Bell Equipment auf der bauma

Dynamisch gegen Krise auf Neumaschinenmarkt angehen

Bell Muldenkipper Nutzfahrzeuge
Highlight der bauma-Präsentation von Bell Equipment ist die Markteinführung der neuen E-Serie. Ab Mai werden die Modelle B25E (210 kW; 24,0 t Nutzlast) und B30E (240 kW; 28,0 t Nutzlast) in aktueller Blu@dvantage-Version am deutschen Bell-Standort Eisenach produziert.
Bell Muldenkipper Nutzfahrzeuge
Seit Herbst vergangenen Jahres leitet Konrad Schied den Vertrieb der Bell Equipment (Deutschland) GmbH. Anfang 2013 wurde er zum Geschäftsführer der deutschen Niederlassung mit Hauptsitz in Alsfeld ernannt.

ALSFELD (ABZ). - Eine neue Ära für 6x6-Knicklenker kündigt der internationale Muldenkipper-Hersteller Bell Equipment zur bauma 2013 an. Gemeint ist die neue E-Serie, die Bell nach über zehn Jahren Laufzeit der Vorgänger-Baureihe an den Marktstart bringt. Die Allgemeine Bauzeitung (ABZ) sprach mit Konrad Schied, Geschäftsführer Vertrieb der Bell Equipment (Deutschland) GmbH über die neuen Modelle, die allgemeine Marktsituation am Dumper-Markt und die Perspektiven der deutschen Bell-Niederlassung.

"Natürlich sind die neuen E-Serien-Modelle unser Highlight auf der bevorstehenden bauma", erklärt Konrad Schied. "Den Bell B30E zeigen wir am eigenen Stand, erstmals wird auch der kleinere B25E bei unserem deutschen Vertriebspartners Nagel zu sehen sein." Weitere Exponate, so Schied, sind der 50-Tonner Bell B50D in aktueller Blu@dvantage-Version sowie der Bell B30D 4x4 als Beispiel für das vielseitige VersaTruck-Programm an modularen Sondermaschinen. "Darüber hinaus thematisieren wir am Stand die wichtigen Bereiche Wirtschaftlichkeit, Arbeits- und Umweltschutz. Hier sind wir mit modernen Antriebs- und Steuerungslösungen, intelligenten Assistenz- und Diagnosesystemen und einem umfangreichen Paket an Management-Tools und Dienstleistungen seit langem eine Art Vorreiter in der Branche." Klar, dass Bell Equipment diese Rolle auch für seine neue E-Serie beansprucht: "In den Fahrzeugen steckt alles, was heute Stand der Technik ist. Und zwar nicht nur bei Baumaschinen, sondern aus dem gesamten Bereich 'Automotive', wenn wir alleine die innovativen Bedienkonzepte nehmen." Über sechs Jahre Entwicklungsarbeit flossen laut Konrad Schied in die neuen Modellen, die als so genannte 'Clean-Sheet'-Entwürfe an den Start gingen. Die Entscheidung mit den kleineren Leistungsklassen zu beginnen, lag dabei vor allem am internen Entwicklungsstand der insgesamt drei modular aufgebauten Baureihen. "Viele der innovativen Merkmale unserer großen Modelle – insbesondere bei Fahrwerk und Aufhängungen – waren in unserer kleinsten Baureihe noch nicht umgesetzt. Gleichzeitig bestand die Aufgabe unserer Designer und Entwicklungs-Ingenieure darin, der neue E-Serie wiederum ein unverwechselbares, attraktives Gesicht zu geben, wie es die D-Serien-Vorgänger über zehn Jahre lang begleitete." Und dies unter Berücksichtigung aktueller und zukünftiger Sicherheits- und Technikvorschriften, darunter vor allem die kommenden Emissionsregelungen nach EU Stufe IV.

"Schon bei der Vorstellung auf der vergangenen Intermat waren die Reaktionen auf das neue Design durchweg positiv. Dabei kommen die Wartungszugänglichkeit und vor allem die Übersichtlichkeit vom neu gestalteten Fahrer-Arbeitsplatz aus nicht zu kurz." Insbesondere im Bereich der Bedienung schlägt Bell ein neues Kapitel auf, so Konrad Schied. "Anzeigen und Instrumente sind schnell zu erfassen, alle Funktionen, darunter auch viele aus der D-Serie bekannten Assistenten, lassen sich intuitiv bedienen."

Die beiden auf 24,0 bzw. 28,0 t Nutzlast erstarkten Bell-Knicklenker bieten auch unterm Kleid Neuerungen. "Wir haben die bewährte Frontaufhängung aus unseren mittleren Leistungsklassen auch bei den kleineren Modellen eingeführt, was den Fahrkomfort besonders bei Leerfahrten deutlich erhöht. Für den Vortrieb sorgen nach wie vor die bekannten Blu@dvantage-Antriebe mit 210-kW- bzw. 240-kW-Mercedes-Benz-Motoren. "Unsere sparsamen SCR-Lösungen sind nach wie vor führend hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und Wartungsfreundlichkeit, hier hatten wir tatsächlich keine Veranlassung für den Rest der EU-IIIB-Übergangszeit einen Systemwechsel zu forcieren." Gearbeitet wurde allerdings am Motormanagement und hier insbesondere an der bedarfsgesteuerten Versorgung der Nebenaggregate, was laut Konrad Schied weitere Verbrauchseinsparungen bringt und damit eines der weiterhin wichtigsten Verkaufsargumente der Bell-6x6-Techno-logie unterstützt.

