Bauindustrie zu sinkenden Genehmigungszahlen
Markteingriffe verunsichern
Berlin (ABZ). – "Die Talfahrt bei den Wohnungsbaugenehmigungen setzt sich weiter fort. Unsere Befürchtungen, dass die Zunahme an Regulierungen den Investitionen schaden, haben sich bewahrheitet. Dafür ist die Entwicklung in Berlin das beste Beispiel." Mit diesen Worten kommentierte der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Dieter Babiel, die vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Baugenehmigungszahlen. Demnach sei in den ersten drei Quartalen 2019 der Bau von 130 680 Neubauwohnungen in Mehrfamilienhäusern genehmigt worden, 3,4 Prozent beziehungsweise 4660 Wohnungen weniger als im vergleichbaren Zeitraum des vergangenen Jahres. In Berlin seien die Genehmigungen in diesem Segment sogar um 21,1 Prozent eingebrochen.
Laut Babiel mache sich hier die anhaltende Diskussion über die Einführung eines Mietendeckels bemerkbar. Allein die Aussicht auf einen Markteingriff führe zur Verunsicherung. "Es stellt sich die Frage, wo die zukünftigen Mitarbeiter der Unternehmen, deren Ansiedlung in Berlin und Umland gefördert wird, wohnen sollen", so Babiel. Die Bauindustrie begrüße daher die Initiative des Bundes, dass Ruder in der Bundeshauptstadt herumzureißen und über die bundeseigene Anstalt für Immobilienaufgaben (BImA) in Berlin rund 2500 Wohnungen zu errichten.
Insgesamt sei im gesamten Bundesgebiet der Neu- und Umbau von rund 258.000 Wohnungen genehmigt worden, das sei ein Rückgang von 1,9 Prozent beziehungsweise 4940 Wohnungen. An der insgesamt schlechten Entwicklung konnte auch der Anstieg im September mit einem Plus von 3,4 Prozent nichts ändern.