Bauverband

Flickschusterei kommt Kommunen teuer zu stehen

STUTTGART (ABZ). - Die baden-württembergische Bauwirtschaft fordert von der öffentlichen Hand dringend mehr Geld für die Straßenerhaltung. Durch den langen und harten Winter hat sich der ohnehin beklagenswerte Zustand vieler Straßen im Land deutlich verschlechtert. Schnee, Eis und tonnenweise Salz haben in den vergangenen Monaten für erhebliche Schäden im Asphalt gesorgt. "Jetzt rächt sich, dass seitens der Kommunen bei der Straßensanierung jahrelang nur Flickschusterei betrieben wurde. Die Folgekosten solcher provisorischen Maßnahmen betragen oft ein Vielfaches dessen, was eine rechtzeitige Komplettsanierung gekostet hätte", beschreibt der Vorsitzende der Fachgruppe Verkehrswege- und Tiefbau des Bauverbandes Baden-Württemberg, Wolfgang Paul, das Dilemma.

Weil Geld in den öffentlichen Kassen fehlt, lassen immer mehr Städte und Gemeinden die Löcher in ihren Straßen nur noch notdürftig mit Kaltasphalt verfüllen, statt schadhafte Belagsdecken großflächig zu erneuern. Die Folge: Rasch wiederkehrende Risse und spätestens nach dem nächsten Frost neue Schäden im Asphalt. "Die Kommunen drehen sich mit ihren Schlagloch-Flickaktionen seit Jahren im Kreis. Die Zeche dafür zahlen letztlich die Bürger". Wolfgang Paul fordert stattdessen vorausschauendes Handeln und ein zielgerichtetes Straßenerhaltungskonzept der Kommunen. 1,30 Euro pro Quadratmeter und Jahr kostet der Erhalt von kommunalen Straßen, rechnet die Bauwirtschaft vor. Zurzeit investieren die Gemeinden nicht einmal die Hälfte dieser Summe.

Besser ist es um die Bundes- und Landesstraßen in Baden-Württemberg bestellt, da Bund und Land in den vergangenen Jahren für die Instandsetzung wieder mehr Mittel bereitgestellt haben. Winterschäden werden hier relativ zügig beseitigt. Laut aktuellem Zustandsbewertungsbericht sind dennoch rund 34 Prozent des insgesamt 4410 Kilometer langen Bundesstraßennetzes im Land in einem schadhaften Zustand. Bei den 9893 Kilometer Landesstraßen sind es sogar 43 Prozent.

Angesichts des gewaltigen Investitionsbedarfs im Verkehrswegenetz fordert die baden-württembergische Bauwirtschaft eine Verstetigung der entsprechenden Haushaltsmittel auf hohem Niveau. Außerdem plädiert sie vor dem Hintergrund wachsender Haushaltszwänge beim Bundesfernstraßenbau für die rasche Einführung einer zweckgebundenen Pkw-Autobahn-Maut, die ausschließlich dem Verkehrswegebau zugute kommt. Diese Maut müsste für Autofahrer jedoch aufkommensneutral gestaltet werden, beispielsweise durch den Wegfall der Kfz-Steuer.

ABZ-Stellenmarkt

Relevante Stellenangebote
Ingenieur/-in im Bereich Planung, Neubau, Pflege:..., Berlin  ansehen
Ingenieur/in, Meister/in, Techniker/in..., Neustadt a.d.W.  ansehen
Ingenieur*in / Geolog*in im Bereich Bodenschutz, Elmshorn  ansehen
Alle Stellenangebote ansehen

Ausgewählte Unternehmen
LLVZ - Leistungs- und Lieferverzeichnis

Die Anbieterprofile sind ein Angebot von llvz.de

Gebrauchtmaschinen Angebote

DBMB - Die Baumaschinen Börse
DBMB - Die Baumaschinen Börse

ABZ-Redaktions-Newsletter

Freitags die aktuellen Baunachrichten direkt aus der Redaktion.

Jetzt bestellen