Berliner Schloss

Barockfassade wegen Geldmangel gefährdet

BERLIN (dpa). - Der geplante Wiederaufbau des Berliner Schlosses könnte aus Geldmangel zunächst ohne die umstrittene Barockfassade entstehen. Berlins Kulturstaatssekretär André Schmitz sprach sich für Ehrlichkeit und Qualität bei der Umsetzung der Baupläne aus. "Wir wollen keine Discounterfassade", sagte er der Deutschen Presse-Agentur dpa. "Wenn das Geld nicht reicht, sollten wir mit dem Bau beginnen und die historischen Elemente lieber später und sukzessive ergänzen. Wichtig ist, dass das Humboldtforum kommt."

Das Bundesbauministerium hatte zuvor in einer Antwort auf eine Anfrage der Linken signalisiert, dass die Barockfassade je nach Kassenlage umgesetzt werden kann. "Eine gewisse zeitliche Entkoppelung zur Wiedererrichtung der historischen Fassaden gegenüber dem übrigen Baukörper ist machbar", hieß es in dem Papier. "Diese würde die Realisierung des übrigen Baukörpers (...) nicht beeinträchtigen und keine geänderte Beschlusslage des Bundestages erfordern."

Bei dem auf insgesamt 550 Millionen Euro veranschlagten Wiederaufbau des Schlosses sind für die historisierenden Fassaden 80 Millionen Euro eingeplant. Ein Förderverein hatte zugesagt, das Geld durch private Spenden aufzubringen. Laut Vereinschef Wilhelm von Boddien sind bisher 12,7 Millionen Euro hereingekommen. Für weitere gut 7 Millionen Euro gebe es schon Zusagen.

"Wir haben noch sieben Jahre Zeit, um die restlichen 60 Millionen zu sammeln. Das ist locker zu schaffen", sagte Boddien auf Anfrage. Die neuerliche Debatte um die Aufbaupläne kritisierte er als kontraproduktiv. "Ich wäre froh, wenn die Politiker endlich ihre Spekulationen einstellen würden und wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen könnten."

Der Neubau hinter den drei rekonstruierten Außenfassaden des Berliner Stadtschlosses soll künftig Humboldtforum heißen und ein Zentrum für Kultur, Kunst und Wissenschaft im Herzen der Stadt werden. Um das Projekt wird seit Jahren gerungen.

Die Stiftung Berliner Schloss – Humboldtforum, die als Bauherr eingesetzt wurde, hält es zumindest für möglich, "einzelne Schmuckelemente" wie Schnecken und Widderköpfe nachträglich anzubringen. "Dies soll insbesondere dadurch ermöglicht werden, indem die Fassaden aus Mauerwerk und nicht aus Stahlbeton konstruiert werden", teilte Sprecher Bernhard Stokar von Neuforn mit.

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