Beim Mathematikon-Neubau

Kluge Köpfe in Beton gegossen

Heidelberg Materials Transportbeton
Die Betonporträts wurden vor Ort gegossen. Foto: Heidelberger Beton/Steffen Fuchs

Heidelberg (ABZ). – Mit Matrizen in der Schalung lassen sich verschiedenste Effekte auf Betonoberflächen abbilden. Neben der klassischen Holzschalung werden längst reliefartige Strukturen, grafische Muster oder, wie beim Neubau des Mathematikon in Heidelberg, Porträts von Mathematikern und Informatikern in 3-D verewigt. Auf großen Betontafeln ist das Abbild des russisch-französischen Mathematikers Maxim Lvovich Kontsevich zu sehen, dessen Arbeit sich auf die geometrischen Aspekte der mathematischen Physik, vor allem auf die Knotentheorie, Quantisierung und Spiegelsymmetrie, konzentriert. Ihm zur Seite steht Srinivasa S. R. Varadhan, ein tamilisch-amerikanischer Statistiker und Wahrscheinlichkeitstheoretiker, der insbesondere für die von ihm aufgestellte allgemeine Theorie der großen Abweichungen bekannt ist. Auch der Computer-Architekt, Software-Ingenieur und Informatiker Frederick Brooks blickt in die Runde.

Er ist für seine Arbeiten in der Entwicklung des OS/360 bei IBM und als Begründer des Begriffs der Rechnerarchitektur bekannt. Der amerikanische Mathematiker Michael H. Freedman arbeitet auf dem Gebiet der Topologie und erbrachte den Beweis der Poincaré-Vermutung in der Dimension vier. Weitere abgebildete Mathematiker sind der amerikanische Wissenschaftler John Willard Milnor, der für Arbeiten im Bereich der Differentialtopologie, K-Theorie und dynamischer Systeme bekannt ist, sowie der Ungar Endre Szemerédi, der sich mit Kombinatorik, Informatik und Zahlentheorie beschäftigt. Auch der amerikanische Informatiker Vinton Gray Cerf blickt von der grauen Wand. Er wird dank seiner Schlüsselrolle bei der Entwicklung des Internets und der dort verwendeten Verbindungsprotokolle als einer der Väter des Internets bezeichnet. Last, not least, ist die Computerspezialistin Shafrira Goldwasser Teil des Gruppenbilds. Sie forscht über Komplexitätstheorie, Kryptografie und algorithmische Zahlentheorie.

Diese "Kunst am Bau" besteht aus einzelnen Fassadenelementen, die vom Unternehmen Leonhard Weiss unter Anleitung von Polier Marcel Kilian in vor Ort gefertigte Schalungen gegossen wurden. Die hohe Sichtbetonqualität SB4 gelang durch selbstverdichtenden Beton, geliefert von der Heidelberg Beton GmbH. Spezielle Matrizen, die jeweils nach Vorlage von bearbeiteten Fotos die Negativform bilden, sind wiederum die Grundlage für die gezeigten Porträts.

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