Baugewerbe zu Beratungen des Gebäudeenergiegesetzes

Förderung und Information anstatt Verschärfung

Berlin (ABZ). – Eine weitere Verschärfung der Anforderungen an den Neubau lehnt der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) zum jetzigen Zeitpunkt ab. Dies hat der ZDB anläßlich der Beratungen zum Gebäudeenergiegesetz (GEG) mitgeteilt. Ab 2023 könnte laut dem Entwurf zum GEG eine Anpassung des Neubaustandards erfolgen.

Eine gesetzliche Anhebung des Energieeffizienzstandards auf ein KfW-Effizienzhaus 55 würde zu Mehrkosten von in etwa 18.000 Euro bei einem Einfamilienhaus mit 120 Quadratmetern Wohnfläche führen, bei einem Energie-Einsparpotenzial von 14 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr, rechnet der ZDB vor. Da die KfW nur fördere, wenn der gesetzliche Standard übertroffen werde, würde das zwangsläufig eine Erhöhung auf ein KfW-Effizienzhaus 40 bedeuten. "Diese Baukostensteigerung steht aber in keinem angemessenen Verhältnis mehr zum energetischen Einsparpotenzial", sagt ZDB-Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa. Die heutigen Anforderungen an Gebäude seien an der Grenze des bezahlbaren Bauens und Wohnens. Noch sei Bauherren, gerade jungen Baufamilien, durch die KfW-Förderung sowie das Baukindergeld Eigentumsbildung möglich.

Zudem weise schon jetzt etwa die Hälfte aller Neubauten einen besseren Effizienzstandard auf als gesetzlich gefordert. Die neuesten sektorspezifischen Zahlen des Umweltbundesamtes vom März 2020 über die Entwicklung der Treibhausgasemissionen seit 1990 würden zeigen, dass der Gebäudebereich bereits 2018 mehr als 40 Prozent Einsparung erzielt habe, was das Ziel für 2020 sei. Ebenso bestätigen neueste Zahlen aus dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) diese Entwicklung.

"Wir haben immer gefordert, auf höhere Anforderungen zugunsten einer verstärkten Förderung, verbunden mit den nötigen Informationen, zu verzichten. Diese Strategie scheint aufgegangen zu sein, was nicht zuletzt auch auf die Förderinstrumente der KfW zurückzuführen ist. Dennoch dürfen wir uns auf dem Erreichten nicht ausruhen", erklärte Pakleppa. "Insofern begrüßen wir auch das vorgesehenen Monitoring, das die Bundesregierung seinerzeit eingeführt hat, um gegebenenfalls nachsteuern zu können, wenn die gesteckten Emissionsziele nicht erreicht werden sollten", so Pakleppa weiter. "Denn wir gehen davon aus, dass wir die energetischen Einsparziele auch weiter erreichen." Seit Januar haben die Antragszahlen zu den KfW-Förderprogrammen deutlich zugenommen. Das betrifft vor allem die energetische Modernisierung des Gebäudebestandes.

"Im Gebäudebestand liegt das weitaus größere Einsparpotenzial als im Neubau", so Pakleppa. Hier gelte es, neben den vorhandenen Investitionsanreizen vor allem die Beratung der Hausbesitzer und Investoren von Wohn- und Nichtwohngebäuden über die Vorteile steigender Energieeffizienz auszubauen. Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe leiste dabei mit den Energieberatern im Handwerk schon seit längerer Zeit eine hervorragende Arbeit.

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