum

von: Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, Berlin
Baupolitik

Die schwächere Weltkonjunktur und eine verhaltene Investitionstätigkeit im Inland haben die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland 2014 gedämpft. Gleichwohl erwarten die Wirtschaftsforschungsinstitute für 2015 eine Ausweitung der Produktion um 1,2 %. Wichtige Impulse liefert dafür der Bausektor. Bei den Bauinvestitionen erwarten wir im Jahr 2015 mit einem Plus von über 2 % eine weitere deutliche Aufwärtsbewegung.Getragen wird dieser positive Trend vor allem durch den Wohnungsbau und den öffentlichen Bau. Hier prognostizieren die Institute ein Plus von 2,2 bzw. 4,6 %. Angesichts der insgesamt guten Rahmenbedingungen bleiben auch die Zukunftsaussichten vielversprechend. Historisch niedrige Hypothekenzinsen, ein robuster Arbeitsmarkt, steigende Reallöhne, verbesserte Renditeerwartungen, zusätzliche Impulse aus Bundesmitteln für den Erhalt und Ausbau der Infrastruktur in den Bereichen Verkehr, Kindertagesstätten, Schulen und Hochschulen, und eine verbesserte kommunale Finanzlage sind die wesentlichen Gründe dafür, dass wir weiter mit Bauinvestitionen auf hohem Niveau rechnen können.Am 3. Dezember 2014 hat die Bundesregierung das Aktionsprogramm Klimaschutz zusammen mit dem Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz beschlossen. Neben dem Stromsektor, dem Gebäudebereich und dem Verkehr wird auch der Baubereich seinen Beitrag zu einer verantwortungsvollen Umsetzung der Klimaschutz- und Energieziele leisten. Dabei sind wirtschaftliche und soziale Aspekte gleichermaßen mit zu berücksichtigen. Mit dem "Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen" hat das Bundesbauministerium eine geeignete Plattform initiiert, die sich den außerordentlichen Herausforderungen der Wohnungsmärkte in Deutschland zielorientiert widmet. Von der Zusammenarbeit mit allen relevanten Akteuren im Bündnis erwarte ich wertvolle Handlungsempfehlungen, damit vor allem in den Ballungsräumen und Universitätsstädten und unter Beachtung sozialer, demografischer und energetischer Anforderungen möglichst rasch neuer, bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden kann. Ein wichtiger Meilenstein dafür wird die erste Zwischenbilanz auf dem nationalen Kongress des Bündnisses im Herbst 2015 sein.Dass Klimaschutz und Wirtschaftswachstum kein Widerspruch sein müssen, haben wir in Deutschland und in Europa längst bewiesen. So sind in der EU zwischen 1990 und 2012 die Treibhausgasemissionen um 18 % gesunken, während die Wirtschaft im gleichen Zeitraum um rund 45 % gewachsen ist. Es ist also gelungen, Wirtschaftswachstum und Emissionen zu entkoppeln.Zu dieser Entwicklung haben Forschung, Entwicklung und Innovationen erheblich beigetragen. Dementsprechend unterstützt das Bundesbauministerium auch im Jahr 2015 die Förderung innovativer Ansätze in der gesamten Wertschöpfungskette Bau. Mit der erfolgreichen "Forschungsinitiative Zukunft Bau" stellen wir die Weichen zur Erfüllung der Anforderungen damit ab 2019 neu errichtete Gebäude klimaneutral betrieben werden können. Die neu aufgelegte Broschüre "Wege zum Effizienzhaus Plus" liefert wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse über eine durch das Bundesbauministerium geförderte neue Generation von energiegewinnenden Gebäuden. Im Internet sind umfangreiche Informationen dazu unter www.forschungsinitiative.de/effizienzhaus-plus/modellvorhaben/netzwerk/ zusammengestellt worden.Dabei haben sich in den letzten Jahren die Relationen zwischen Bestands- und Neubauinvestitionen erheblich verschoben. Mittlerweile fließen im Bereich des Wohnungsbaus rund drei Viertel aller Investitionen in den Bestand im Wirtschaftsbau und im öffentlichen Bau sind es rund zwei Drittel. Der Gebäudebestand hat sich damit als eine treibende konjunkturelle Kraft etabliert und wird diese Bedeutung angesichts der Erfordernisse im Bereich der energetischen Sanierung auch künftig behalten.Ich möchte alle Akteure und am Bauen in Deutschland Interessierten sehr herzlich einladen, sich aktiv auf der internationalen Baufachmesse BAU 2015 in München mit Hilfe des umfangreichen Programms meines Hauses zu informieren und mitzudiskutieren. Alle Informationen zu den Fachveranstaltungen gibt es unter www.bmub-kongress-bau.de.

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