Belastbar und attraktiv zugleich

Spezielles Pflastersystem für Ortskernsanierung verwendet

Die Fuge macht\'s: Beim Pflasterbelag "CombiStabil LX12" ergibt sich immer eine normgerechte Fuge. Stabilität und eine gleichmäßige Flächenwirkung sind damit gegeben. Foto: Einstein Fugentechnik

Groß-Karben (ABZ). – Stehen im ländlichen Raum Sanierungen von Straßen an, so entscheiden sich verantwortliche Planer gerne für die Pflasterbauweise: Pflaster passt optisch gut in historische Dorfkerne, Aufgrabungen stellen kein Problem dar und bei regelkonformer Verlegung sind Pflasterflächen auch den üblichen Verkehrsbelastungen gewachsen. Gerade hier beobachten Praktiker jedoch häufig ein Problem: Immer wieder kommt es zu Schäden an Pflasterflächen. Eine der häufigsten Ursachen hierfür liegt in einer unsachgemäßen Verlegung ohne den DIN-gemäßen Fugenabstand. Ist die Fuge nicht richtig ausgeprägt, dann kann das Fugenmaterial seine Funktion als "elastischer Puffer" zwischen den Steinen nicht mehr wahrnehmen und ist unter Belastung nicht in der Lage, die auftretenden Lasten auf die Nachbarsteine zu übertragen. Dickere Abstandhalter täuschen bei Knirschverlegung der Steine lediglich eine Fuge vor. Die Lastabtragung erfolgt dann über den reinen Betonkontakt. Die Folge sind Kantenabplatzungen, Verschiebungen oder Bruch der Steine. Um dieses Problem zu umgehen, setzt die Gemeinde Karben im Wetteraukreis bei der Straßenbelagssanierung schon seit längerer Zeit auf ein Steinsystem, das systembedingt eine dauerhaft funktionierende Fuge ermöglicht und somit Schäden, die auf eine mangelhafte Fugenausprägung zurückgehen vermeidet.

Die gut 22.000 Einwohner zählende Stadt Karben liegt etwa 15 km nordöstlich von Frankfurt. Seit 2006 ist der historische Ortskern Groß-Karben ein Erneuerungsgebiet des Programms der Städtebauförderung "Dorferneuerung in Hessen". Mit der Umgestaltung der Ortsdurchfahrt und einiger anliegender Plätze werden die letzten Maßnahmen der Dorferneuerung realisiert. Diese umfassen in erster Linie die Sanierung von Fahrbahn und Gehwegen. In diesem Zuge wird auch mehr Platz und Barrierefreiheit für Fußgänger geschaffen und die Aufenthaltsqualität durch attraktive Platzgestaltungen verbessert. Die Bushaltestellen werden neu geordnet und barrierefrei ausgebaut. Ebenso werden Parkplätze im Streckenverlauf errichtet, um den ruhenden Verkehr neu zu ordnen. Weitere bauliche Maßnahmen wie Fahrbahnverschwenkungen oder Einengungen sollen geschwindigkeitsdämpfend wirken.

