Berliner Professor erhielt Preis

Fußgängerbrücke als Balkon zum Meer entworfen

SASSNITZ (ABZ). - Die Stadthafenbrücke in Sassnitz auf der Insel Rügen wurde in der Kategorie "Fuß- und Radwegbrücken" mit dem Deutschen Brückenbaupreis 2010 ausgezeichnet. Entworfen wurde die Brücke von Prof. Dr. Mike Schlaich vom Fachgebiet Entwerfen und Konstruieren – Massivbau der TU Berlin gemeinsam mit Andreas Keil vom "Ingenieurbüro Schlaich Bergermann und Partner".

Die Seebrücke hat eine Gesamtlänge von 250 Metern und ist über eine Länge von 120 Metern als "leichter einseitig aufgehängter Kreisringträger" ausgebildet. Sie ist damit laut TU die längste Hängebrücke ihrer Art. Ihre Besonderheit ist vor allem die statisch vorteilhafte exzentrische Verankerung der Hängerseile an "Kragarmen" über der Fahrbahn, die das Aussehen des Bauwerks prägen. Die Brücke verbindet die Stadt Sassnitz mit dem Hafen und überwindet dabei einen Höhenunterschied von 22 Metern. "Mit dieser elegant geschwungenen Hängebrücke ist ,state of the art' im Fußgängerbrückenbau neu definiert. Wir freuen uns, dass die Brücke bei der Bevölkerung in Sassnitz gut ankommt und hoffen mit dem 'Balkon zum Meer' einen Beitrag zur Baukultur in Deutschland geleistet zu haben", betont Schlaich. "Die neue Fußgängerbrücke im Stadthafen Sassnitz – Balkon zum Meer – überzeugt durch eine optimale Kombination von Form und Funktion. Mit ihrem weit gespannten, kühnen Schwung über 22 Meter Höhenunterschied hinweg erfreut die neue Brücke Betrachter wie Benutzer", heißt es in der Begründung der Jury des Brückenbaupreises.

Der Deutsche Brückenbaupreis wird von der Bundesingenieurkammer (BIngK) und dem Verband Beratender Ingenieure (VBI) alle zwei Jahre vergeben, um den Beitrag der Ingenieure zur Baukultur stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Der Preis dient der Auszeichnung kreativer Ingenieurleistungen in der "Königsdisziplin des Ingenieurbaus". Vergeben wird er in den Kategorien "Straßen- und Eisenbahnbrücken" sowie "Fuß- und Radwegbrücken". Zum Deutschen Brückenbaupreis 2010 waren 27 Bewerbungen eingegangen. Daraus hat die Jury je Kategorie drei Bauwerke nominiert und je ein Siegerbauwerk gekürt. Vergeben wurde der Preis am 15. März in Dresden.

Prof. Dr. Mike Schlaich ist seit 2004 Professor im Fachgebiet Entwerfen und Konstruieren – Massivbau im Institut für Bauingenieurwesen der TU Berlin. Darüber hinaus ist er seit 1999 Partner im Stuttgarter "Ingenieurbüro Schlaich Bergermann und Partner". Filigrane Brücken, schwebende Dächer und wandelbare Konstruktionen – diese gelten als Handschrift von Schlaich. Sein Entwurfs- und Konstruktionsansatz gründet in der Tradition des Leichtbaus. Er hat unter anderem die Ting-Kau-Brücke in Hongkong geplant, die mit 1177 Metern zu den längsten und schlanksten Schrägseilbrücken der Welt gehört.

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