Bekenntnis zum Standort

Komatsu eröffnet Innovation & Technical Center

von: Jennifer Schüller

Hannover-Linden. – Der japanische Industriekonzern Komatsu unterhält seit 30 Jahren eine Dependance in Hannover-Linden. 1989 siedelte sich der Baumaschinenhersteller auf dem alten Hanomag-Gelände an. Produziert werden dort Kompakt- und Radlader bis zum WA 500 sowie Mobilbagger. Das 30-jährige Jubiläum feierte die Komatsu-Niederlassung nun im Zusammenhang mit der offiziellen Eröffnung des neuen Innovation & Technical Center (HITeC). Das Hanomag-Gelände in Hannover-Linden ist ein geschichtsträchtiger Ort. Viele bedeutende Meilensteine des Maschinenbaus von der Fertigung von Dampflokomotiven über Nutzfahrzeuge bis hin zu Baumaschinen wurden dort miterlebt. Doch heute zeugt nur noch der alte Hanomag-Schriftzug hoch oben auf einer der zahlreichen Produktionshallen von einer bewegten industriellen Vergangenheit. Wenige Meter entfernt ist ein weiterer Schriftzug zu lesen: Komatsu. Der Kontrast zwischen der nostalgisch-anmutenden Schrift auf der einen und der schlichten-modernen auf der anderen Straßenseite könnte kaum größer sein – zumal letzterer einen nahezu gänzlich aus Glas zu bestehen scheinenden Quader schmückt: das neue Komatsu Hannover Innovation & Technical Center (HITeC).Im Jahr 1989 erwarb das japanische Unternehmen die Aktienmehrheit an Hanomag und ließ sich anschließend in Hannover nieder. Nur zwei Jahre später wurden bereits die ersten Komatsu-Radlader am Standort produziert. Heute werden in Hannover-Linden außerdem Mobilbagger gefertigt.

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Mit dem Neubau bekennt sich Komatsu einmal mehr zum Standort Hannover. Eröffnet wurde das HITeC nun zeitgleich zum 30-jährigen Jubiläum des Unternehmens in Hannover im Beisein des Top-Managements von Komatsu Ltd., Komatsu Europe, Komatsu-Händlern, Gästen aus Politik und Wirtschaft sowie der gesamten Komatsu-Belegschaft Hannover und ausgewählten Pressevertretern.In seiner Begrüßungsrede ging Hiroyuki Ogawa, Präsident und CEO Komatsu Ltd. denn auch auf die Industriegeschichte des Standorts ein und betonte dabei die Wichtigkeit Deutschlands als größten Baumaschinenmarkt innerhalb Europas. "Mit dem HITeC wollen wir den deutschen Standort noch weiter voranbringen und Kunden noch mehr bieten", sagte er. Erste Pläne für den Neubau habe es bereits im Jahr 2004 gegeben, aber aufgrund der Krise 2008/2009 sei das Projekt für eine Weile auf Eis gelegt worden. Im vergangenen Jahr folgte nun endlich das "Go". Nach nur einem Jahr Bauzeit ist das HITeC fertiggestellt.Konkret in Zahlen festgehalten bietet der 27 x 27 Meter große Glas-Komplex auf sechs Geschossen Arbeitsplätze für rund 150 Komatsu-Mitarbeiter. Ziel ist es, Entwicklungs-, Produktions- und Vertriebsingenieure unter einem Dach zusammenzuführen, um das Unternehmen nachhaltig für zukunftsrelevante Themen wie Digitalisierung, Vernetzung und Industrie/Baustelle 4.0 auszurichten. Noch diesen Herbst sollen alle ihre neuen Büros beziehen – auch weil das ehemalige Verwaltungsgebäude, dass sich ungünstig einige 100 Meter vom Gelände entfernt befand, bereits verkauft ist und bis Ende des Jahres geräumt werden muss. Neben einer VIP-Lounge im Eingangsbereich, die Platz für bis zu 140 Besucher bietet und einen Blick auf das Demogelände ermöglicht, ist das HITeC außerdem mit einem sogenannten "Virtual-Reality-Room" sowie einem Baumaschinensimulator ausgestattet.Der im Keller des Gebäudes angesiedelte VR-Room – von Komatsu nur als "Cave" (engl. Höhle) bezeichnet – soll für Schulungs- und Trainingsaktivitäten sowie für die Forschung und Entwicklung von Komatsu-Baumaschinen eingesetzt werden. Der "Cave" besteht aus vier Projektionswänden. Auf ihnen können die Anwender mithilfe einer 3D-Brille Komatsu-Baumaschinen und deren Bauteile in einem virtuellen 3D-Format betrachten. Für die Nutzer besteht die Möglichkeit, virtuell Bauteile zu entfernen, verschieben oder auszubauen. Auf diese Weise haben Kunden die Möglichkeit, die am Standort Hannover produzierten Maschinen und deren gewünschte Ausstattungsvarianten im Detail in 3D anzusehen.