Von Anfang an stellten die verantwortlichen Planer hohe Anforderungen an das zu verwendende Pflastermaterial. Ekkehart Böing – stellvertretender Leiter des FB Stadtentwicklung, Bauen und Verkehr der Stadt Karben – erklärt warum: "Groß-Karben ist ein historisch gewachsener Ort mit entsprechendem dörflichem Ambiente. Deshalb kam für die Sanierung der Ortsdurchfahrt im Abschnitt des historischen Ortskerns ausschließlich ein Pflasterbelag in Frage, der aufgrund seiner optischen Eigenschaften in der Lage ist, dieses Ambiente auch in der Flächenbefestigung fortzuführen. Andererseits ist die Durchgangsstraße aufgrund größerer Gefällestrecken und einiger 90° rechts/links verlaufender Kurven sehr hohen Verkehrsbelastungen ausgesetzt. Die Straße wurde zwar nach Inbetriebnahme der neuen Ortsumgehung von einer Landes- auf eine Stadtstraße herabgestuft – dennoch wird sie täglich von etwa 6000 Fahrzeugen befahren. Insbesondere der Busverkehr wird auch künftig zu einer andauernden Belastung der Flächen beitragen." Tiefbauingenieur Michael Soborka – ebenfalls vom städtischen Fachbereich Bauen aus Karben – ergänzt: "Daher war hier ein Pflasterbelag gefragt, der neben den optischen Eigenschaften gleichzeitig auch eine dauerhaft stabile Lösung bietet. Herkömmliches Pflaster schied aus, weil nach unserer Erfahrung bei der Pflasterverlegung der erforderliche Fugenabstand allzu oft nicht eingehalten wird. Auf den ersten Blick scheinen solche Flächen zwar stabil – über kurz oder lang ergeben sich jedoch Schäden, weil sich Verkehrsbelastungen nicht mehr über die Fläche verteilen können", so Soborka.

Die Ausprägung einer DIN-gerechten Fuge war deshalb für die Planer von besonderer Bedeutung. Weil man bereits an anderen Stellen mit dem CombiStabil-Pflastersystem aus der Einstein-Produktfamilie gute Erfahrung gesammelt hatte, war dieses System auch für das Objekt in Groß-Karben erste Wahl. Die Entscheidung in diesem Fall fiel auf eine besondere Variante dieses Pflastersystems des Herstellers Beton Pfenning aus Lampertheim. Hierzu Michael Soborka: "Für die etwa 1800 m² umfassenden Fahrbahnen und Gehwege im ersten Bauabschnitt haben wir uns für das System CombiStabil LX12 entschieden. Hierbei handelt es sich um einen Ankerverbundpflasterstein, der eine exzellente Optik mit max. Belastbarkeit verbindet. Das 12 cm starke Vollverbundpflaster in L-Form gibt uns die Sicherheit, dass auch der Busverkehr den Flächen dauerhaft nichts anhaben kann", so die Planer.

Das Besondere an der Einstein-Pflastertechnologie ist die D-Punkt-Fugentechnik, die dafür sorgt, dass es bei der Verlegung der Steine nur zu einer punktuellen, min. Berührung an den Steinunterkanten kommt. Anders als bei vielen anderen Verbundpflastern mit Abstandhalter- oder Verbundnockensystemen, bleibt der Anteil der Fläche, an dem sich die Steine berühren deshalb sehr gering. Eine Knirschverlegung wird so vermieden, die zur Aufnahme von Verkehrsbelastungen notwendige Fuge wird stets eingehalten und so eine optimale Kraftübertragung zwischen den Steinen gewährleistet.

Hendrik Jäger – Verkaufsleiter bei Fa. Beton Pfenning – ergänzt: "Neben der Ausbildung einer optimalen Fuge bietet dieses System aber auch noch alle Vorteile eines Ankerverbundpflasters. Aufgrund der typischen Winkelform der Steine ist in der verlegten Fläche immer ein gewisser Anteil jedes einzelnen LX12-Steines fest in einer Nachbarreihe verankert. Dies verhindert ein Verdrehen oder Kippen der Steine."

Aber auch optisch passen die neu verlegten Flächen gut in das historische Ortsbild. Dank der ansprechenden Farbgestaltung der Steinoberfläche in Muschelkalk-Optik und der Scheinfuge wirken die verlegten Flächen aufgelockert und harmonisch. Seit Weihnachten 2017 wurde der erste Abschnitt der Ortskernsanierung für Kosten in Höhe von 1,14 Mio. Euro abgeschlossen. Die Praxis zeigt, dass weder durch Pkw, noch durch regelmäßige Belastung durch Busfahrzeuge Schäden an der Pflasterfläche entstanden sind – im Gegenteil: Die Fläche wirkt nach wie vor wie frisch verlegt.

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