Belastbaren Dämmstoff für Berliner Schloss gewählt

Die Dachterrasse wurde aufgemöbelt

Berlin (ABZ). – Das Humboldt Forum im Berliner Schloss ist für drei Millionen Besucher im Jahr ausgelegt. Als Ort der Kultur und Wissenschaft bietet das Universalmuseum auf der Spreeinsel Veranstaltungen und Ausstellungen in besonderer Kulisse. Aber nicht nur die Sammlungen im Inneren der rekonstruierten Residenz locken Besucher in die historische Mitte Berlins – sondern auch die im Oktober 2021 eröffnete Außenanlage auf dem Dach des mehrstöckigen Neubaus.
Foamglas Dämmstoffe
Ein Highlight bildet die 1800 m² große Dachterrasse des Humboldt Forums mit dem Restaurant Baret. Sie bietet in rund 30 m Höhe einen besonderen Ausblick auf die Wahrzeichen der Stadt. Foto: Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss/David von Becker

Die 1800 m² große Terrasse in rund 30 m Höhe bietet einen schönen Ausblick auf die Wahrzeichen der Stadt. Um dem Besucheransturm gerecht zu werden, wurde der begehbare Flachdachaufbau als "Foamglas Kompaktdach" ausgeführt. Das System mit dem Dämmstoff aus Schaumglas weist dem Hersteller zufolge eine besonders hohe Druckfestigkeit auf, bietet zudem einen konstanten Wärmeschutz und trägt so zur Langlebigkeit der gesamten Dachkonstruktion bei.

Seit 2020 erstrahlt die historische Mitte der Bundeshauptstadt in einem neuen und zu gleich alten Glanz: Auf der Spreeinsel wurde nach jahrzehntelanger Planung das Berliner Schloss rekonstruiert. Die ehemalige Hauptresidenz der brandenburgischen Kurfürsten, preußischen Könige und deutschen Kaiser wurde im Zweiten Weltkrieg beschädigt und 1950 trotz starker Proteste der Berliner Bürgerschaft gesprengt. Das Areal wurde daraufhin in den 1970er Jahren auf der Spreeseite durch den Palast der Republik überbaut – den Sitz der Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik. Bereits kurz nach der Wende keimten jedoch erste Pläne auf, der historischen Mitte Berlins ihr altes Zentrum zurückzugeben und das Schloss in seiner äußeren Form wieder herzustellen. 2002 konkretisierten sich die Pläne zum Wiederaufbau der überwiegend im Stil des norddeutschen Barocks ausgeführten Schlossanlage als multifunktionaler Ausstellungs- und Veranstaltungsort. Er soll unter dem Namen Humboldt Forum den interkulturellen Dialog zwischen Kunst und Wissenschaft fördern.

Neubau nach historischem Vorbild

Die Rekonstruktion des Gebäudes mit etwa 100.000 m² Bruttogrundfläche und mehr als 42.000 m² Ausstellungs- und Veranstaltungsfläche wurde 2007 beschlossen und die Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss als Bauherrin und Betreiberin eingesetzt. Parallel zum Rückbau des Palastes der Republik wurde ein Architekturwettbewerb zur Gestaltung des neuen Gebäudes ausgelobt. Realisiert wurde schließlich der Entwurf des italienischen Architekten Franco Stella. Dieser sah eine maßgetreue Teilrekonstruktion des Berliner Schlosses entsprechend historischer Vorlagen und einen modernen Weiterbau vor. Im Sommer 2013 wurde der Grundstein für den Neubau gelegt. Das Gebäude wurde aus Zuwendungen des Bundes finanziert und folgt einem hybriden Konzept: Die wesentlichen barocken Fassaden und die Kuppel wurden aus Spendenmitteln wiederhergestellt. Im Inneren ist das Gebäude ein modernes Kulturhaus. Der Rohbau wurde bereits im Juni 2015 vollendet. Das Gebäude ging im Dezember 2020 in Betrieb.