Gerade solch schlagende Argumente scheinen wichtig in einem Marktsegment, das sich nur sehr langsam von der Krise erholt. "Nach einem kurzen Zwischenhoch 2011 mit insgesamt rund 250 Fahrzeugen ging der Neumaschinenmarkt im vergangenen Jahr wieder um gut 35 % zurück. Für das laufende und kommende Jahr rechnen die Experten nur mit geringen Steigerungen, so dass sich der Jahresabsatz vorsichtig optimistisch bei 170 bis 190 Fahrzeugen der Leistungsklasse ab 25 t einpendeln wird. Die Gründe dafür sehen wir vor allem im zögernden Investitionsverhalten wichtiger volumenstarker Zielsegmente – allen voran der Straßen- und Infrastrukturbau, der freilich selbst mit großen Unsicherheiten in Auftragslage und -reichweite zu kämpfen hat", resümiert Konrad Schied die derzeitige Marktsituation, die noch dazu von großen und regelmäßige Abflüssen von Neumaschinen in Mietparks gekennzeichnet sei.

Dennoch gibt sich der Bell-Vertriebsgeschäftsführer verhalten optimistisch, was die eigene Geschäftsentwicklung anbelangt. "Unser Marktanteil in den vergangenen Jahren lag beständig bei rund 15 %, wobei der Schwerpunkt unseres deutschen Absatzes eindeutig bei den schwereren Leistungsklassen lag. Mit diesen Modellen bis hin zu unserem Flaggschiff B50D zielen wir stärker auf stationäre Betreiber in Gewinnung und Rohstoffabbau, deren Investitionsverhalten naturgemäß langfristiger angelegt und damit 'krisenfester' ist", so Konrad Schied. "Und natürlich rechnen wir im Premierenjahr auch mit Impulsen durch unsere neue E-Serie. Damit und mit einem verstärkten Engagement im Bereich Sondermaschinen, den wir auf der bauma auch in den Mittelpunkt rücken, wollen wir in Deutschland unseren Marktanteil auf gut 20 % ausbauen." Dabei soll auch die Erweiterung des Bell-Händlernetzes helfen: Gerade wurde mit Hyundai Baumaschinen Nord ein neuer Partner im Nordwesten gewonnen, der Abschluss verschiedener weiterer Vertriebs- und Servicepartnerschaften sei in Vorbereitung. "Damit wollen wir auch weiterhin den flächendeckenden Service für unsere Maschinen sicherstellen, als wichtige Voraussetzung für langfristige Kundenbindungen."

Optimistisch sieht Konrad Schied auch die übrigen Geschäftsbereiche der Bell Equipment (Deutschland) GmbH: "Der Aufbau unserer eigenen Servicestrukturen – flankierend zum Direktvertrieb in verschiedenen Regionen – verläuft erfolgreich. Großes Entwicklungspotenzial zeigt auch unser neuer eigener Mietpark mit derzeit rund 15 Maschinen." Zur deutschen Niederlassung zählt ebenso das Europäische Bell-Logistikzentrum ELC, das für die Ersatzteilversorgung der europäischen Märkte und einzelnen Übersee-Regionen zuständig ist. "Hier verzeichnen wir sehr erfreuliche Wachstumsraten, was auf die nach wie vor grundsätzlich gute Auslastung unserer Fahrzeug-Populationen, aber auch auf die Optimierung unserer After-Sales-Organisation bis hin zum Vertrieb eigener Betriebstoffe, wie unser Lubricants-Programm oder den SCR-Harnstoff BlueBell zurück zu führen ist".

Ganz besonders befriedigt zeigt sich Konrad Schied schließlich über die Entwicklung am 2003 gegründeten deutschen Bell-Produktionsstandort Eisenach. "Wir können 2013 tatsächlich auf zehn bewegte Jahre Bell Eisenach zurückblicken. Um so mehr freut es uns, dass wir nach der Krise in diesem Jahr wieder mit einer guten Auslastung rechnen können. Unser angestrebtes Ziel von 380 Fahrzeugen in 2013 entspricht etwa 80–85 % des Produktionsniveaus von 2007/ 2008. Schon heute beschäftigen wir wieder rund 100 Mitarbeiter."

Ab Ende Mai werden in Eisenach die ersten Fahrzeuge der E-Serie montiert – verantwortlich für die guten Prognosen sind jedoch andere Umstände. "Wir haben derzeit mit unserer eigenen Niederlassung großen Erfolg am russischen Markt, der uns hohe Stückzahlen beschert." Auch außerhalb Europas ist Bell Equipment auf dem Vormarsch. Unter eigener Flagge kehrt das Unternehmen zurück auf die amerikanischen Märkte, insbesondere den USA und Kanada. In Kanada konnte bereits mit Wajax Equipment ein landesweiter Vertriebs- und Servicepartner gewonnen werden, in den USA ist der Aufbau regionaler Strukturen in vollem Gange. Die ersten Tier-IVi-Fahrzeuge wurden bereits von Eisenach aus geliefert, die Zuständigkeit für den weltweit größten 6x6-Markt gewährleistet die langfristige Basis für den nach wie vor einzigen internationalen Produktionsstandort von Bell Equipment.

Bell auf der bauma: Halle B4, Stand 108

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