Bauaussichten 2018

Es wird eng – jetzt heißt es handeln!

von:

Dr. Olaf Enger, Hauptgeschäftsführer Bundesverband Mineralische Rohstoffe, Köln

Bundesverband Mineralische Rohstoffe Baustoffe

Die Bilanz der mineralischen Rohstoffindustrie für das Jahr 2017 kann sich sehen lassen. Im Durchschnitt stellen unsere Betriebe dem Markt jährlich 500 Mio. t qualifizierte Gesteinsprodukte aus heimischen Vorkommen über kurze Wege zur Verfügung. Nach ersten Schätzungen rechnen wir damit, dass in Korrelation zur Baunachfrage der Bedarf in diesem Jahr spürbar über diese Durchschnittsmarke angestiegen ist. Viele unserer Unternehmen der Kies-, Sand- und Natursteinindustrie berichten, dass sie ihre Produktion hart an den Kapazitätsgrenzen fahren. Bei Spezialkörnungen, die einen aufwendigen, mehrstufigen Prozess verlangen, werden regional bisweilen bereits Lieferengpässe beklagt. Damit tritt nun das ein, wovor unsere Industrie seit Jahren warnt: Der Genehmigungstau für Erweiterungsflächen oder Neuaufschlüsse zur Gewinnung heimischer Steine- und Erden-Rohstoffe – Genehmigungsfristen von zehn bis 20 Jahren sind längst Regel statt Ausnahme – wird bei anziehender Nachfrage zum Schlüsselproblem. Mit der aktuell spontan angestiegenen Nachfrage spitzt sich die Vorratssituation noch viel schneller zu, als dies in bauschwachen Jahren zu ahnen war. Ohne die Sicherheit einer genehmigten Fortführung über die kalkulierte Betriebslaufzeit hinaus können die überwiegend mittelständischen Betriebe aber auch nicht für die Versorgungssicherheit in der Zukunft garantieren. Diese offene Spirale ist ein von MIRO bereits vielfach benannte Szenario und muss zu einem Kreis geschlossen werden: Das Rüstzeug aus vorsorgender Rohstoffsicherung, Investitionssicherheit für Unternehmen sowie Kooperationswillen bei Behörden, Naturschutz und Öffentlichkeit ist schleunigst bereitzustellen, um die künftige Bedarfsdeckung mit heimischen Gesteinsrohstoffen abzusichern. Dringend muss sich auch die künftige Bundesregierung dafür einsetzen, dass die Vorschriften der Raumordnung und Landesplanung eine langfristige Rohstoffsicherung auf allen Planungsebenen begünstigt. Deutschland braucht für seine Eigenversorgung eine tragfähige Strategie. Dafür müssen Fakten akzeptiert werden. Sekundärbaustoffe aus Abbruchmassen können den Gesamtbedarf maximal zu 12 % decken. Wird das als Konsens anerkannt, braucht es eine vorausschauende Lösung für die restlichen 88 % des Bedarfs. Auch muss klar sein, dass Rohstoffe nicht beliebig überall gewonnen werden können, sondern auf standortgebundene Lagerstätten angewiesen sind. Der Gewerbe- oder Windpark kann verlustfrei einige 100 m weiterziehen, Gewinnungsbetriebe können das nicht. Unsere Erwartung für das Jahr 2018 orientiert sich deshalb daran, dass wir gemeinsam mit unseren Partnern und Abnehmern aus der Bauwirtschaft für diese Tatsachen mehr Verständnis schaffen und zu Lösungen kommen, die eine stabile Versorgung dauerhaft ermöglichen. Flankierend verstärkt unser Verband ab 2018 seine Präsenz in Berlin mit einem eigenen Büro.

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