Baufeld B4
Langgezogener Bogen aus Kalksandstein bildet das Herzstück des Projekts

Eines hiervon sticht durch seine markante Architektur und prominente Lage besonders hervor: das Baufeld B4, "Am grünen Bogen". Geprägt von der landschaftlichen Umgebung, bildet das Baufeld in Kronsrode Mitte das Herzstück des Quartiers. Mit seiner charakteristischen Rundung, vorgegeben durch den Bebauungsplan, ragt es in den angrenzenden Stadtteilpark hinein und bietet einen idyllischen Ausblick in die Natur.
Drei Bauteile bilden zusammen das Baufeld
Insgesamt drei Bauteile bilden zusammen das Baufeld: Der besagte "Bogen" fasst die östliche Seite des Grundstücks und beherbergt 91 Wohneinheiten. Die darunterliegende Tiefgarage ist mit der des im Südwesten verordneten "Winkels" verbunden – hier finden 30 Wohnungen und eine Kindertagesstätte Platz. Im Nordwesten komplettieren zwölf in einer Reihe angeordnete "Townhouses" das Baufeld. Gemeinsam umrahmen die Neubauten die innenliegenden Frei- und Grünflächen, private Gärten sowie die Spielfläche der Kita. Die unterschiedlichen Gebäudetypologien rühren daher, dass die Landeshauptstadt Hannover das Mindestmaß von 27 % an geförderten Einheiten festlegte – und zwar bei gleichzeitig hoher gestalterischer sowie wohnlicher Qualität.
Dadurch entstehen auf dem gesamten Areal über 1000 neue Sozialwohnungen. Um die Bauteile optisch zusammenzufassen, entschied sich das in Hannover ansässige Architekturbüro Jabusch + Schneider für ein einheitliches Erscheinungsbild: "Dieses wichtige Baufeld sollte keine Addition von Einzelgebäuden sein, sondern als durchgängiges Ganzes konzipiert werden. Damit wird ein kräftiger Abschluss gegenüber dem angrenzenden Landschaftspark definiert", erklärt Dr. Dirk Jabusch.
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Die dynamische Fassadengestaltung des "Bogens" orientiert sich an seiner städtebaulichen Grundfigur. "Sie setzt sich einerseits aus der horizontalen Fassadengliederung und farblich abgesetzten Mauerwerksbändern sowie der Ausbildung frei geformter Vordächer und Blockränder zusammen", so Jabusch. Andererseits entsteht durch das Vor- und Zurückspringen der Loggien Plastizität in der Gebäudekubatur.
Im "Winkel" wird die optische Fassadengliederung aufgegriffen und mit der Verwendung einer anderen Sortierung des Verblendmauerwerks adaptiert. Die "Townhouses" wiederum stellen über ihre vor- und zurückspringenden Dachterrassen eine optische Verbindung zum "grünen Bogen" her. Um den Bauteilen trotz gleicher Elemente eine gewisse Eigenständigkeit zuzuschreiben, kommen auch hier unterschiedliche Farben und Sortierungen der Vorsatzschale zum Einsatz. Aufgrund der für Wohnungsneubauten üblichen hohen Anforderungen an eine hohe Tragfähigkeit, guten Schallschutz und angenehmes Raumklima, wurden die Wände im gesamten Quartier durchschnittlich zu mehr als 70 % aus Kalksandstein errichtet; an der Grenze zur Stadtbahn sogar zu 100 %.
Architekt Dirk Jabusch kennt den weißen Stein gut: "Seit Jahren arbeitet unser Büro mit unterschiedlichen Unternehmen der Wohnungswirtschaft zusammen. Kalksandstein ist hierbei nach wie vor das bevorzugte Material für die Herstellung eines langlebigen und die elementaren Anforderungen erfüllenden Wohnungsbaus."
Durchdachte Planung und genaues Einmessen
Zunächst stellte sich die Frage, wie trotz großformatiger Kalksandsteinelemente des Bausystems KS-Plus der architektonische Bogen im Baufeld B4 realisiert werden konnte. "Wichtig hierbei ist eine durchdachte Planung und das genaue, digitale Einmessen der Wände und Rundungen. Hierbei konnten wir feststellen, dass uns auch kleine Radien noch erlaubten, KS-Planelemente einzusetzen", erklärt Dieter Schwarze, der mit seiner Bauunternehmensfirma Kümper + Schwarze Baubetriebe insgesamt 500 Wohnungen auf fünf Baufeldern in Kronsrode realisierte.
Die großformatigen Kalksandsteine von KS-Original mit einer Höhe von 498 mm oder 623 mm und einer Breite von 1000 mm werden "just-in-sequence", also bedarfsgerecht, auf die Baustelle geliefert. Vor Ort benötigt es ein bis zwei Fachkräfte, um die Elemente mithilfe eines Versetzkrans zu vermauern. In nur wenigen Bereichen wie beispielsweise der Loggien im dritten OG musste traditionell gemauert werden. Der Geschäftsführer schätzt das großformatige Bausystem KS-Plus für seine Wirtschaftlichkeit: "Auf diese Weise konnten wir die Wände mit erheblich weniger Maurern als üblich, schnell und dementsprechend auch effizient errichten."