Baugenehmigungen im August 2022

25 Prozent Einbruch in Baden-Württemberg

Stuttgart (ABZ). – Die Baugenehmigungszahlen in Baden-Württemberg sind im August im Vergleich zum Vorjahresmonat um 24,2 Prozent zurück gegangen und damit deutlich stärker als im Bund, der einen Rückgang von 9,4 Prozent melde, berichtet die Bauwirtschaft Baden-Württemberg. "Das bestätigt leider all unsere Befürchtungen und zeigt, wie extrem verunsichert sowohl private als auch öffentliche Investoren sind", sagt Thomas Möller, Hauptgeschäftsführer des Verbandes.

Angesichts der hohen Kostensteigerungen in allen Lebensbereichen, insbesondere aber bei den Baustoffen, müsste die Politik gerade jetzt mit angemessenen Investitionsanreizen gegensteuern. "Doch sie tut genau das Gegenteil. Damit wird sich der Wohnraummangel massiv verschärfen", warnt Möller. Der Hauptgeschäftsführer befürchtet für 2023 ein weiteres Absacken der Baufertigstellungszahlen im Südwesten. 2021 wurden 36 752 neue Wohnungen hierzulande gebaut. 50.000 müssten es laut den wohnungsbaupolitischen Zielen der Bundesregierung aber anteilig pro Jahr sein. Insgesamt wurden von Januar bis August 2022 lediglich 29 433 Wohnbaugenehmigungen in Baden-Württemberg erteilt und somit 10,3 Prozent weniger als noch 2021. Alarmiert zeigt sich Möller zudem vom starken Auftragsrückgang im Wirtschaftshochbau.

"Mehr als 25 Prozent! Das ist keine gute Entwicklung. Die Auswirkungen der Energiekrise werden auch in der Wirtschaft immer sichtbarer, die Investitionsbereitschaft der Firmen sinkt rapide. Umso wichtiger ist es, dass ab Januar ein wirksamer Energiepreisdeckel für die Unternehmen kommt, damit sie aufgrund der hohen Kostenbelastung nicht in die Insolvenz rutschen." Auch der Straßenbau sei im Sinkflug. Hier betrug der Rückgang der Auftragseingänge im Monat August 16 Prozent. Die Straßenfirmen, die zu zwei Drittel von kommunalen Investitionen abhängig sind, melden immer mehr Stornierungen seitens der Kommunen.

Die hielten angesichts der hohen Energiekosten offenbar ihr Stadtsäckel fest geschlossen und verschöben selbst lang geplante Baumaßnahmen. Dabei sei der Bedarf vor allem an öffentlich gebauten Wohnungen in den Kommunen enorm, ebenso wie Investitionen in die marode Infrastruktur. Umso dringlicher der Appell von Thomas Möller: "Es kommen auf uns alle schwere Zeiten zu. Dennoch müssen Politik sowie Städte und Gemeinden vorausschauend denken und klug handeln. Ich bin überzeugt, durch gezielte Investitionen wird sich die Baubranche, ähnlich wie in der Corona-Krise, auch künftig als stabiler Konjunkturanker erweisen."

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