Baukosteninitiative

Hamburger Wirtschaft sieht Senat in der Pflicht

Hamburg (ABZ). – Im Rahmen einer Podiumsdiskussion des Bündnisses Hamburger Bau- und Ausbauwirtschaft zum Thema "Bauen für 1800 Euro/m² – Wunsch oder Wirklichkeit?" mit Senato-rin Dr. Dorothee Stapelfeldt und führenden Vertretern der Verbände der Bau- und Ausbauwirtschaft wies der Sprecher des Bündnisses, Michael Seitz, auf die Rolle und Gestaltungsmöglichkeiten des Senats selbst bei der Preisbildung hin. "Die Forderung nach bezahlbarem Wohnraum in Hamburg kann nicht nur an die Adresse der Wirtschaft gerichtet sein. Neben den bundesweit geltenden gesetzlichen Rahmenbedingungen für das Bauen spielen auch Baunebenkosten, die direkt in den Händen des Senats liegen, eine wichtige Rolle", erklärte Seitz. So machen nach Erkenntnissen der Hamburger Bau- und Ausbauwirtschaft allein Kosten für Baustellenlogistik und Verkehrsregelung, auf die städtische und laufend steigende Gebühren entfallen, über 10 % der Baukosten aus. In dem Zusammenhang begrüßte Seitz die Initiative des Senats, die aktuellen und realen Baukosten in Hamburg mit Unterstützung der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen (Arge) zu ermitteln, die durch ihren Geschäftsführer Dietmar Walberg mit einem Impulsreferat auf der Podiumsdiskussion vertreten war. "Bauen für 1800 Euro ist mancherorts bereits heute Wunsch und Wirklichkeit.

Senat und Verwaltung arbeiten intensiv daran, günstige Rahmenbedingungen für preiswertes Bauen und damit bezahlbares Wohnen zu schaffen. Wir sind dabei mit der Bau- und der Wohnungswirtschaft gleichermaßen in der Verantwortung. Das übergeordnete Ziel, nämlich die Lebens- und Wohnsituation für viele Hamburgerinnen und Hamburger zu verbessern, kann nur gemeinsam und durch Anstrengungen aller erreicht werden", sagte Dr. Dorothee Stapelfeldt, Senatorin in der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen.

Die Erreichung der vom Senat ausgegebenen Zielgröße von 1800 Euro/m² für den sozialen Mietwohnungsbau wurde von Beteiligten der Bauwirtschaft noch vor der Kostenauswertung als praktisch kaum erreichbar angesehen. "In Hamburg wird nicht auf der grünen Wiese gebaut. Die bauliche Verdichtung und innerstädtische Bebauung in Hamburg erfordern individuelle Lösungen, die nicht von der Stange kommen können", erläuterte Stefan Wulff, Bauunternehmer und Vorstand des Norddeutschen Baugewerbeverbands. "Morastige Böden oder die Kampfmittelräumung sind weitere typische Baukostentreiber in Hamburg, die nicht wegdiskutiert werden können", so Wulff weiter.

Olaf Demuth, Vorsitzender des Bauindustrieverbands Hamburg Schleswig-Holstein, machte zudem mit Blick auf die laufende Baukostenermittlung auf die Notwendigkeit einer Vollkostenbetrachtung aufmerksam: "Gesetze und Verordnungen schreiben diverse Bauleistungen vor, weshalb diese natürlich nicht einfach weggelassen, sondern in die Kalkulation der Baupreise und späteren Mieterträge miteinbezogen werden müssen." Dazu erläuterte Thomas Schmale, Vorsitzender des Fachverbands Garten- und Landschaftsbau Hamburg: "Es ist realitätsfern, dass bspw. die Kosten für qualifizierte Außenanlagen in der verdichteten grünen Stadt Hamburg nicht enthalten sind." "Die Dialogbereitschaft des Senats in dieser Frage ist ein gutes Signal, das wir zu würdigen wissen. Wer aber sparen will, muss bei sich selbst anfangen. Die Hamburger Bauwirtschaft steht bereit, anzupacken und wirtschaftlich zu bauen. Aber ohne eigene Anstrengungen des Senats zur Senkung der Kosten, die er selbst in der Hand hat, wird es nicht gehen", so Seitz abschließend.

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