Nicht nur die hellen Barockfassaden der aufwendig rekonstruierten Residenz ziehen heute Interessierte an: Auch die 1800 m² große Aussichtsplattform auf dem Dach des neuen Humboldt Forums entpuppt sich seit Oktober 2021 als neuer Besuchermagnet. Sie ist in einem Rundgang angelegt und bietet in etwa 30 m Höhe besondere Ausblicke auf die Wahrzeichen der Stadt: die Museumsinsel, das Brandenburger Tor, den Alexanderplatz, den Berliner Dom und die Marienkirche. Auch sind hier Kunstinstallationen von Antje Schiffers und Thomas Sprenger zu betrachten. Die plattengedeckte Dachterrasse verfügt über kleine Grünflächen und lädt mit Sitzbänken zum Verweilen ein. Zudem bietet hier das Restaurant Baret ausgefallene Speisen und Gerichte an.

Hohes Besucheraufkommen

Durch das hohe Besucheraufkommen stellt das genutzte Flachdach des Humboldt Forums aber auch ebenso hohe Anforderungen an die Dämm- und Abdichtungskonstruktion. Vor diesem Hintergrund entschieden sich die Projektbeteiligten für das besonders belastbare Kompaktdach von Foamglas. Das Komplettsystem aus druckfesten Schaumglasplatten nimmt selbst hohe Lasten verformungsfrei auf und ist je nach Objektanforderungen in unterschiedlichen Dämmstärken verfügbar, teilt der Hersteller mit.

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Foamglas Dämmstoffe
Das Kompaktdachsystem besteht dabei aus einer Dämmschicht aus Foamglas, die vollflächig und vollfugig mit Heißbitumen verklebt wurde. Da die Schaumglasplatten absolut wasser- und dampfdicht sind, konnte das Team auf die Verlegung einer Dampfsperre verzichten. Foto: Foamglas

Der homogene Aufbau besteht dabei aus einer Dämmschicht aus Schaumglasplatten, die vollflächig und vollfugig mit Heißbitumen verklebt wurde. Da der Dämmstoff absolut wasser- und dampfdicht ist, konnte auf die Verlegung einer Dampfsperre verzichtet werden. Das System ermöglicht so eine hohlraumfreie, kompakte Ausführung des gesamten Dämmschichtenaufbaus und garantiert nach Aussage des Unternehmens ein Höchstmaß an Windsog- und Planungssicherheit.

Die unterlaufsichere Schicht aus Schaumglasplatten (Format 45 x 60 cm) wurde abschließend mit einer hochwertigen, zweilagigen Abdichtung verklebt. Der nachhaltige und unverrottbare Dämmstoff bietet zudem einen weiteren entscheidenden Vorteil: Da Foamglas aufgrund der hermetischen Zellstruktur Wärme speichert, wirkt das Material sich positiv auf die Energieeffizienz des Gebäudes aus. Die mineralischen Schaumglasplatten sind zudem nichtbrennbar und nach EN 13501 als A1-Baustoff klassifiziert.

Zuverlässiger Unterbau

Um eine besonders hochwertige Optik zu erzielen und auch die geradlinige Gestaltung der Ostfassade des Schlosses aufzugreifen, sind weite Teile der Terrasse abschließend mit modernen Betonplatten gedeckt. Zu diesem Zweck wurde eine Trennlage auf der Dämmschicht installiert und Stelzlager positioniert. Vorkonfektionierte Gefälleplatten ermöglichen eine flexible und einfache Gefällegebung, um stehendes Wasser und Pfützenbildung auf der Dachfläche zu vermeiden.

Da der Dämmstoff sowohl das Eindringen von Feuchtigkeit als auch Beschädigungen durch Wurzeln und Schädlinge zuverlässig verhindert, ist das Kompaktdachsystem zudem im besonderen Maße als Unterbau für begrünte Dachbereiche geeignet. Mithilfe objektbezogener Verlegepläne sowie Stücklisten von Foamglas gestaltete sich die Planung und Umsetzung der Terrassen-Dämmung besonders einfach.

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