Bauwirtschaft

Prognose nach oben korrigiert

Berlin (ABZ). – "Wir sind im Frühjahr noch von einem Wachstum von +2,8 % ausgegangen, wir rechnen nun mit einer Steigerung um +3,3 %. Für 2018 erwarten wir eine gute Stabilisierung der Entwicklung mit einem Wachstum um +2,6 %. Die Bauwirtschaft stützt weiter die Gesamtkonjunktur." Dieses ist die Quintessenz von Karl-Heinz Schneider, Vorsitzender der Bundesvereinigung Bauwirtschaft, zur Lage der Bauwirtschaft anlässlich des 5. Deutschen Bauwirtschaftstages in Berlin. Für das Handwerk im Bauhauptgewerbe rechnet Schneider mit einer Umsatzsteigerung 2017 von 4% und in 2018 um 3 %. Hauptmotor dafür ist die anhaltende Neubautätigkeit im Wohnungsbau. "Die Nachfrage nach Wohnimmobilien, gerade in den Ballungszentren, ist ungebrochen. Auch die positive Arbeitsmarktentwicklung und die steigenden Einkommen halten die Investitionsneigung weiter hoch," so seine Begründung. Schneider weiter: "Aber auch die Impulse, die der Bund mit dem sukzessiven Hochlauf der Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur von 10,5 Mrd. Euro 2013 auf knapp 14 Mrd. Euro ab 2018 wie auch mit den Investitionsförderprogrammen im kommunalen Bereich mit einem Volumen von über 7 Mrd. Euro setzt, sorgen für eine gute Auftragslage. Die gute Konjunktur hält zudem den Wirtschaftsbau in der Spur." Für die Sparte Ausbau rechnet die Bauwirtschaft mit einer soliden Stabilisierung von Nachfrage und Umsatz. Für 2017 wird eine Umsatzentwicklung um 2,6 % und in 2018 von 2 % erwartet. Hier sind es besonders die privaten Auftraggeber sowie der hohe Sanierungs- und Renovierungsbedarf, der die positive Entwicklung trägt. In der Sparte Gebäudetechnik sind rd. 1,6 Mio. Menschen in den Mitgliedsbetrieben der BVB beschäftigt, und zwar vor allem im Bereich Sanitär, Heizung, Klima, Elektrohandwerk und im Gebäudereinigerhandwerk. "Für diesen stark dienstleistungsorientierten Bereich rechnen wir für 2017 mit einem Umsatzwachstum um 3 % und in 2018 mit 2,3%", so der BVB-Vorsitzende.Die Bundesvereinigung Bauwirtschaft repräsentiert annähernd 385.000 Betriebe, die in 16 Mitgliedsverbänden organisiert sind, mit mehr als 3,2 Mio. Beschäftigten. "2016 ist unser Umsatz erstmals über 300 Mrd. Euro gesprungen, für 2017 erwarten wir 315,5 Mrd. Euro und für 2018 ca. 324 Mrd. Euro", erklärte Karl-Heinz Schneider. "Um die anstehenden Bauaufgaben zu lösen, werden wir auch im kommenden Jahr weiter Personal einstellen. Allerdings haben wir in weiten Teilen der BVB mit einem entsprechenden Engpass zu kämpfen. Hier haben unsere Mitglieder bereits viele Initiativen ergriffen, um die Perspektive Bauwirtschaft nach außen zu tragen. Ob das am Ende reichen wird, ist heute noch nicht abzusehen."Schneider warnte davor, die Kostenbelastung des Faktors Arbeit weiter zu erhöhen. Er verwies auf Prognosen, wonach der Sozialversicherungsbeitrag zügig auf 50 % steigen könnte, allein aufgrund der demografischen Entwicklung, weniger Fachkräfte und mehr Rentner. Er forderte daher eine neue Bundesregierung auf, "alles Notwendige dafür tun, die Sozialbeiträge dauerhaft auf 40 % zu begrenzen." Schneider wörtlich: "Ich weiß, dass Sozialpolitiker nervös werden, wenn bei den Sozialversicherungen wie im Moment 60 Mrd. Euro Rücklagen entstanden sind." Das weckt unmittelbar Begehrlichkeiten. Das darf es aber nicht. Denn nicht jedesoziale Wohltat ist dauerhaft finanzierbar und verantwortbar. Vielmehr muss die Gunst der Stunde genutzt werden, und das Geld an die Beitragszahler zurückgegeben werden." Daher sollten, seiner Meinung nach, die Beiträge für die Arbeitslosenversicherung 2018 gesenkt und die Vorfälligkeit der Rentenbeiträge endlich wieder abgeschafft werden.Schneider appellierte an eine neue Bundesregierung, auch den zweiten Arbeitsmarkt zugunsten des ersten zurückdrängen. "Denn wir finanzieren mit hohen Steuern und Abgaben einen für viele unserer Betriebe existenzbedrohenden zweiten Arbeitsmarkt. Solche Wettbewerbsverzerrungen entstehen z. B. durch die Vergabe von Bauaufträgen und Reinigungsaufträgen an kommunale Beschäftigungsgesellschaften und gemeinnützige Unternehmen, die ohne Umsatzsteuer anbieten können. Wir brauchen hier endlich einen fairen Wettbewerb", so Schneider abschließend.

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