Baugewerbe

Leichter Umsatzrückgang für 2021 erwartet

Berlin (ABZ). - Anders als in vielen anderen Branchen laufen die Geschäfte auf dem Bau vorerst weiter stabil. Für dieses Jahr wird ein Umsatzplus von 2 Prozent auf 138 Milliarden Euro erwartet. 2021 könnte es ein leichtes Minus von 1 Prozent geben, wie der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) jetzt in Berlin mitteilte. Aus Sicht des Verbandes stehe nun vor allem die Öffentliche Hand in der Pflicht, die vorhandenen Gelder auch in Projekte umzusetzen.„Wir blicken trotz der widrigen Umstände halbwegs positiv nach vorne, gemäß dem Spruch: Gebaut wird immer“, sagte Verbandspräsident Reinhard Quast. Die Zahl der Branchenbeschäftigten werde auch im nächsten Jahr wachsen, um etwa 5000 auf dann 880.000.Die Unternehmen kamen laut Quast vor allem deshalb glimpflich durch die Corona-Krise, weil die Auftragsbücher zu Jahresbeginn noch voll waren. „Die Auftragseingänge zeigten nur im April und Mai ein ‚Corona-Zittern’ und gaben leicht nach. Seither sehen wir wieder eine deutliche Nachfrage“, erklärte Quast. Jeweils 300.000 Wohnungen würden in diesem Jahr und im nächsten Jahr fertiggestellt. Der Umsatz in diesem Segment wachse allein 2020 um 4 Prozent. Die auf dem Wohnungsgipfel umgesetzten Maßnahmen zu Sonderabschreibungen im Mietwohnungsbau sowie zum Baukindergeld hätten sich positiv auf die Nachfrage ausgewirkt. Quast appellierte daher, diese Instrumente nicht, wie derzeit vorgesehen, zum 31. März 2021 (Baukindergeld) beziehungsweise 31. Dezember 2021 (Sonder-AfA) auslaufen zu lassen, sondern fortzuführen.Positiv sind bislang auch die Zahlen im öffentlichen Bau. Der Präsident des Spitzenverbandes der Bauwirtschaft machte auf deren besondere Rolle in der jetzigen Situation aufmerksam: „Die öffentliche Hand muss ihre Bauherrenfunktion jetzt aktiv wahrnehmen. Von hier muss der Ausgleich für den Wirtschaftsbau erfolgen.“ Quast begrüßte, dass die aktuelle Haushaltsplanung an dem Investitionshochlauf im Infrastrukturbereich festhält und für die nächsten Jahre das Niveau von 18 Milliarden Euro fortschreibt. Er forderte gleichzeitig, vor allem im Straßenbau zügig konkrete Projekte zu vergeben: „Investitionshochlauf auf der einen Seite und weniger Aufträge auf der anderen Seite - das passt nicht zusammen!“ Für 2020 rechnet der Verband im öffentlichen Bau mit einem Umsatz von knapp 38 Milliarden Euro. Das entspricht einem Plus von 3 Prozent.Bei den Bauvorhaben der Wirtschaft zeigen sich jedoch schon Folgen der Seuche. Seit März liege die Nachfrage in jedem Monat unterhalb des Vorjahresniveaus. Kumulativ würden zum Vorjahr fast 6 Prozent fehlen. Das entspreche einem Ordervolumen von gut 1,3 Milliarden Euro, wie Quast weiter ausführte. Insbesondere der Wirtschaftshochbau habe im Jahresverlauf deutlich nachgelassen. Die Umsatzeinbrüche bei Industrie und Dienstleistung schlügen sich in der zurückhaltenden Investitionsbereitschaft nieder. „Wir rechnen für 2020 insgesamt mit einem Umsatz, der nominal auf Vorjahresniveau bei gut 49 Milliarden Euro liegt und real einen Rückgang von ca. 2,5 Prozent bedeutet. Aus heutiger Sicht sehen wir die Umsatzentwicklung im Wirtschaftsbau in 2021 insgesamt rückläufig zwischen nominal 2,5 Prozent und 3,5 Prozent“, so Quast.Erfreulich ist aus Sicht des ZDB insbesondere die Beschäftigungssituation am Bau. „Vor zehn Jahren hatten wir im Bauhauptgewerbe etwa 716.000 Beschäftigte. Ende des Jahres 2020 werden es 880.000 sein. Das ist ein Zuwachs um mehr als 20 Prozent. Das zeigt, dass die nachhaltige Baunachfrage den Unternehmen Zuversicht gibt, verstärkt in neue Mitarbeiter zu investieren und diese auch selbst auszubilden“, so Quast. Auch für das kommende Jahr werde mit weiteren Einstellungen gerechnet. Einer Unternehmensbefragung des Verbandes zufolge planen 20 Prozent der Unternehmen, die Zahl der Beschäftigten zu erhöhen.

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