BDI-Präsident Dieter Kempf

Eineinhalb Prozent Wachstum erwartet

Berlin (ABZ). – Die deutsche Wirtschaft wird im neuen Jahr nach Einschätzung des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) um rund 1,5 % wachsen. "Angesichts der weltpolitischen Unsicherheit, die unsere Wirtschaftsnation besonders gefährdet, ist künftiges Wachstum alles andere als selbstverständlich", sagte BDI-Präsident Dieter Kempf in Berlin. Die weltweite Gesamtlage hält Kempf für unübersichtlicher als in früheren Jahren. Unsicherheiten und Konfliktherde rückten immer näher an die Europäische Union heran. "Was wir für gegeben halten, kann schnell in Gefahr geraten", warnte der BDI-Präsident. "Deutschland wird sich mehr anstrengen müssen, um seinen bisherigen Wohlstand zu halten. Die Politik muss mehr Wirtschaft wagen."

Aktuell werden die deutschen Exporte dem BDI zufolge in diesem Jahr um 2 bis 3 % zulegen. Die Zahl der Beschäftigten von aktuell 43,5 Mio. werde um bis zu 500.000 steigen, sagte Kempf, der seit Jahresbeginn an der Spitze des BDI steht. Die Rekordüberschüsse von Bund, Ländern und Gemeinden müssten genutzt werden, um sich für schlechtere Zeiten zu wappnen – und mehr zu investieren. Das sei möglich, ohne Steuern zu erhöhen oder die Gesundung der öffentlichen Haushalte zu vernachlässigen. "Der Schlüssel sind staatliche Vorlaufinvestitionen in unsere Verkehrs-, Energie- und digitalen Netze sowie in die Bildung", unterstrich der BDI-Präsident. "Nur dann ist mehr Teilhabe am Wachstum machbar."

Die Einführung der in vielen Industriestaaten bewährten steuerlichen Forschungsförderung würde bestehende Wettbewerbsnachteile ausgleichen. In der Energiewende sei Kosteneffizienz ein Fremdwort und der Stromnetzausbau schleppend. "Dies muss sich ändern. Unsere Unternehmen wollen eine erfolgreiche Energiewende – und zwar eine, die sie zum Exportschlager machen können." Auch das Thema gesteuerte Zuwanderung gehöre auf die Tagesordnung. Die deutsche Wirtschaft werde aufmerksam zuhören, wenn Donald Trump seine Präsidentschaft in den USA skizziere. Mit Blick auf den wichtigsten Handelspartner Deutschlands warnte der BDI-Präsident vor einer Trendwende weg vom Freihandel hin zu Abschottung: "Dies würde der gesamten Weltwirtschaft und insbesondere der exportorientierten deutschen Wirtschaft schaden." Jeder vierte Arbeitsplatz in Deutschland hänge vom Export ab – in der Industrie sogar jeder zweite.

"'Make America great again' klappt definitiv nicht mit Abschottung", unterstrich Kempf. Die Unternehmen in den USA seien auf deutsche Ingenieurstechnologie und Zwischenprodukte aus Europa angewiesen. "Die Europäische Kommission muss ihre Gesprächskanäle für ein transatlantisches Freihandelsabkommen offen halten." Die deutsche Industrie stehe weiter zu TTIP, bekräftigte der BDI-Präsident.

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