Bauaussichten 2015

Stahlbau ist im BIM-Modus

von: Dr. Bernhard Hauke, Geschäftsführer bauforumstahl, Düsseldorf
Baupolitik

Nach einem wechselvollen Baujahr 2014 blicken wir mit verhaltenem Optimismus auf 2015.Die Produktion im konstruktiven Stahlbau lag im vergangenen Jahr bei schätzungsweise 2,1 Mio. t und wir erwarten in 2015 ein leicht darüber liegendes Volumen. Unsere Einschätzung stützt sich zum einen auf die relativ robuste Nachfrage nach Fabrik- und Werkstattgebäuden sowie die Entwicklung der Baugenehmigungen in diesem für den Stahlbau wichtigen Segment. Darüber hinaus liegt im Bereich von Windkraftanlagen Potenzial während der klassische Kraftwerksbau in Deutschland zum Erliegen gekommen ist. Und natürlich setzen wir auf das Anziehen der Investitionen im Brückenbau.Gut aufgestellt ist der Stahlbau im Hinblick auf die immer wichtigeren integralen Planungsprozesse mithilfe von BIM – Building Information Modeling. Die Arbeitsmethode mit dem Ziel, Gebäude effizient zu planen, auszuführen und zu bewirtschaften rückt immer stärker in den Fokus von Bauunternehmern, Architekten, Ingenieuren und weiteren Fachplanern. Dabei kommt dem Stahlbau mit seiner Vorfertigung und just-in-time-Lieferung zugute, dass die Vernetzung zwischen Planung und industrieller Fertigung mit standardisierten Schnittstellen schon lange praktiziert wird und die Weiterentwicklung hin zu BIM ein logischer Schritt ist.Nachhaltig verbessern muss sich die wirtschaftliche Situation unserer mittelständischen Betriebe. Sie sind zum einen von den Kosten der Energiewende stark betroffen, denn sie müssen die EEG-Umlage voll tragen. Darüber hinaus werden sie in ihrer Subunternehmer-Position häufig in einen preislichen Existenzkampf gedrängt. Bestärkt wird dies durch das Verhalten insbesondere der öffentlichen Hand, dem billigsten Anbieter den Zuschlag zu geben, obwohl in § 16 Abs. 6 "Wertung der Angebote" Teil A der VOB das Gegenteil festgelegt ist.Der BIM-immanente Leitgedanke der Ganzheitlichkeit muss auf das gesamte Bauwesen übertragen werden. Deshalb stellen wir vor dem Hintergrund dieser Lageskizze für das Baujahr 2015 folgende Forderungen:1. Mittelstandsfreundliche Vereinfachung des Vergaberechtes. Die Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB) muss für die mittelständischen deutschen Stahlbauunternehmen weiterentwickelt werden. Wir fordern, dass jeweils der billigste Anbieter vom Vergabeverfahren ausgeschlossen wird. So kann verhindert werden, dass über einen reinen Preiswettbewerb die Qualität auf der Strecke bleibt und der Bauprozess vom Nachtragsmanagement dominiert wird.2. Verstärkte Investitionen in unsere Brücken. Die öffentlichen Mittel für den Erhalt und Ersatzneubau der Brückeninfrastruktur müssen aufgestockt und auch personell bessere Voraussetzungen für diese Zukunftsaufgabe geschaffen werden. Zudem fordern wir eine mittelstandsfreundliche Vergabe von Einzelbauwerken statt ganzer Streckenabschnitte. Bei der Auswahl der Bauweisen müssen die volkswirtschaftlichen Zusatzkosten von Verkehrseinschränkungen, Staus und Unfällen etc. stärker berücksichtigt werden. Stahl- und Stahlverbundbrücken stehen für einen modernen, umweltverträglichen und Ressourcen effizienten Brückenbau. Das Bauen unter fließendem Verkehr entlastet die Umwelt. Recyclingfreundliche und wartungsarme feuerverzinkte Stahlbrücken müssten, besonders für kommunale Brückenbauwerke, Vorrang haben. 3. Kreislaufwirtschaft im Bauwesen fördern. Das Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) fordert bereits heute, dem hochwertigen Recycling Vorrang einzuräumen. Urban Mining ist für den Recycling-Baustoff Stahl längst Realität, wie die Umwelt-Produktdeklaration für Baustähle und Grobbleche bestätigt. Für keinen anderen Baustoff existiert durch vollständiges Recycling ein permanenter Wertstoffkreislauf. Das Bauen mit Stahl weist den Weg in die Null-Abfall-Wirtschaft. Wir fordern eine gezielte Förderung der Kreislaufwirtschaft im Bauwesen.Um die Qualität im Bauwesen zu fördern hat sich die Stahlbaubranche ein neues Qualitätszeichen verordnet. Das DSTV-Gütesiegel wird zukünftig an Fachbetriebe verliehen, die bei bauforumstahl organisiert sind, ihre hohen Qualitäts- und Sicherheitsstandards dokumentieren und sich regelmäßig weiterbilden. Das Siegel gibt Bauherren und Auftraggebern die Sicherheit, auf einen verlässlichen Baupartner zu treffen. So erreichen wir Qualität auch für unsere Verkehrsinfrastruktur.

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