Die Technik soll aber nicht nur potenziellen Kunden nutzen, sondern auch bei externen und internen Schulungs- oder Trainingsaktivitäten eingesetzt werden. So können laut Komatsu mithilfe der 3D-Visualisierung verschiedene Maschinen- oder Baugruppenkenntnisse anschaulich vermittelt werden. Zudem lasse sich der VR-Room für die zukünftige Entwicklung von Bauteilkonstruktionen einsetzen, in dem sehr früh im Entwicklungsprozess neu oder weiterentwickelte Bauteile visuell in 3D überprüft werden können.Ebenfalls für Schulungszwecke wurde in Zusammenarbeit mit einem Tochterunternehmen des Komatsu-Konzerns ein Radladerfahrsimulator entwickelt. Eine effiziente Bedienung einer Baumaschine hat einen direkten Einfluss auf dessen Betriebskosten. Mit dem Radladersimulator – der auf einer Plattform installiert und mit den Originalbedienteilen von Komatsu ausgestattet ist – besteht nun die Möglichkeit, verschiedene Arbeitssituationen praxisnah zu trainieren. Der Simulator wurde dabei einem Komatsu-Radlader W470-8 nachempfunden. Ergänzt wird die Plattform durch drei 55" Full-HD-Bildschirme, die dem Fahrer eine virtuelle Frontperspektive aus der Fahrerkabine darstellen.Bei einem Rundgang durch die neue Zentrale nahmen das Komatsu Top-Management und die Gäste aus Politik und Wirtschaft die beiden Innovationen genauer in Augenschein und testeten sie gar selbst – so nahm beispielsweise Bernd Althusmann, Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung hinter dem Steuer des Simulators Platz und machte auch als Baumaschinenführer keine schlechte Figur.Abgerundet wurde die Eröffnung von einer Maschinendemonstration auf dem nahe gelegenen Demonstrationsgelände. Von der Drohne über Raupe, Bagger, Muldenkipper und Radlader waren dabei Vertreter jedes Segments zu sehen. Für besonderes Interesse sorgte der Radlader WA475-10, der im Frühjahr auf der bauma vorgestellt wurde. Die 24 Tonnen schwere Maschine ist mit einem leistungsverzweigten Getriebe von Komatsu (HMT) sowie einem Motor gemäß EU Abgasstufe 5 ausgerüstet. Der WA475-10 vereine die Vorteile seines Vorgängers mit einer bis zu 30 Prozent höheren Kraftstoffeffizienz, hieß es bei der Live-Vorführung. Mit seiner Kombination aus Kraftstoffeffizienz, Produktivität und einfacher Bedienung eigne er sich perfekt für jegliche Transport- und Ladeeinsätze. Und das bewies das Schwergewicht auch direkt auf dem Demogelände. Nachdem es die Tage zuvor viel geregnet hatte, lud er Schippe für Schippe schweren triefenden Schlamm in den Muldenkipper – eine Präsentation der Maschinen in ihrem Element, boten sie doch einen besonderen Kontrast zu den auf Hochglanz polierten Maschinen, die frisch vom Band gelaufen nur wenige hundert Meter entfernt auf ihre Abholung warteten.

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