Baubeginn April 2017

München bekommt zweite S-Bahn-Stammstrecke

München (dpa). – Gute Nachrichten für alle Pendler im Großraum München: Trotz erheblicher Kostensteigerungen soll die zweite S-Bahn-Stammstrecke in der bayerischen Landeshauptstadt gebaut werden. Der Bund, die Deutsche Bahn, der Freistaat und die bayerische Landeshauptstadt einigten sich bei einem Spitzengespräch in München auf die endgültige Finanzierung. "Das Werk ist getan", sagte Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU). Es sei jetzt höchste Zeit, dass die "Weltstadt mit Herz" eine neue S-Bahn-Strecke bekomme – neben der in den 1960er Jahren errichteten ersten Stammstrecke. Die Kosten für das Mammutprojekt sind aber gewaltig: Einschließlich eines Risikopuffers von rund 640 Mio. Euro ergeben sich demnach Gesamtkosten von rund 3,84 Mrd. Euro. Ohne die Risiken, etwa durch Lohnsteigerungen bei den Baufirmen oder teureres Material, liegen die voraussichtlichen Kosten bei knapp 3,2 Mrd. Euro. Zum Vergleich: 2012 ging der damals von allen Beteiligten beschlossene Kostenplan noch von "nur" 2,047 Mrd. Euro aus. "Wir haben den Knoten durchgeschlagen, den größten Kostenanteil wird der Bund übernehmen", sagte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU). Rund 1,5 Mrd. Euro werden von der Bundesregierung übernommen, Bayern stemmt 1,4 Mrd. Euro, die Stadt rund 155 Mio. Euro und die Bahn beteiligt sich mit ca. 150 Mio. Euro. Alle möglichen Zusatzkosten sollen im Verhältnis 60 zu 40 von Bund und Bayern aufgeteilt werden. "Die zweite Stammstrecke ist eine der größten Modernisierungsmaßnahmen auf dem Verkehrsträger Schiene", betonte Dobrindt. Derzeit werden auf der Stammstrecke – dem zentralen Streckenabschnitt aller S-Bahnen durch die Münchner Innenstadt – rund 840.000 Fahrgäste pro Tag befördert; 30Züge pro Stunde fahren zwischen Pasing im Westen und dem Ostbahnhof, wie Bahnchef Rüdiger Grube sagte. Beim Bau vor den Olympischen Spielen 1972 in München sei die Strecke nur auf rund 250.000 Passagiere ausgelegt worden.

Obwohl gegen den Bauplan am Verwaltungsgericht München noch zahlrei-che Klagen vorliegen, rechnet Bayerns Verkehrsminister Joachim Herrmann (CSU) mit keinen juristischen Problemen: "Wir sehen ohnehin keinen Anlass für große Bürgerproteste." Aber auch im Osten der Stadt, wo das Widerstandspotenzial höher sei, sehe er keine Riesenwiderstände. "Wenn man der Bevölkerung in München und Umgebung begegnet, weiß man, wie wichtig das ist", sagte Seehofer über das Projekt. Er sprach zugleich von einem "Quantensprung für den öffentlichen Personennahverkehr in Bayern" und sagte: "Im Einzugsbereich der Strecke wohnt ein Drittel der bayerischen Bevölkerung."

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