Bei der Montage eines Traggerüsts
Integriertes System sorgt für Wirtschaftlichkeit
Güglingen-Eibensbach (ABZ). – Lasten variieren – Gebäudegeometrien ebenso: Vor dieser Herausforderung stehen die Planer von Traggerüsten. Die Stützkonstruktionen sollen nicht nur die vorherrschenden Lasten sicher ableiten, sondern angesichts der oftmals engen Terminpläne auch effizient in der Montage sein. Wie sich beide Anforderungen mit dem Layher AllroundGerüst realisieren lassen, zeigt der Bau eines mehrstöckigen Bauwerks mit auskragendem Gebäudeteil. Im Bereich der Auskragung war für das Betonieren der Unterzüge und der Decke eine ebenso tragfähige wie flexible Unterstützung zum Abtragen der Lasten von bis zu 40 kN/m² notwendig. Schließlich galt es bei der Planung der rd. 23 m breiten, 21 m tiefen und bis zu 11 m hohen Konstruktion sowohl die Stützen des auskragenden Gebäudeteils als auch Höhensprünge in der Gerüstaufstellfläche zu berücksichtigen.
Durch seine große Einsatzvielfalt ist das AllroundGerüst ein Multitalent auf Baustellen, weiß Roland Hassert zu berichten. Der Bauingenieur verantwortet bei Layher die Anwendungstechnik Bau. "Bei Systemgerüsten denken selbst Bauprofis oft erst einmal an klassische Arbeits- und Schutzgerüste. Dabei ist die Anwendungsvielfalt des Layher Allround-Systems im und am Bau nahezu unbegrenzt. Dafür sorgen zum einen die verschiedenen Standardlängen, die eine flexible Geometrieanpassung ermöglichen. Und zwar mit Serienbauteilen. Zum anderen stehen je nach Anforderung passende Ausbauteile zur Verfügung. So können aus den Grundbauteilen Stiel, Riegel und Diagonale auch problemlos Trag- und Bewehrungsgerüste, Bautreppentürme oder Grabenbrücken gebaut werden. Dank weniger und leichter Grundbauteile sowie selbstsichernder Keilschlossverbindung lassen sich die temporären Konstruktionen zudem wirtschaftlich errichten", erklärt Hassert.
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Die hohe Flexibilität des AllroundGerüsts sei auch bei diesem Projekt ein entscheidender Vorteil gewesen: "Soll ein Traggerüst errichtet werden, kommen die hochtragfähigen Allround Traggerüstrahmen TG 60 zum Einsatz. Die Allround-Ergänzungsbauteile lassen sich in Verbindung mit Allround-Riegeln und -Diagonalen zu Traggerüsttürmen kombinieren, die bis zu 6 t pro Stiel abtragen können und durch die verschiedenen Allround-Standardlängen variable Feldlängen besitzen.
Das Raster des Traggerüsts lasse sich so exakt an die Gebäudegeometrie und die vorgegebenen Lasten anpassen. Hier entschieden sich die Verantwortlichen entsprechend den Last-Vorgaben für quadratische Türme, die mit 1,09 m breiten Zwischenfeldern verbunden wurden – aus Allround-Standardbauteilen via Keilschlossverbindung. Mit dieser Lösung konnten nicht nur die Stützen des auskragenden Gebäudeteils ins Traggerüst integriert werden, es wurde auch die Logistik und die Montage vereinfacht. Denn die Kopplung mit Allround-Riegeln macht dank vorgegebenem Systemmaß und automatischer Rechtwinkligkeit ein aufwendiges Einmessen während der Traggerüstmontage überflüssig. Auch die Höhenanpassung der Traggerüsttürme ist im System möglich. Die Traggerüstrahmen gibt es in drei verschiedenen Höhen, die Feinjustierung erfolgt über die Ausspindelhöhe", erklärt Hassert.
Dass Wirtschaftlichkeit und Sicherheit bei Layher kein Widerspruch sind, werde bei diesem Projekt ebenfalls deutlich: "Da der Baustellenkran für die Traggerüstmontage bereitstand, montierten die Gerüstersteller die Traggerüsttürme am Boden vor und versetzten diese anschließend einfach via Kran an den Einsatzort. Zur Übertragung von Zugkräften werden die einzelnen Rahmen dabei am Stoß mit Rohrklappsteckern gesichert. Sicherheitsvorschriften auf Baustellen werden uneingeschränkt erfüllt. Durch die Systemlösung konnte bei diesem Projekt mit Serienböden aber auch eine Arbeitsebene ins Traggerüst integriert werden. Auf diese Weise ist auch bei der anschließenden Nutzung ein sicheres, ergonomisches und effizientes Arbeiten unterhalb der Schalung sichergestellt." Selbst bei der Planung könne man auf Layher "bauen": "Wir bieten unseren Kunden für die Planung von Traggerüsten eine umfangreiche Technische Dokumentation. Dazu gehören eine vom DIBt geprüfte Typenstatik nach DIN EN 12812:2008-12, Materialbedarfstabellen, Bemessungshilfen für Schalungsträger, Aufbauzeichnungen und die detaillierte Aufbau- und Verwendungsanleitung", bekräftigt Hassert.