Bauaussichten 2015

Vorsichtiger Optimismus für 2015

von: Roland Meißner, Geschäftsführer Bundesverband Kalksandsteinindustrie, Hannover
Baupolitik

Die konjunkturelle Entwicklung im Jahr 2014 ist für die Kalksandsteinindustrie insgesamt positiv verlaufen. Nach einem sehr guten Start im ersten Quartal pendelte sich der Absatz bis zum dritten Quartal auf dem Vorjahresniveau ein. Zum Jahresende rechnen wir - auch mit Blick auf die Wetterlage - insgesamt mit einem leichten Absatzplus.Auf das Jahr 2015 blicken wir aufgrund positiver Frühindikatoren wie beispielsweise die aktuellen Baugenehmigungszahlen mit einem vorsichtigen Optimismus.So ist von Januar bis September 2014 in Deutschland nach Angaben des Statistischen Bundesamtes der Bau von 212 600 Wohnungen genehmigt worden. Das waren 5,2 % oder 10 400 Wohnungen mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Aufwärtstrend der Baugenehmigungen blieb damit auf einem weiterhin guten Niveau. Die Kalksandsteinindustrie profitiert von der hohen Nachfrage, sodass wir für das Jahr 2015 insgesamt mit einer schwarzen Null rechnen.Insbesondere die gestiegenen Genehmigungszahlen von Wohnungen in Mehrfamilienhäusern um 9,8 % lassen uns zuversichtlich in die Zukunft blicken. Wachstumstreiber für wesentliche Bauinvestitionen sind hier besonders die nach wie vor günstigen Finanzierungsbedingungen und die stabile Arbeitsmarktlage. Ferner ist der Geschosswohnungsbau schon immer eine Domäne des Kalksandsteins, der sich dank seiner hervorragenden statischen und bauphysikalischen Eigenschaften besonders für den Wohnungsbau und mehrgeschossige Bauten eignet.Ein Unsicherheitsfaktor unserer Prognose ist der Ein- und Zweifamilienhausbau. Die Genehmigungszahlen sind mit –3,2 % bzw. –5,1 % rückläufig, sodass sich hier eine schwächere Entwicklung abzeichnen wird als im Vergleichszeitraum 2013. (2013: Wohnungen in Zweifamilienhäusern + 13,3 %, Einfamilienhäuser + 1,1 %)In Anbetracht der Frühindikatoren und Rahmendaten wird sich die Wohnungsknappheit insbesondere in Ballungsgebieten und Metropolen weiter verstärken. Weiterhin steigende Haushaltszahlen (Singles/Studenten etc.), ein zunehmender Bedarf an altersgerechten Wohnraum sowie wachsende Zuwanderung erfordern hier dringend notwendige wohnungsbaupolitische Korrekturen. Denn der eigentliche Mangel an Wohnraum betrifft vor allem Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen. Daher hat besonders der soziale Wohnungsbau mit bezahlbaren Mieten Vorrang und muss gefördert werden. Damit hier eine weitere Verschärfung der sozialen Schieflage beim Wohnraumbedarf vermieden wird bzw. um ihr wirkungsvoll entgegenzuwirken, sind unter anderem eine Erhöhung der degressiven AfA von 2 auf 4 % und eine Reduzierung der Baulandkosten dringend notwendig.Auch im Wirtschaftsbau erwarten wir bei der derzeitigen Auftragssituation ein ähnliches Niveau wie in 2014. Trotz höherer Steuereinnahmen und verbesserter Kassenlage hat auch die Öffentliche Hand leider nur mit einer Investitionszurückhaltung reagiert, sodass wir auch hier nur geringe, wenn nicht sogar eine rückläufige Bautätigkeit prognostizieren.Die Kalksandsteinindustrie wird sich deshalb in ihrer politischen Lobbyarbeit zusammen mit anderen Verbänden weiter verstärkt für ein langfristiges Wachstum der Baubranche sowie für Verbesserungen der steuerlichen Rahmenbedingungen einsetzen.Darüber hinaus trägt die Kalksandsteinindustrie bereits jetzt schon den wohnungsbaupolitischen Herausforderungen mit zukunftsorientierten Planungs-, Konstruktions- und Ausführungslösungen Rechnung. Hierzu zählen zum Beispiel schlanke Kalksandstein-Wandkonstruktionen, die bis zu 7 % mehr Wohn- und Nutzfläche bei gleichbleibenden Außenabmessungen bieten, der bekannt hohe bauliche Schall- und Brandschutz von Kalksandstein wie auch funktionsgetrennte Kalksandstein-Außenwandkonstruktionen, die kostengünstig jedes Wärmedämmniveau erreichen. Ebenso führen kostensparende Rationalisierungseffekte durch großformatige Kalksandsteine, gerade bei größeren Projekten wie dem Geschosswohnungsbau, zu einer optimalen Angebotsposition für die Bauunternehmen und zu einem wirtschaftlich optimierten Bauablauf.Ganz oben auf der Agenda des Bundesverbandes Kalksandsteinindustrie steht in 2015 die Bereitstellung digitalisierter Medien. Die bereits bestehenden Arbeitshilfen, unter anderem für Architekten oder Bauingenieure, werden künftig kompatibel für viele Endgeräte sein. Der Bundesverband reagiert damit auf die immer weiter steigende Anzahl von Besuchern, die auf die Informationen seiner Webseite www.kalksandstein.de über mobile Endgeräte wie Smartphones oder Tablet-Computern zugreifen.Offener wird auch der Dialog mit der Öffentlichkeit. Die Kalksandsteinindustrie wird sich ab 2015 in sozialen Medien beteiligen. Konkret sind ein Facebook- und YouTube-Account geplant. Die Ziele dabei sind eine stärkere Vernetzung mit allen Interessensgruppen der Kalksandsteinindustrie wie Planer, Architekten oder Bauträger. Aber auch junge Zielgruppen (beispielsweise Studenten oder Auszubildende) werden über diese Medien auf das Thema Kalksandstein aufmerksam gemacht. Zeitgleich bietet der Bundesverband mit den beiden Plattformen Kommunikationsmöglichkeiten an, auf denen Themen rund um die Kalksandstein- und Bauindustrie diskutiert werden können.

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