Baubranche boomt

Aussteller nutzen NordBau für erfolgreiche Geschäfte

Bauwirtschaft
Gute besucht: Insgesamt kamen an den fünf Messetagen über 67000 Besucher und Fachleute zu NordBau nach Neumünster. Foto: Messe

NEUMÜNSTER (es/rai). - Die Baubranche boome und die 59. NordBau stehe damit unter einem guten Stern, das betonte Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) anlässlich Nordeuropas größter Kompaktmesse des Bauens.

Nach Messeabschluss wurde diese Botschaft von der Mehrzahl der über 870 Aussteller aus dem In- und Ausland bestätigt. Die NordBau war wie in den Jahren zuvor ein Garant für erfolgreiche Messegeschäfte. Insgesamt kamen an den fünf Messetagen über 67.000 Besucher und Fachleute.

Der Minister rief zum Messestart die Baubranche auf mit ihm noch stärker für Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur des Landes zu werben. Im Bund würde man es sich zu einfach machen, wenn man mit vorschnellen Kostendeckelungen bei der Realisierung wichtiger Verkehrsprojekte auf halbem Wege liegen bleibe. Als Beispiel nannte er die Fehmarnsundbrücke, die auch zum Fehmarnsundtunnel "passen" müsse. Im Beisein des Ministers erläuterten Dr. Michael Beckereit, Vizepräsident der Kommunalen Unternehmen Deutschlands, sowie Dr. Steffen Bender vom Helmholtz-Institut mit völlig neuen Denkansätzen, wie städtebaulich Lösungen hinsichtlich der Klimaveränderungen und Starkregenereignisse von den Städten und Ländern kosteneffizient geschaffen werden können.

Zufrieden mit der NordBau 2014 zeigte sich Dirk Iwersen, Geschäftsführer der Holstenhallen: "Die Premiere der zeitlich verkürzten NordBau ist gut gelaufen. Ich hatte viele positive Kontakte mit Ausstellern, die allesamt berichteten, dass sie trotz der verkürzten Zeit nicht weniger Besucher hatten". Auch der Um- und Ausbau der Holstenhallen sei bei den Ausstellern und Besuchern unter dem Strich gut angekommen. Viel Lob habe es für das neue Forum im Übergang von der Halle 1 zu den hinteren Hallen gegeben.

Als Topthema der Messe erwies sich der "Dachgeschossausbau". Für Alexander Blaz?ek, Vorsitzender Haus & Grund Schleswig-Holstein, ist es ein interessantes Thema, zusätzliche Zimmer oder gar komplette Wohnungen unter dem Dach zu schaffen. Er sieht vor allem bei Eigenheimen, aber auch für Häuser im Stadtgebiet große Gestaltungs- und Umsetzungsmöglichkeiten. An den entsprechenden Messeständen zeigten Baustoffproduzenten sowie Dachdecker und Zimmerer, wie sich die Funktion des Daches im Laufe der Zeit verändert hat. Steigende Baupreise, technische Neuerungen und ein anderes Wohnbewusstsein führen bei vielen Hausbesitzern und Wohnungsunternehmen zu der Erkenntnis, dass sich der Dachraum wirtschaftlicher nutzen lässt und in moderne Räume oder gar in eine komplette zusätzliche Wohnung verwandeln kann. Hinzu kommt, dass der Bauplatz quasi schon vorhanden ist. Nicht zuletzt interessant für Menschen mit dem Wunsch, in Innenstädten und in der Nähe des Arbeitsplatzes zu wohnen. Aber auch Studierenden in den norddeutschen Metropolen, die dringend solche Studentenzimmer oder -wohnungen suchen, kommen Dachausbauten zugute. Nicht nur für Kenner der Baufachmesse ist das Topthema "Wohnen über den Dächern der Stadt" 2014 die logische Fortsetzung der Trendthemen der vergangenen Jahre wie "Wohlfühlhaus" , "Wohngesundes Bauen" –oder "Sicher bauen – sicher wohnen". In dem neu erbauten Forum zwischen den Messehallen fanden die Besucher und das Handwerk erstmals eine zentrale Anlaufstelle für Fachberatungen zu allen Fragen des Hausbaus, zu aktuellen und geplanten Straßenbauprojekten und zu Berufsorganisationen.

Der Mix der NordBau mit Produkten und Dienstleistungen für Hochbau, Tiefbau und Kommunaltechnik zog sowohl die Profis als auch die Hausbesitzer an. Für Architekten und Ingenieure ist die gewerkeübergreifende Plattform auch ein Treffpunkt des kollegialen Austausches beim ersten Lounge-Abend der Architekten- und Ingenieurkammer sowie bei Veranstaltungen für Architekturstudenten geworden. Großes Besucherinteresse herrschte auch bei den Ausstellern, welche die vielfältigen Produkte der Heiztechnik in einer 4000 m² großen Halle zeigten.

Zu bezahlbarem Wohnraum im Sinne der Energiewende äußerte sich in einer Diskussionsrunde mit Baufachjournalisten Dietmar Walberg von der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen in Kiel. So müssten kostentreibende Vorgaben für Neubauten, etwa zur Energieeinsparung für Pkw-Einstellplätze oder Schallschutz kritisch überprüft werden. Angesichts der Knappheit von erschwinglichem Wohnraum in Ballungsgebieten wäre der Neubau von 50.000 Sozialwohnungen notwendig.

Die umfangreichste Ausstellung in diesem Jahr für Bau- und Kommunalmaschinen in Deutschland war ihre Präsentation auf dem Freigelände. Das nutzte – wie andere Austeller auch – Wacker Neuson, um seine Neu- und Weiterentwicklungen 2014 zu präsentieren. Weltpremiere hatten zwei Akkustampfer, die kabelloses Verdichten ermöglichen. Der Baumaschinenhersteller ist bereits seit Jahrzehnten auf der NordBau vertreten. So sieht auch Vorstandsvorsitzender Cem Peksaglam die Philosophie seines Unternehmens, immer in Kundennähe zu sein, zur NordBau gelebt. "Zu Hause bei Freunden" unterstreiche das enge Verhältnis zu den Kunden. Ein immer wiederkehrendes Thema auf dem Freigelände war für Bauunternehmer und Handwerker, wie sie durch Effektivitätssteigerung bei Bauabläufen und Geräteeinsatz die Produktivität erhöhen und dadurch spürbar Kosten reduzieren und Kraftstoff einsparen können. Großer Wert wird dabei auf Funktionalität und Verschleißfestigkeit der Geräte gelegt. Der Service der Hersteller und Händler reicht mittlerweile bis zu einer umfassenden Betreuung für den jeweiligen Bauauftrag des Kunden, so dass dieser sich auf die Ausführungen des Auftrages und Projektes konzentrieren kann.

Traditionsgemäß erwiesen sich auch in diesem Jahr die Fachvorträge im Rahmen der Veranstaltungsreihe zur NordBau als Renner. Die 40 begleitenden Tagungen waren komplett ausgebucht und wurden von insgesamt 4000 Teilnehmern besucht. Zweidrittel dieser Veranstaltungen sind als offizielle Fortbildungsveranstaltungen von der Architekten- und Ingenieurkammer anerkannt. Erstmals veranstaltete der Verband der Baubranche, Umwelt- und Maschinentechnik (VDBUM) ein Seminar zum Thema "Kampfmittelfreies Bauen". Bomben im Boden verursachen immer wieder schwere Unfälle. Der Vortrag sollte für die Risiken sensibilisieren und Hilfestellung geben, wie damit umzugehen ist.

Die 60. NordBau findet vom 9. bis 13. September 2015 statt.

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