Bei G+H in Deutschland

Spanische Jugendliche werden Industrie-Isolierer

Ausbildung und Beruf
23 junge Spanier begannen Anfang Oktober ihre Ausbildung im Ausbildungszentrum (ABZ) Bau in Holleben im Saalekreis. Foto: G+H

LUDWIGSHAFEN (ABZ). - Die Gruppe G+H Isolierung beschreitet auf der Suche nach geeigneten Azubis für den Beruf des Industrie-Isolierers neue Wege. Das Unternehmen, einer der größten Ausbilder in der Branche, warb in Spanien um Auszubildende. Mit Erfolg: 23 junge Spanier begannen Anfang Oktober ihre Ausbildung im Ausbildungszentrum (ABZ) Bau in Holleben im Saalekreis. Mit dieser ungewöhnlichen Maßnahme will die Gruppe G+H Isolierung (G+H) dem sich abzeichnenden Fachkräftemangel begegnen.

"Seit Jahren sinken bei uns die Zahlen geeigneter Bewerber für die Ausbildung zum Industrie-Isolierer, daher haben wir uns entschlossen, in Spanien Auszubildende für diesen Beruf zu werben", so Christoph Schönsiegel, Personalleiter bei G+H. "Mittlerweile konnten wir nur noch etwa die Hälfte unserer 50 Ausbildungsplätze an Jugendliche aus Deutschland vergeben." Es gebe einfach zu wenig Bewerber mit gutem Haupt- oder Realschulabschluss, so Schönsiegel. "Wenn wir jetzt nicht gegensteuern, laufen wir in eine demografische Falle." Anderenfalls könne das Unternehmen frei werdende Stellen in absehbarer Zeit nicht mehr mit eigenen Mitarbeitern besetzen - dies sei ein Problem der gesamten Branche.

Den Kontakt nach Spanien knüpfte G+H zusammen mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) Karlsruhe im Februar dieses Jahres über die Deutsche Auslandshandelskammer (AHK). Grundlage für die Anwerbung der spanischen Jugendlichen ist MobiPro-EU, ein Sonderprogramm des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Es richtet sich an Jugendliche in EU-Ländern mit hoher Arbeitslosigkeit, die einen Ausbildungsplatz oder eine qualifizierte Stelle in Deutschland suchen. MobiPro-EU fördert nicht das einstellende Unternehmen, sondern die ausländischen Auszubildenden. Dazu gehören neben Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts unter anderem die Finanzierung von Deutschsprachkursen (bereits im Herkunftsland) und die Zahlung von Pauschalen für Heimreisen. G+H entschloss sich kurzfristig, 20 frei gebliebene Industrie-Isolierer-Ausbildungsplätze an spanische Jugendliche zu vergeben.

Schönsiegel: "Seitens der Geschäftsführung und des Gesamtbetriebsrats erhielt unsere Initiative von Anfang an volle Unterstützung." Das Unternehmen betrieb die Initiative in Spanien mit großem Aufwand. Nach einer strengen Vorauswahl blieben von mehr als 200 Bewerbern 35 Jugendliche im Rennen.

Sie wurden für Anfang Juni zu einer Infoveranstaltung nach Madrid eingeladen. "Dabei stellten wir ihnen das Unternehmen G+H und den Beruf des Industrie-Isolierers vor", berichtet Schönsiegel.

"Außerdem wurde ihnen das Prinzip der dualen Ausbildung erklärt, welches in Spanien unbekannt ist." Nach einem Eignungstest begannen 27 Spanier einen zweimonatigen Deutschsprachkurs in Madrid, den 23 Jugendliche abschlossen.

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