Berg inspirierte

Mit Matrizen Motivwunsch realisiert

NOE Betonbau und Stahlbetonbau
Das Wohngebäude wirkt, als wäre es aus einem einzigen Felsblock herausgeschnitten. Erreicht wurde dies mit dreidimensionalem Sichtbeton, der nicht nachbearbeitet wurde. Die Oberflächenstruktur selbst wurde dabei mit NOEplast-Strukturmatrizen realisiert. Foto: NOE-Schaltechnik

MINUSIO/SCHWEIZ (ABZ). - Die beiden Wohnhäuser in der Tessiner Gemeinde Minusio erscheinen, als wären sie aus einem riesigen Steinblock gemeißelt, doch in Wahrheit besteht ihre Fassade aus Sichtbeton, dessen Oberfläche mithilfe von Strukturmatrizen strukturiert wurde. Der Monte Brè ist ein Schweizer Aussichtsberg mit Blick auf die Bucht von Lugano. Er gilt als einer der sonnigsten Punkte der Schweiz und inspirierte die Architekten Azzola Andina und Sofia Sánchez des Studios d'architettura aapl.ch in Minusio und Locarno bei der Planung von 2 Wohngebäuden. Beide Häuser stehen direkt nebeneinander und befinden sich in Minusio, einer Tessiner Gemeinde. Sie besitzen 6 Etagen, eine hochwertige Ausstattung und bieten einen schönen Blick aufs Wasser. Von außen ähneln sie sich wie ein Ei dem anderen und sollten nach den Wünschen der Planer so erscheinen, als wären sie aus dem massiven Felsen geschlagen. Um dies realisieren zu können, entschieden sich die Planer für grauen Sichtbeton, dessen Oberfläche mithilfe der Matrizentechnik strukturiert wurde.

Bei diesem Verfahren legt der Verarbeiter strukturierte Polyurethan-Matrizen in die Schalung und übergießt sie mit Beton. Nachdem dieser ausgehärtet ist, kann die Matrize entfernt werden und das Relief ist sichtbar. Bei den ungewöhnlichen Wohnhäusern kamen NOEplast Strukturmatrizen von NOE-Schaltechnik, Süssen zum Einsatz. Der Hersteller verfügt nicht nur über ein sehr großes Sortiment an standardmäßig lieferbaren Strukturmatrizen, sondern bietet auch die Möglichkeit an, eigene Motivwünsche zu realisieren. Bei den Tessiner Wohngebäuden entschieden sich die Planer für das Standardmotiv Barcelona aus dem Matrizenkatalog des Herstellers. Diese Struktur bildet kein bestehendes Material nach und kommt somit dem Authentizitätsgedanken vieler Architekten entgegen. Generell eignen sich die Matrizen sowohl für den Einsatz im Fertigteilwerk als auch für die Nutzung auf der Baustelle. Werden die Matrizen im Fertigteilwerk verwendet, genügt es in der Regel sie auf den Rütteltisch zu legen. Beim Einsatz auf der Baustelle müssen sie vollflächig mit der Schalung verbunden werden. Hierbei kann das ausführende Unternehmen entweder die eigene Schalung heranziehen oder den Service des Herstellers nutzen. Denn dieser liefert auf Wunsch die Matrizen auch fix und fertig auf die Schalung montiert und erspart so einen Arbeitsschritt. Die NOEplast-Strukturmatrizen bieten nach eigenen Angaben den Vorteil, dass sie bis zu 100-mal verwendet werden können.

Doch sobald nicht sehr viele gleiche Elemente hergestellt werden, ist eine sorgfältige Vorplanung notwendig. Eine wichtige Faustregel bei der Arbeit mit Strukturmatrizen lautet: vom Großen zum Kleinen. Das bedeutet, zunächst müssen alle großen Betonflächen gefertigt werden. Erst nachdem diese hergestellt wurden können die Strukturmatrizen entsprechend gekürzt werden und zur Herstellung der kleineren Flächen dienen. Der Bauunternehmer Sergio Vela der Vela-Icos Sa, Locarno sagt hierzu: "Ursprünglich wollten wir beide Gebäude gleichzeitig hochziehen. Das war aber nicht angebracht, da wir die gleichen Matrizen für jede Etappe benutzen wollten." Deshalb wurden die Gebäude in unterschiedlichen Phasen errichtet. Durch diesen Trick benötigte das ausführende Unternehmen für insgesamt 2500 m² Schalung nur ca. 250 m² Strukturmatrizen.

Ein wichtiges Planungskriterium der Architekten war, dass die beiden Gebäude vollkommen fugenlos sind. Für das ausführende Unternehmen bedeutete dies, dass es gleich in mehrfacher Hinsicht besonders sorgfältig arbeiten musste. Die einzelnen Matrizenstöße mussten in horizontaler und vertikaler Richtung so ausgeführt sein, dass kein Übergang zu sehen war. Das Gebäude wurde vollständig aus Ortbeton gefertigt, wobei alle Gebäudefugen in den Gebäudeecken versteckt wurden. Um die hochwertige Ausführung sicher zu stellen, wurde auf der Baustelle eine klare Aufgabenteilung getroffen. "Wir stellten 2 separate Mannschaften zusammen", erklärt Vela "eine erstellte ausschließlich die Fassade, die andere war für das Erstellen des inneren Rohbaus zuständig." Dennoch weisen heute beide Wohnhäuser in Geschossdeckenhöhe deutliche Fugen auf. Diese sind jedoch nicht konstruktiv bedingt, sondern gehen auf die Fassadengestaltung der Architekten zurück. Diese ließen die Deckenränder ausfräsen und sie somit sichtbar machen.

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