Baustoffanlagentag

"Die Digitalisierung erfordert ein Umdenken"

Frankfurt/Main (ABZ). – Zu Beginn des Baustoffanlagentages des VDMA, der kürzlich in Frankfurt am Main stattfand, gab Sebastian Popp, stellvertretender Geschäftsführer des Fachverbands Baumaschinen und Baustoffanlagen beim VDMA, einen Überblick über die Konjunktur und die aktuelle wirtschaftliche Situation der deutschen Baustoffanlagenhersteller.

Kennzeichnend ist demnach die Heterogenität der Branche. Im vergangenen Jahr habe beim Auftragseingang und Umsatz noch ein Minus gestanden. Das liege hauptsächlich am Zementanlagenbau. Der Markt sei in diesem Bereich weiterhin von Überkapazitäten geprägt. Rechne man den Zementanlagenbau heraus, hätten die Auftragseingänge der deutschen Baustoffanlagenhersteller 2018 insgesamt 17 % über dem Vorjahresniveau und die Umsätze 16 % darüber gelegen.

Am stärksten wachse die Wirtschaft in Asien. Auch in Südamerika habe es aufgrund der Erholung der Rohstoffmärkte Wachstum gegeben, sodass sich auch der internationale Bergbau besser entwickelt habe. In der Zementproduktion sei das größte Wachstum in Asien zu erwarten. China bekomme das Problem der Überkapazitäten besser in den Griff. Seit zwei Jahren würden die Maßnahmen der chinesischen Regierung greifen, die Produktion zu drosseln. Innerhalb der nächsten fünf Jahre werde diese auf unter 50 % der Weltproduktion fallen, gleichzeitig aber die Auslastung der Produktionskapazitäten von 82 % auf 95 % steigen. Diesbezüglich befinde man sich dort auf dem richtigen Weg, so Popp. Der Erholungskurs werde sich für die Anlagenbauer in diesem Jahr voraussichtlich fortsetzen, wenngleich Risiken wie die internationale Handelspolitik nicht kalkulierbar seien. Die Abnehmerbranchen Bauindustrie und Bergbau befänden sich weiterhin auf Wachstumskurs, was auch den Zulieferern zu Gute komme.

Brennendes Thema für die Tagungsteilnehmer war "Big Data". Die Digitalisierung erfordere ein radikales Umdenken, sagte Johann Soder, Geschäftsführer COO bei SEW Eurodrive. Am Beispiel von SEW zeigte Soder, wie die Produktion zukünftig aussehen solle: modular, flexibel und agil. Der Auftrag werde sich zukünftig selbst seinen Weg in der Produktion suchen. Die Produktion werde sich aus flexiblen, modularen Anwendungen zusammensetzen, die Logistikprozesse integrieren würden. Gesammelte Daten seien die Basis für das Verbessern von Prozessen.

Die Automatisierungstechnik werde das Reale und das Digitale vernetzten und Assistenzsysteme würden die Menschen unterstützen. Damit das funktioniere, brauche man standardisierte Schnittstellen. Die Unternehmen müssten permanent für die richtige Infrastruktur sorgen, forderte Soder.

Dr. Markus Schoisswohl von SYN2TEC erläuterte, dass Daten so gemessen werden müssten, dass man aus ihnen Maßnahmen ableiten könne. Dabei helfe, in abgegrenzten Prozessen zu messen und möglichst viele Daten zu sammeln – auch unstrukturierte. So ließen sich Fehler entdecken und beheben, deren Ursache man sonst nicht feststellen könne.

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