Bauindustrieverband in Hessen warnt
Fehlendes Bauland bremst Wohnbau
Wiesbaden (ABZ). – Der Bauindustrieverband Hessen-Thüringen hat vor Kurzem die hessischen Konjunkturdaten im September 2021 kommentiert. "Der Herbst hat wie erwartet leider keine Verbesserung der angespannten Lage auf dem Bau in Hessen gebracht", erklärt Hauptgeschäftsführer Burkhard Siebert. Zwar sei der Auftragseingang im hessischen Bauhauptgewerbe von Januar bis September 2021 um 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und damit auf 4,6 Milliarden Euro gestiegen, der Umsatz ging allerdings um 2,4 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro zurück. "Die Zuwächse beim Auftragseingang spiegeln die Situation verzerrt, weil die Vorjahreszahlen wegen der Pandemie deutlich niedriger waren. Die Umsätze zeigen dagegen, dass sich ein negativer Trend in der Branche verstetigt. Gerade die hohen Preise bei Baumaterialen wirken sich auf die Umsätze aus, da die Kosten bei den Baufirmen bleiben", erklärt Siebert. Am stärksten vom Umsatzrückgang betroffen sei erneut der Öffentliche Bau mit einem Minus von 7,3 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. Und das, obwohl der Auftragseingang ein Plus von 10,6 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro verzeichne."Das Geld für Investitionen ist da. Aber die Umsetzung der Mittel bereitet der öffentlichen Hand Schwierigkeiten. Grund dafür sind zu lange Planungs- und Genehmigungsprozesse sowie zu wenig Fachpersonal in den Behörden. Es müssen jetzt schnell neue Rahmenbedingungen geschaffen werden, um Planungen zu beschleunigen. Und die Digitalisierung in der Verwaltung muss zügig vorangebracht werden", fordert der Hauptgeschäftsführer. Der Wohnungsbau entwickle sich zwar mit plus 3,3 Prozent mehr Umsatz bei 6,2 Prozent mehr Aufträgen positiv, allerdings fehle das Bauland, was die Entwicklung erkennbar bremse. Ein Konjunkturmotor blieb jedoch laut Siebert der hessische Wirtschaftsbau mit einem Auftragseingang von 2,1 Milliarden Euro. Das entspreche 30,8 Prozent mehr als im September 2020. Die Umsätze seien mit minus 1,3 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro nur leicht zurückgegangen. Die Zahl der Beschäftigten im Bauhauptgewerbe blieb mit 36 063 (plus 0,7 Prozent) beinahe konstant. Alle Angaben beruhen auf Daten des Statistischen Bundesamtes und gelten für Baubetriebe mit 20 und mehr Beschäftigten.