Bauchemie-Verband warnt

Hohes Preisniveau und Bau-Stopps

Frankfurt am Main (ABZ). – Die Deutsche Bauchemie rechnet mit konstant hohem Preisniveau und warnt vor Baustellen-Stopps, das teilte der gleichnamige Verband nun mit. Der Ukrainekrieg führt demnach kurzfristig zu zusätzlichen massiven Verfügbarkeitsproblemen und Kostenanstiegen für Hersteller bauchemischer Erzeugnisse in den Bereichen Energieversorgung, Rohstoffe und Logistik. Auch die Corona-Pandemie sei längst nicht überwunden und wirke sich auf die Branchensituation aus. Die gesamte Bau-Wertschöpfungskette müsse die Preise weiter erhöhen, um die zuverlässige Versorgung der Baustellen in Deutschland sicherzustellen.

"Nahezu alle maßgeblichen Verbände der Bauwirtschaft in Deutschland haben in den letzten Wochen auf die schwerwiegenden Konsequenzen des Ukrainekrieges für die Branche hingewiesen", so der Verband. Rohstoffverfügbarkeit und Materialversorgung, drastische Energiepreisanstiege und Probleme im internationalen Fracht- und Logistikmanagement seien hier die zentralen Positionen. Die bauchemische Industrie spüre die Auswirkungen immer deutlicher. "Dauert diese Situation an, rechnet die Branche mit einem Stillstand auf vielen wichtigen Baustellen", warnt die Deutsche Bauchemie.

Die Gaspreise seien weiter massiv angestiegen, seit Kriegsbeginn um über 70 Prozent, so der Verband der Chemischen Industrie (VCI). Die anhaltende Unsicherheit über die Zuverlässigkeit russischer Gaslieferungen verstärke den Preistrend nach oben deutlich. Sollte es zu einem Lieferstopp kommen, würde es nach Experten-Aussagen einen weiteren deutlichen Preissprung nach oben geben. Erdgas ist mit einem Anteil von über 43 Prozent der wichtigste Energieträger für die Chemische Industrie.

Für die Branche wichtige Rohstoffe und Komplementärprodukte seien darüber hinaus auf dem Beschaffungsmarkt derzeit nicht in ausreichender Menge verfügbar, darunter etwa Bitumen. In einer Mitgliederbefragung des VCI im März 2022 zeigten sich 79 Prozent der Unternehmen schwer oder sehr schwer betroffen von den Engpässen bei den Vorprodukten und den hohen Rohstoffkosten, sie hätten von einer deutlichen Verschlechterung der Produktionsbedingungen in den letzten Wochen gesprochen.

Probleme in den globalen Zuliefernetzwerken würden durch den Krieg in der Ukraine verschärft. Aktuelle Probleme entstünden zudem durch den Lockdown in Wirtschaftsmetropolen wie Shanghai, Shenzhen, Changchun und Tangshan. Diese Verzögerungen würden in Europa über kurz oder lang zu spüren sein.

Die Erhöhung der Flexibilität in den Lieferkonditionen sei nicht nur bei öffentlichen Aufträgen unbedingt erforderlich. In der Vergangenheit sei den Kunden häufig ein fester Jahrespreis oder ein über die Dauer eines Bauprojektes fixierter Produktpreis angeboten worden – dies sei jetzt nicht mehr möglich. Die Unternehmen der Deutschen Bauchemie rechnen daher mit einem dauerhaft hohen Preisniveau bauchemischer Erzeugnisse. Darüber hinaus habe die Branche wie die Wirtschaft insgesamt mit der hohen Inflationsrate zu kämpfen.

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