Baubeginn von "Werk 3" von Layher

Energieffizente Arbeiten im Fokus

Güglingen-Eibensbach (ABZ.) – Nach dem Satzungsbeschluss des Zweckverbands Wirtschaftsförderung Zabergäu für den vorhabenbezogenen Bebauungsplan im interkommunalen Industriegebiet Langwiesen IV und der immissionsschutzrechtlichen Genehmigung für die Errichtung und den Betrieb des neuen "Werks 3" mit integrierter Feuerverzinkerei durch das Regierungspräsidium Stuttgart, wurde Layher jetzt auch die Baufreigabe des Landratsamts Heilbronn erteilt.
Baustellen
Damit das Familienunternehmen Layher den Bedarf seiner Kunden weiterhin verlässlich bedienen kann, ist ein Ausbau der Fertigung dringend erforderlich. Die notwendigen Genehmigungen liegen vor, die Vorarbeiten laufen bereits. Foto: Layher

Mit den vorbereitenden Maßnahmen wie Planierungsarbeiten startet der offizielle Baubeginn für das Werk 3, die Inbetriebnahme ist für das erste Halbjahr 2023 geplant.

Erforderlich ist der Ausbau aufgrund der in den vergangenen Jahren stark gestiegenen Nachfrage nach den Layher-Gerüstsystemen, teilt das Unternehmen mit. "Neben der hohen Produktqualität ist für unsere Kunden auch die hohe Lieferbereitschaft von Layher eine zentrale Anforderung", erklärt Layher-Geschäftsführer Stefan Stöcklein. "Nur so können Projekte nach Auftragsvergabe zeitnah begonnen und termingerecht abgewickelt werden." Geplant ist ein eigenständiges Werk für die Produktion und Feuerverzinkung von Bauteilen des Allround-Systems, dem eigenen Angaben nach weltweit führenden Gerüstsystem für den ingenieurmäßigen Einsatz in Baugewerbe, Industrie und Veranstaltungstechnik.

Die Werksfläche von "Werk 3" beträgt etwa 11 ha, davon sind rund 5 ha überdachte Produktions- und Lagerfläche. Bei der Errichtung des Fertigungswerks liege der Fokus nicht nur auf einem optimalen Produktionsfluss und – wie bei Layher üblich – modernster Automatisierungs- und Lagertechnik mit einem hohen Digitalisierungsgrad, sondern auch auf energieeffizientem Arbeiten. Die Produktionshallen und Gebäude des neuen Werks würden unter anderem durch umfassende Maßnahmen zur Gebäudedämmung, eine Photovoltaik-Anlage und die Nutzung von Abwärme aus den Produktionsprozessen im hohen Energie-Effizienzstandard BEG 40 ausgeführt.

Mit dem Zweckverband Wirtschaftsförderung sowie den zuständigen Behörden, Fachbüros und Naturschutzverbänden wurden zudem umfangreiche Ausgleichsmaßnahmen abgestimmt. Die Renaturierung der Zaber über eine Länge von rund 1 km bildet dabei einen zentralen Schwerpunkt. "Die Gesellschafterfamilien Langer und Layher hatten sich von Beginn an ausdrücklich für werthaltige Ausgleichsmaßnahmen am Standort ausgesprochen. Mit der Renaturierung der Zaber war schnell eine geeignete Maßnahme gefunden. Fließgewässer und ihre Auen stellen einen wertvollen Lebensraum für eine Vielzahl an Tier- und Pflanzenarten dar und haben eine ausgleichende Wirkung auf das lokale Klima von Städten und Gemeinden – inklusive Frischluftzufuhr", führt Stöcklein weiter aus. "Renaturierungen können laut Bundesumweltamt einen großen Beitrag zur Sicherung und Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit von Fließgewässern leisten und auf diese Weise zu konkreten Steigerungen verschiedener Ökosystemleistungen in der Region führen", erläutert der Geschäftsführer. Die Renaturierung umfasst ausgewiesene Flächen mit Auwäldern und Auwiesen, eine Verlegung des Flussbettes mit unterschiedlichen Fließgeschwindigkeiten des Gewässers und entsprechend gestaltete Uferbereiche. "Diese Maßnahme bedeutet eine starke Aufwertung für die Natur und dadurch einen großen Mehrwert für die Region und ihre Bewohner", so Stöcklein.

Darüber hinaus gebe es weitere Ausgleichsmaßnahmen wie die artgerechte Umsiedlung mehrerer Tierarten – zum Beispiel von Vögeln, Faltern, Reptilien oder Amphibien wie der seltenen Wechselkröte. Für die bislang auf dem Werksgelände angesiedelten Tierarten würden in unmittelbarer Umgebung passende Ersatzhabitate wie Grünareale und eine Streuobstwiese geschaffen. Die Ausgleichsmaßnahmen umfassen insgesamt eine Fläche von über 12 ha.

Zwei Gewässer als neue Heimat für die Wechselkröte wurden bereits im zurückliegenden Jahr errichtet – Spezialisten haben rund 1100 Tiere dorthin umgesiedelt. Auch auf dem Werksgelände sind Maßnahmen vorgesehen – wie die umlaufende Eingrünung des Werksgeländes, eine partielle Fassaden-sowie die Dachbegrünung. Dies ermöglicht nicht nur eine optisch ansprechende Einbindung ins Landschaftsbild, sondern bietet auch Lebensraum für Insekten, sorgt für eine ökologische Wärmedämmung und erhält die unverzichtbaren Kaltluftströmungen im gesamten Tal.

Die Entscheidung für den Ausbau der Fertigung im Zabergäu erfolgte sehr bewusst und ist ein klares Bekenntnis zur Region und zum Wirtschaftsstandort Deutschland, teilt Layher mit. "Zum einen profitieren wir hier am Standort von kurzen Wegen zwischen Entwicklung, Produktion und Logistik sowie gut qualifizierten, erfahrenen und motivierten Mitarbeitern", bekräftigt Stöcklein. "Auf diese Weise können wir den hohen Layher-Qualitätsstandard sicherstellen und flexibel auf Nachfrageveränderungen reagieren. Als Familienunternehmen mit einer starken Verbundenheit mit der Region ist den Gesellschafterfamilien aber auch die Sicherung bestehender und Schaffung neuer Arbeitsplätze am Standort wichtig – und damit die Stärkung des sekundären und tertiären Sektors."

Alleine in Deutschland sind heute Unternehmensangaben zufolge mehr als 1300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Layher tätig – von Bauingenieuren für Baustellenberatung, Produktentwicklung und Anwendungstechnik bis hin zu erfahrenen Maschinenbedienern für die hochautomatisierten Fertigungsanlagen. Neben Fachkräften erhalten dank umfassenden Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten hier auch Quereinsteiger eine Chance. Im "Werk 3" selbst werden in der Endausbaustufe 380 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt sein. Erste Arbeitsplätze sind bereits besetzt, da die vorgesehenen Fertigungsanlagen aufgrund der Nachfragesituation zum Teil vorrübergehend am Stammsitz in Eibensbach installiert und in Betrieb genommen wurden. Diese werden dann mit den Fertigungsanlagen in das "Werk 3" umziehen.

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